
stellt E nderlein (Brohmer, 1925; p. 179) für die Corixiden, die er als Wasserzikaden bezeichnet,
eine besondere Unterordnung- der Rhynchoten auf. Ich hielt es deshalb auch für
wichtig, festzustellen, in welchem Maße eine solche Aufspaltung durch einen allenfalls verschiedenartigen
Bau der Antennen begründet werden kann?
An dieser Stelle sei es mir gestattet, meinem verehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. P r .
E ggers, für die Anregung zu dieser Arbeit, vor allem aber für die Ratschläge und die liebenswürdige
Unterstützung meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. B. Material und Technik.
Meine Untersuchungen erstrecken sich auf die Antennen folgender Hydrocores:
Nepa cinerea L. Aphelocheirus aeslivalis F.
Ranatra linearis L. Macrocorixa geoffroyi L ea ch .
Nolonecta glauca L. Corixa striata L.
Naucoris cimicoides L.
Das gesamte Material wurde bis auf Ranatra von mir selbst in der Umgebung von Kiel gesammelt. Ranatra tritt
hier äußerst selten auf. Ich verwandte daher Material, das ich aus der Umgebung Berlins erhielt.
Zum Fixieren wurde ausschließlich BouiNsches Gemisch (Formol — Pikrinsäure — Eisessig) angewandt. Die Fixie-
rungsilüssigkeit ließ ich 24 Stunden einwirken. Damit sie aber möglichst gut in die Antennen eindringen konnte, wurde vorher
der Kopf vom Rumpf gelöst. Nach der Fixierung und kurzem Abspülen in 96%igem Alkohol wurden die Objekte
zur Erweichung des Chitins in Diaphanol übergeführt, wo sie 2—3 Tage verblieben. Als Intermedium zum Überführen in
Paraffin habe ich mit sehr gutem Erfolg Chloroform verwandt. Chloroform hat gegenüber Xylol und Terpineol den Vorzug,
daß die Objekte nicht allzu stark erhärten und beim Schneiden herausbröckeln. Die äußerst kleinen Objekte erforderten
sehr dünne Schnitte. Die Schnittdicke betrug durchschnittlich 3—4 u. Als Färbemittel wurde Hämatoxylin nach
D e l a f ie l d — Eosin verwandt.
Um auch Beobachtungen über eventuelle Ausfallserscheinungen etwa Gleichgewichtsstörungen nach der Entfernung
einer oder beider Antennen bei den Hydrocores anzustellen, löste ich an lebenden Versuchstieren vorsichtig die Antennen
aus der Kopfkapsel heraus. Ich bediente mich hierbei der Methode, die M. P. Bo t i i (1935) bei Notonecta erfolgreich
anwandte. Das Versuchstier wird auf einer Korkunterlage mittels einer Zellophanschicht, die durch Nadeln gehalten
wird, festgelegt. Aus dem Zellophan wird ein Fensterchen herausgeschnitten, so daß die Antennen vorsichtig abgetragen
werden können. Die exstirpierten Antennen wurden fixiert und zu Schnitten benutzt.
Alle Zeichnungen wurden mit Hilfe des Zeichenspiegels hergestellt. Damit ist eine möglichst fehlerfreie Wiedergabe
der Objekte gewährleistet.