Schnauze, den kleinen Augen (mit vertikaler Pupille), den verhältnismäßig schmalen Bauchschildern
und dem kurzen Schwanz.
Die 8—10 Arten der Gattung E ry x sind über Nord- und Nordostafrika, den Sudan,
Südosteuropa, Westasien bis Ostindien und über ganz Mittelasien bis Chinesisch Zentralasien
verbreitet. Sie graben mit großer Geschicklichkeit und Schnelligkeit in Sand und
Erde, leben von kleinen Nagern und Eidechsen, die sie, wie die großen Riesenschlangen,
durch Umschlingen töten. Sie sind eierlegend.
Eryx jaculus L.
Sandschlange.
Boulenger, Snakes of Europe 1913, p. 147, Fig. 15, Taf. X. — Schreiber, Herpet. Europ. 2. Aufl. 1912, p. 747, Fig. 152.
— Carevsky, Ann. Mus. Zool. Petrograd XX 1915, p. 374. —• A nderson, Fauna of Egypt, Rept. 1898, p. 240, Taf. XXXIII
u. XXXIII a. — Boulenger, Cat. Rept. Batr. Barbary (Trans. Zool. Soc. London, Vol. XIII, Pt. TU, 1891, p. 143). — D oumergue,
Essai Faune Erpet. Oranie, Oran 1901, p. 255, Taf. XX, Figur 1.
Schuppen in 40—50 Längsreihen, Ventralia 163—200, Subcaudalia 15—33, alle oder
die meisten ungeteilt.
Kopf klein, nicht vom Rumpf abgesetzt, Schnauze über die Mundöffnung vorragend.
Auge nach aufwärts und auswärts gerichtet; eine schwache Kinnfurche vorhanden. Schwanz
stumpf endigend, nur 1Uo— 'ie der Gesamtlänge.
Rostraischild groß und breit, mit winkeliger horizontaler Schneide, dahinter kleine
Schildchen, von denen die vordersten größer und einigermaßen regelmäßig angeordnet sind;
5—8 Schildchen von einem Auge zum ändern, 7—11 rund um das Auge, 9—12 Oberlippenschilder,
davon das 2. oder 3. das höchste vom Auge durch 2 oder 3 Schildchenreihen
getrennt. Die vorderen Rückenschuppen sind glatt, die h interen
mehr oder weniger stark gekielt, am stärksten am
Schwanz.
Die Sandschlange wird in Griechenland oft beim Pflügen
in der Erde, aber auch unter Steinen und im Sande
der Meeresküsten gefunden. Sie e rnährt sich vornehmlich
von kleinen Nagern, und auch kleine Exemplare sind schon
imstande, eine kleine Maus zu vertilgen. Auf Sikinos hält
man sie für giftig.
Oberseite mit großen, dunkelbraunen, unregelmäßigen Flecken auf gelblichem oder
hellgrauem Grunde; Seiten mit kleineren Flecken, ein dunkler Streifen vom Augenhinter-
Abb. 39 b. Eryx jaculus L. Xechori,; Taygetos. (H. Wagner phot.)
rand zum Mundwinkel; Unterseite gelblich, einfarbig oder schwarz gefleckt. Die an die
Ventralia angrenzenden Schuppen oft weiß.
Länge bis 810 mm; Schwanz 63 mm.
Die griechischen Exemplare sind der subsp. turcicus O l . zuzurechnen, die durch zwei
vollständige Subocularreihen, sowie die mehr oder weniger dunkel gefleckte Unterseite sich
auszeichnet. Diese Form ist aus der Türkei, Rumänien (Dobrudseha), Bulgarien, Albanien
und Griechenland bekannt. Die Verbreitung der Art ist aber eine viel weitere und erstreckt
sich über Nordafrika von der Provinz Oran bis Unterägypten, ferner über Kleinasien,
Armenien, Syrien, Palästina, Transkaukasien, Transkaspien und Nordwest-Iran, Arabien.
V e r b r e i t u n g in Gr i e c h e n l a n d .
Mazedonien u. Thrazien: Gradobor (Chabanaud).
Mittelgriechenland: Athen (Fiedler n. Boettger, Bedriaga, Cyren 3), Tatoi (Bedr i-
aga), Lidoriki, Doris (Oertzen n. Boettger 1).
Ionische Inseln: Kerkyra (Gray n. Bedriaga).
Westzykladen: Polivos (Olivier), Kimolos (Schneider), Kimolos, Polinos (Bir d ).
Übrige Zykladen: Tinos (Exp. Moree, Bedriaga), Naxos (Reiser n. W erner 2, Oertzen
n. Boettger 1, Bir d , Werner 7), Amorgos (Fie d l e r n. Boettger 1, We r n e r 8), Paros,
Sikinos, Jos (Werner 9).
Peloponnes: Xechori, Taygetos (Werner 11).
Gattung: Natrix L.
Wassernatter.
B otilengee, Snakes of Europe 1913, p. 152 (Tropidonotus). ^ S chreiber, HerpetologjJ Euröpaea 2. Aufl. 1912, p. 723
( Tropidonolus).
Die überaus zahlreichen A rten dieser Gattung, die über Europa, Nordafrika, das ganze
gemäßigte und tropische Asien, Australien und Papuasien, ferner Nord- und Mittelamerika
verbreitet ist, sind gegenwärtig in eine ganze Anzahl von Gattungen aufgeteilt worden,
die sich nach dem Gebiß und gewissen konstanten Merkmalen der Beschuppung und
Zeichnung unterscheiden lassen. .
Von den drei europäischen Arten kommen zwei in Griechenland vor; sie sind durch
die scharf gekielten Schuppen von allen anderen europäischen Nattern sofort unterscheidbar.
Die Oberkieferzähne nehmen nach hinten an Größe etwas zu. Das Auge ist groß oder
mäßig groß, mit runder Pupille. Der Kopf ist vom Hals mehr oder weniger deutlich
abgesetzt.
Die Natrix-Arten verbringen wenigstens einen großen Teil ihres Lebens am und im
Wasser; sie schwimmen geschickt, können lange tauchen, laufen auch recht schnell, klet-
fern aber nur ausnahmsweise auf Sträucher, um sich zu sonnen. Ihre Nahrung besteht aus
Fischen, Fröschen und Kröten.
Natrix natrix L.
Ringelnatter.
Boulenger, Snakes of Europe (Tropidonotus), p. 152. — Schreiber, Herpetologia Europaea 1912, p. 736, Fig. 161
(Tropidonolus). 'Steinheil, Die europäischen Schlangen (Tropidonotus), Taf. 14, 21.
Kopf etwa von eiförmigem Umriß; K ö r p e r in der Jugend schlank, im Alter sehr dick,
so daß eine Schlange dieser Art mit 1V2 m Länge schon einen gewaltigen E indruck macht.
Schwanzlänge 4—6V2mal in der Gesamtlänge enthalten. Auge verhältnismäßig groß; Rumpf -
schuppen scharf gekielt, die an die Bauehschilder angrenzenden Schuppenreihen meist .ganz
glatt, ebenso die Sehwanzschuppen. Präanalschilder 1 (selten 2), Fostoculärschilder 3 (2 4);
ein großes Temporalschild; Oberlippenschilder 7, sehr selten 6 oder 8. Körperschuppen an
der dicksten Stelle 19; Ventralia 157— 181; Anale geteilt; Subcaudalia 50—68 Paare.