
manchen Stellen, wie oberhalb von Ochoa Hnasi, auch Puya-Cereus-Formationen wie in
Chile (vgl. Goetsch-Hellmich), allerdings von anderen und von mehr Arten gebildet als
dort, aber in dem ganzen Aufbau doch sehr ähnlich.
Auf der Estancia Sta. Rosa in Guayapa bei Patquia, wo ich liebenswürdigerweise aufgenommen
wurde und in Ruhe und
Bequemlichkeit meine Untersuchungen
durchführen konnte (Abb. 7), erlebte
ich November 1937 die Folgen
einer neuen, schweren Trockenperiode.
Es hatte in dem vergangenen Südwinter
ganz wenig geregnet, nämlich
nur im Mai 6 mm; dann fiel kein Regen
bis 4. September (8 mm) und
19. Oktober (9 mm), während früher
in La Rioja weit größere mittlere Regenmengen
gemeldet wurden. Dafür
gab es aber von Mitte September bis
Mitte November 7mal Sandstürme, deren
verheerende Wirkung ich selbst
erlebte: in einer Nacht w aren von den
jungen Baumwoll-Kulturen etwa die
Hälfte vernichtet.
Die T rockenheit hatte auch unter
den Tieren aufgeräumt. Es waren nicht
nur die Viehherden umgekommen,
sondern auch die Kleintierwelt gelichtet.
So war ein großes, lange Jah re bewohntes
Nest von A tta vollenweideri,
das einen ganzen Hügel eingenommen
hatte, zugrunde gegangen, so daß ich
nur noch die Reste des Baues sehen
konnte.
Der Hügel, welcher dies Nest beherbergte,
ist in Abb. 6 b sowie in der
kleinen Karte Abb. 8 links oben zum
Teil sichtbar. Es bestand in seinem
Aufbau in der Hauptsache aus Sand,
welcher der Austrocknung natürlich
sehr ausgesetzt war.
Abb. 8. Ameisen-Nester bei der Estancia Sta. Rosa in Guayapa bei Patquia
in der Nähe des Gästehauses. Neben Bäumen (Paraiso, Quebracho
u. a. m.) und Hecken (Tamarisken) waren angepflanzt Kakteen, Dattelpalmen
und Luzerne- (Alfalfa-) Felder (links). Alle Anpflanzungen
konnten durch Gräben bewässert werden. Die Ausgänge der Atta- und
Acromyrmex-Nester sind eingezeichnet: (Dreieck Acr. striatus; Viereck
Acr. rugosus). Nest-Ausgänge fehlen fast ganz auf den kürzlich umgegrabenen
Äckern rechts innerhalb der Kaktus-Pflanzungen. Eine große
Zahl der Nest-Eingänge wurde während meiner Anwesenheit vergast.
Die Löcher von Atta rechts oben gehören alle zu e i n e m Nest, das w ie derholt
vergast worden war. (Erfolg vgl. Abb. 22!)
Auf der Estancia Sta. Rosa selbst, die durch eine etwas salzige Quelle bewässert wurde,
waren die Ameisen aber noch in Hülle und Fülle zu finden. Die Abb. 8 zeigt die Verteilung
der Nester, wobei noch hinzuzufügen ist, daß eines der Nester auf dem Gästehaus selbst lag,
das in Abb. 7 wiedergegeben ist. Nur dauernde Vergasung vermochte an diesen günstigen
Stellen die Blattschneider einigermaßen in Schach zu halten.