Körper gestreckt, Gliedmaßen kurz, fünfzehig; legt man die Seiten derselben gegeneinander
an den Körper an, so erreichen sich Finger- und Zehenspitzen bei weitem nicht.
Der Schwanz ist höchstens etwas länger als der übrige Körper; 18—20 Schuppenreihen
rund um die Körpermitte.
Färbung des Rückens bronzebraun oder olivengrün, Seiten dunkel; ein schwarzer, schmal
weiß gesäumter Längsstreifen zieht vom Nasenloch durch das Auge nach hinten; Unterseite
grünlich.
Länge bis 118 mm, Schwanz 72 mm (größtes griechisches Exemplar, aus Ikaria; größtes
von Mykonos 95 mm.
Diese kleine zierliche Eidechse wird vorwiegend an grasigen Stellen angetroffen und
ist leicht zu fangen, da sie zwar sehr glatt, aber wenig schnell ist. Die Nahrung besteht
aus den kleinsten Insekten und Würmern.
Vorkommen: Ungarn bis Griechenland, Kleinasien, Syrien, Nordarabien.
V e r b r e i t u n g i n G r i e c h e n l a n d .
Thessalien u. Epirus: Volos (Beier n. W erner 5).
Ionische Inseln: Levkas (Lehrs, Werner 7), Kephallinia (Werner 7).
Mittelgriechenland: Phaleron, Tatoi, Aetolien, Arachowa a. