
c) C h o r d o t o n a l o r g a n e .
Die Untersuchung der Antennen von Ranatra auf Chordotonalorgane hin führte nicht
zu dem günstigen Ergebnis, wie es bei Nepa zu verzeichnen war. Nur an einem L ängsschnitt
gelang es m ir, im Pedicellus einen Chordotonalstift festzustellen, dessen Köpfchen allerdings
nur noch zum Teil vorhanden war. Seinem übrigen Aufbau nach glich er aber den bei
Nepa gefundenen Chordotonalstiften. Da die Chordotonalorgane auch bei Nepa nur sehr vereinzelt
auf treten, schließt der bisherige Befund bei Ranatra nicht aus, daß ebenfalls im
Scapus welche vorhanden sind. Die überraschende Feststellung einer Polytopie der Chordotonalorgane
an den Antennen von Nepa verdanke ich auch nur dem Umstand, daß meinen
Untersuchungen einige 1000 Längsschnitte zugrunde lagen, während bei Ranatra Materialmangel
eine Beschränkung bedingte.
d )H a u t s i n n e s o r g a n e.
Auf die antennalen Hautsinnesorgane bei Ranatra ist schon wiederholt hingewiesen
worden. Längere Sinneshaare fehlen völlig. Demgegenüber nehmen die Sinnesborsten (Sb),
die sich im lateralen Teil der Antenne ausbreiten, einen großen Raum ein. Deutlich von
ihnen abgegrenzt befinden sich median Sinneskegel (Sk), die schon bei schwächerer Vergrößerung
ihrer äußeren Gestalt nach starke Unterschiede aufweisen (Abb. 16). Erwähnt
sei noch, daß im Gegensatz zur Außenseite (unten) die Innenseite (oben) der Antenne, bis
auf ganz vereinzelt auftretende Sinneskegel am Pedicellus und am Endglied, keinerlei
Hautsinnesorgane zu verzeichnen hat.
Die feineren Strukturen der Hautsinnesorgane gehen aus den Abh. 19—23 hervor.
Neben den Sinnesborsten mit kräftig ausgebildetem Schaft (Sbgr) treten, wie es Abb. 19
zeigt, vereinzelt kleinere Borsten auf, die durch ihre scharf zulaufende Spitze im Sinne
H ochreuthers (1912, p. 19) noch mehr den Charakter einer Sinnesborste haben. Eine
klare Scheidung in Sinneshorsten und Sinneshaare ist, wie schon Hochreuther (1912,
p. 18) bei Dytiscus hervorhebt, oft kaum zu treffen. Ih rer Form und Größe nach stehe ich
aber nicht an, die vorliegenden Hautsinnesorgane den Sinnesborsten, wie ich sie bei Nepa
beschrieb, gleichzustellen. Die Borsten sitzen nicht direkt der Körperoberfläche auf, sondern
stehen auf einem kuppelförmigen Chitinsockel, durch den sie sich deutlich von dem sie
umgebenden Integument abheben. Während aber bei Nepa ein zweiter kräftiger, dunkelgefärbter
Chitinring sich bis tief in den Porenkanal hinein verfolgen ließ, konnte bei
Ranatra diese Wandverdickung nicht festgestellt werden. Innerviert werden die Borsten
von Sinneszellengruppen, von denen nur die Abgrenzung der Sinneszellenkerne (Szk) deutlich
wahrnehmbar ist. Die unterschiedliche Form und Größe der bei Ranatra auftretenden
Borsten erstreckt sich aber nicht auf die zugehörigen Sinneszellen mit ihren Kernen, die einander
in jeder Weise gleichen (Abb. 19). Distalwärts verjüngen sich die Sinneszellen zu
einem Terminalstrang, dessen Verlauf sich nicht mit Sicherheit bis zur Spitze der Borsten
verfolgen läßt. Die den „Riechstäbchen“ der Geruchskegel entsprechenden dunklen Körnchen
am T erminalstrang der Sinnesborsten bei Nepa ließen sich bei Ranatra nicht feststellen.
Sollten diese Borsten trotzdem als Organe chemischen Sinnes anzusprechen sein, so fällt es
auf, daß Ranatra taktile Sinnesorgane, d. h. Sinneshaare wie sie bei Nepa auftraten, völlig
zu fehlen scheinen.
Während bei Nepa nur ein einheitlicher Typus von Sinneskegeln auf tritt, deren durchschnittliche
Höhe 9 und deren Durchmesser etwa 4 [x betragen, weist Ranatra eine auf