Es steht fest, daß die Haut der meisten Wirbeltiere nun schon ganz gut betreffs
ihrer Innervation untersucht isB lc h erinnere an die Arbeiten von Akkeringa (1930),
Boeke (1925,1933,1 u. II), FAHRENHOLZ (1936), J abüREK (1927), K adanoff (1924, 1928),
K rawarik und Süss (1936), Schartau (1936) und anderen. Dagegen ist die der Vögel
noch fast unberücksichtigt, wie man aus der ausgezeichneten Bearbeitung der Vögel von
Stresemann (1927-34) im Handbuch von K ükenthal-Krumbach ersehen kann. Das mag
seinen Grund darin haben, daß sie nicht durch besondere Dicke ausgezeichnet ist und auf
den ersten Blick vielleicht nicht viele Ergebnisse verspricht. Diese Lücke soll durch die
vorliegende Arbeit geschlossen werden. Es soll aber nun nicht nur ein neuer morphologischer
Beitrag zur peripheren Innervation der Wirbeltierhaut geliefert werden, sondern
die Lösung einiger anderer Probleme steht dabei im Vordergrund. Es soll versucht werden,
über die periphere autonome Innervation verschiedener Gewebe weitere Klarheit zu
schaffen, und dazu ist die Vogelhaut aus mehreren Gründen besonders gut geeignet. Die
Epidermis ist einmal sehr dünn. Es sind nicht viele Flachschnitte notwendig, um die
gesamte Oberhaut zu schneiden. Das Bindegewebe des Coriums ist gut entwickelt und,
was vor allem sehr wichtig ist, glatte und quergestreifte Muskeln sind in dünnen Lagen
und sogar in geringer Faserzahl anzutreffen, sodaß auch hier wieder wenige Schnitte genügen,
um die obere und die untere Seite der Gewebsschicht einzuschließen. Ich halte das für
sehr wichtig, weil durch viele Schnitte der Innervationszusammenhang eines Gewebes
natürlich schwieriger zu verfolgen ist. Aus diesem Grunde habe ich teilweise sogar versucht,
ganze Gewebsstücke einfach flach voneinander abzuziehen und total in Kanadabalsam
einzudeeken. So konnten viele Einzelheiten nicht mehr verloren gehen.
Zoologica, Heit 05.