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Vorn liegt sie mehr lateral,; nach hinten zu rückt sie tiefer nach innen, mesial. Man beoba
c h te t in d e r Mitte d ie s e r la n g g e s tr e c k te n Ganglienmas.se. eine E in k e rb u n g , wod
u rc h s ie in eine v o rd e re , ä u s s e re (Taf. I Fig. 7, 8; Taf. II Fig. 1 Gfs.) und in eine h in te re,
in n e re G a n g lie n p o rtio n (Taf. I Fig. 8, 9; Taf. II Fig. 1 Gfsm.) g e te ilt wird.
Die vordere liegt über dem Foramen für die Tfigeminuswurzel, durch das sich dicht
neben dieser der aus ihr entspringende Nervenstamm hach aussen begiebt.
Die hintere liegt ebenfalls über einer Öffnung im craniellen Boden, durch welche die der
hinteren Portion entspringenden Nervenstämme nach aussen treten.
Auch unterscheiden sich beide Ganglienportionen ihrerseits wieder durch die Grösse
ihrer Ganglienzellen von einander. Die vordere führt kleinere als die hintere.
Die u n te re , in tra c ra n ie lle , zw e ite ilig e G a n g lienm a ss e de s A rg y ro p e le c u s
g e h ö r t dem g e s am te n N e rv en sy s tem d e s F a c ia lis zu, und zw a r is t ih re v o r d e r e
P o r t i o n (Taf. I Fig. 7, 8; Taf. II Fig. 1 Gf.s.) mit dem sensorischen Gangliensystem Wieders-
heim’s (1898 pag. 209) i d e n t i s c h . In seinem Schema (Fig. 179 A. Gb., Gs. u. Gm.) stellt er es
aus drei mit ihren Wurzeln sich verbindenden Ganglien da r1)- Vergleiche auch Gegenbaur
(1898 Fig. 501) und Allis (1897 PL XXX -Fig. 38).
I h r e h i n t e r e P o r t i o n (Taf. IFig.8, 9; Taf. II Fig. 1 Gf. sm.) d a g e g e n is t id en tisc h
m it dem Ganglion geniculi (W i e d er sh e i m 1898 pag. 206 Fig. 179 A.). S i e-.re p r ä s e n t i e r t
d a s j e n i g e G a n g l ie n s y s tem , w e l c h e s „ zu r g em is c h te n , a u s s e n s i b l e n u n d
m o to risc h e n Zwe ig en b e s te h e n d e n P o rtio n in B e z ieh u n g s te h t“.
Aus der vorderen sensorischen entspringt bei Argyropelecus:
D e r T ru n c u s o p h th a lm ic o -b u c c a lis (Taf. II Fig. 1 ob.).
Er gelangt durch das Foramen der Trigeminuswurzel, nur durch eine Bindegewebsleiste
von diesem Nerven getrennt, in den Augenmuskelkanal und teilt sieh hier in seine beiden Äste:
den R am u s o p h th a lm ic u s su p e rfic ia lis ; (ps.) und den Ramus, b ü c c a lis (bc.),. ^
Nach den eingehenden Untersuchungen .von. Allis (1897 pag. 592; PI. XXIX Fig. 37) bei
Amia calva und den darauf folgenden von Wiedersheim (1898 pag. 207; Fig. 179 A. Gm.) kommt
für dieses Gangliensystem noch ein zweiter Nerv, der R am u s m a n d ib u la r is e x te r n u s in Betracht,
welcher dem hyomandibularen Facialis-Gebiete angeschlossen ist. Er ist bei Argyropelecus
durch drei Äste nachweisbar. Ich komme auf ihn noch öfter zurück (pag. 20, 22, 23).
Aus der hinteren, sensi-motorischen Ganglienportion treten bei Argyropelecus durch das
darunter befindliche Foramen folgende Nerven:
1. D e r T ru n c u s hy om a n d ib u la r is (Taf. I Fig. 8, 9; Taf. II Fig. 1 hm.).
2. Die b e id e n R am i p a la tin i (Taf. I Fig. 8; Taf. II Fig. 1 pa.1 u. pa.u).
Das Foramen, durch welches diese Nerven das Cranium verlassen, ist gerade über der
Seitenwand des Augenmuskelkanals gelegen. Bei einigen Individuen habe ich nun jene Seitenwand
bindegewebig bis in diese Öffnung ragend.gefunden, wodurch sie in zwei Abteilungen zerlegt
wird: in eine engere nach dem Augenmuskelkanal, führende und in eine bedeutend weitere,
lateral von ersterer gelegene, nach aussen in die tiefe Kiefermuskulatur mündende Abteilung.
i) Auch die weiter nach hinten liegende Wurzel des Nervus lateralis (Taf. II Fig. i lt.) gehört demselben
Ursprungsgebiete innerhalb des Gehirns und demselben „uralten Sinnesnervensystem“, dem Lateralnervensystem, an (Wiedersheim
1898 pag. 206 Anm. Fig. 179 A. Glat.).
