Triton vulgaris L.
Teichmolch.
Subsp. graeca f. corcyrensis Wolt.
Wolterstorff, Zur K en n tn is der europäischen Tritonen. Die Gruppe des Triton ( — Molge) vulgaris und palmatus
Schneid. Bl. Aqu.- u. Terr.-Kunde 23,1912, p. 188.
Dieser schöne kleine Molch steht in seinem K örperbau zwischen der typischen Form des
vulgaris und dem westeuropäischen palmatus. Leider wissen wir über ihre Verbreitung
außerhalb der drei nördlichsten Ionischen Inseln (Kerkyra, Levkas und K ephallinia) nichts
Genaueres, da die Angaben über ihr Vorkommen auf dem griechischen Festlande noch aus
einer Zeit stammen, da man die Rassen des vulgaris noch nicht exakt unterscheiden konnte,
die Angaben fü r Tinos (Erber) aber überhaupt sehr zu bezweifeln sind. Auch in dieser
Beziehung wäre noch manches zu tun, doch ist es natürlich hiebei wichtig, zur Aufsuchung
die ersten Frühlingsmonate zu benützen, solange die Tiere noch im Wasser sich befinden
und ihre Charaktere gut sichtbar sind. Die corcyrensis-Form ist auf Kerkyra und Levkas
im April stellenweise sehr häufig. In der Landform ist auch sie an der mehr verkehrt V-för-
migen Gestalt der Gaumenzahnreihen leicht erkennbar; übrigens kommt sie selten m it einer
der übrigen Molcharten zusammen vor, da sie vorwiegend in geringer Meereshöhe angetrof-
Abb. 4. Triturus vulgaris graeca W olt. forma corcyrensis W olt. c f u. $ (Kerkyra). Original.
fen wird. Die von Bedriaga von Vrachori erwähnten, hohe, ganzrandige Rückenkämme
besitzenden „Triton paradozus“ gehören jedenfalls einer anderen Form der subsp. graeca an.
F ü r alle Fälle wird es aber nützlich sein, die Merkmale der subsp. corcyrensis, der einzigen
in Griechenland heimischen Form, die nach lebenden Exemplaren beschrieben wurde,
hier mitzuteilen.
Beim CT ist der Rückenkamm niedrig, ganzrandig, der Querschnitt des brünstigen C?
subquadratisch, seine Seitenkanten scharf abgehoben, steil ansteigende Wülste bildend
(beim $ mehr oder weniger abgehoben); das Schwanzende des brünstigen cf ist abgestutzt,
mit langem, scharf abgesetzten dunklen Endfaden; der untere Teil des Schwanzes des brünstigen
cf mit Fleckenreihen am unteren Rande des Schwanzkörpers, dagegen ist der untere
Saum meist ungefleckt, in der oberen Hälfte himmelblau, darunter ist meist nur eine Spur
von Orange erhalten; Rand meist schwärzlich. Beim $ fehlen die für die typische Form so
charakteristischen Längshinden vollständig; Oberseite meist m ehr oder weniger lebhaft m it
schwärzlichen kleinen oder mittleren Flecken gezeichnet; auch die Unterseite mit runden
größeren Flecken, oft ohne Spur von Orangerot in der Mitte.
Die Länge dieses kleinsten aller griechischen Molche beträgt etwa 6 7 cm.
V e r b r e i t u n g in G r i e c h e n l a n d .
Thessalien und Epirus: Prevesa (Conemenos n Boettger 4).
Mittelgriechenland: Parnaß; Velouchi-Gebirge; Vrachori, Ätolien (Krüper n. Bedriaga),
Kryoneri, Akarnanien (Reiser n. Werner 2).
Peloponnes: Modhon, Messenien (Exp. Moree n. Bedriaga).
Ionische Inseln: Kerkyra (Boettger, Werner 1), Levkas, Kephallinia (Werner 4), Kerkyra,
Kephallinia (Beier n. Werner 5).
Zykladen: Tinos (??) (Erber n. Bedriaga).
2. Anura.
Gattung: Bombina Oken (Bombinator Mer r .)
Unke, Feuerkröte.
Boulenger, The Tailless Batrachians of Europe, London 1898, p. 141. — Bedriaga, Die Lurchfauna Europas, I. Anura,
Froschlurche, Moskau 1891, p. 313. — Schreiber, Herpetologia Europaea, 2. Aufl., 1912, p. 171. —■ Boulenger, Les Batra-
ciens, p. 210.
Die: Unken sind vorwiegend aquatische Tiere mit großen Schwimmhäuten zwischen
den Zehen; der Kopf ist flach, die Schnauze abgerundet, die Augen wie die Nasenlöcher
schief nach aufwärts gerichtet, die Pupille dreieckig, Ohrdrüsen und Trommelfell sind nicht
sichtbar. Beim 2 reichen die Schwimmhäute nicht so weit wie beim cP und lassen das Enddrittel
der 4. Zehe frei.
In Griechenland kommt nur eine der beiden europäischen Arten vor, und zwar geht
diese nicht bis zum Peloponnes; sie scheint vorwiegend auf das Gebirge beschränkt zu sein.
Bei der Paarung wird das 2 vom <f um die Hüften festgehalten. Die Eier werden in
kleinen Klumpen in Tümpeln abgelegt, die Larven sind durch das median auf der Unterseite
gelegene Spritzloch (Kiemenloch, Spiraculum) gekennzeichnet.
Die Gattung Bombina ist in Europa weit verbreitet und ist auch in Ostasien (China bis
Korea) durch zwei Arten vertreten.
Bombina variegata (L.)
(.Bombinator pachypus Bp .)
Bergunke, gelbbauchige Unke.
B ouLengek; 1. e, p, 1 5 1 ii . 213. -^ B eüiuaga, l. c. p. 3 3 ^ 1 ^ Schreiber, hrI h. 174, Fig. 2 7 .— D ü r i c e n . 1. c. Taf. II, fig. 1 , 2 .__
St ernfei.d , 1. c,. Taf. 22, fig. 1. -4|H F e jArväry, A Magyar Tudomänyos Aliad. Balkan-Kutatäsainak tudomanyos eredmönyei
1, p. 24, Taf. 2, fig. 2—4 (csikii n. subsp.).
Die griechische Form ist B. variegata csikii F e j£rv., die sieh durch die wenig oder gar
nicht blaugrau gefleckte gelbe Unterseite und durch die besonders auffälligen, spitzigen
Warzen der Oberseite auszeichnet. Sie ist von Albanien nach Süden weit verbreitet. Das Cf
besitzt zur Paarungszeit Brunstschwielen an der W urzel des Innenfingers, am U nterarm, an
den beiden inneren Fingern, sowie an d e r 2 . und 3. Zehe. Die Stimme des Cf, dem Schallblasen
(auch innere) fehlen, ist ein dumpfes „Unk-Unk“ . Länge etwa 4 cm.
Die Mundfläche der Larve ist durch zwei obere und drei untere Zähnchenreihen gekennzeichnet;
die jungen, frisch verwandelten Tiere sind auf dem Bauch weißlich, wenig dunkel
gefleckt, dagegen die Unterseite der Beine gelb, während bei der T ieflandsunke (B. bombina)
die Bauchseite schon beim frisch verwandelten Jungen auf blaugrauem Grunde mennigrot
gefleckt ist.
Die Verbreitung dieser Art ist eine weite. Sie reicht von Belgien und Holland durch
das ganze deutsche Mittelgebirge und Frankreich bis zu den Pyrenäen, die Schweiz und