Durch die kleinere begiebt sich zusammen mit dem Nervus abducens der Ramus palatinus I
(Taf. I Fig. 8 ab, pa.1), durch die grössere Öffnung nimmt der Truncus hyomandibularis und der
ihm angeschlossene Ramus palatinus II (Fig. 8 hm* pa.11) seinen Weg.
Die obere, intracranielle Ganglienmasse (Taf. II Fig, 1 Ga.) des Argyropelecus legt
sich als. breiter Wulst quer über den oberen Teil des Facialisganglions und empfängt ihre
Fasern ebenfalls aus dem gemeinsamen Wurzelbande. Sie e n ts p ric h t dem Acusticusganglion,
das sich, wie ich b e re its oben h e rv o rh o b , im G e g en s a tz zu den an d e ren Ganglien
a u s k lein en G an g lien z e llen zu samm en setz t. Es liegt dem Utriculus direkt an und versorgt
. dessen Macula acustica mit Nervenfasern (Taf. I Fig. 7, 8 Ga:). Ferner treten aus ihm
zwei Nerven, der R am u lu s am p u lla e a n te r io r i s (Taf. I Fig. 6; Taf. II Fig. 1 aa.) für die Crista
acustica und der R am u lu s am p u lla e e x te r n a e (Taf. I Fig. 8; Taf. II Fig. 1 ae.) für die
Macula acustica (siehe II. Teil, Gehörorgan). Die im S a c c u lu s befindliche Ma cu la e r h ä l t
vom A c u stic u sg a n g lio n n u r s e h r wenig N e rv en fa se rn , die meisten dag eg en aus
dem h in te rs te n T e ile des geme in sam en W u rz e lb a n d e s (Taf. IFig. 10; Taf. II Fig. 1 rtfa.).
Auch die P a p illa a c u s tic a la g e n a e und die C r is ta a c u s tic a am p u llae p o s te r io r is
w e rd e n n i c h t d u r c h Z w e ig e a u s d em G a n g l io n i n n e r v i e r t , s o n d e r n e r h a l t e n
ih r e N e r v e n a u s d e r g a n g liö s e n A n s c h w e l lu n g (Taf. I Fig. 12; Taf. II Fig. 1 Gav.)
im V e rlau fe e in e r An a stom o se (Taf. I Fig. 11; Taf. II Fig. 1 av.), die sich zwischen dem gemeinsamen
Wurzelbande und der Lateraliswurzel ausspannt. Auf diese Verhältnisse komme
ich auf Seite 24 zurück. .
Die peripherische Verbreitung der einzelnen Nervenstämme der Trigemino-
Acustico-Facialisgruppe.
Das Nervensystem des Trigeminus.
1. Der Ramus ophthalmicus profundus des Argyropelecus (Taf. II u. III Fig. 1 opr.)
legt sich, nachdem er aus dem oberen Teile des Ganglion Gasseri seinen Ursprung genommen
dem Ramus ophthalmicus superficialis (os.) an und verläuft mit ihm zusammen, ohne zunächst
mit ihm zu verschmelzen, am Dache des Augenmuskelkanals und der Orbita nach vorn. Der
Profundus ist bei Argyropelecus bedeutend schwächer als der Superficialis (vergl. B. Haller 1898
pag. 413, -Scyllium). Auf den weiteren Verlauf beider Nerven werde ich bei der Beschreibung
des Superficialis zurückkommen.
Der Ramus ophthalmicus profundus ist nach WiedCrsheim’s Ansicht (1898 pag. 205) r e in
s e n s ib e l, er „versorgt die Haut des Vorderkopfes“, — „mit Nervenhügeln hat er nichts zu
schaffen“.
2. Der Truncus maxillaris (Taf. II u. III Fig. 1 mm.) des Argyropelecus nimmt als ein
einheitlicher Stamm, der die beiden Kiefernerven enthält, aus dem unteren Ende des Ganglion
Gasseri seinen Ursprung. Schon Stannius (1849 pag. 41) führt dieses Verhalten bei einer grossen
Anzahl von Knochenfischen an. Gleich darauf verlässt den Truncus ein starker Ramus
m o to riu s (Taf. II u. III FigHm.) für die Kiefermuskulatur OL - Nach kurzem Verlaufe im Augeni)
in einem Falle beobachtete ich, dass dieser Muskelast selbständig aus dem Ganglion seinen Ursprung nahm.
Sein übriger Verlauf zeigt keine Abweichungen.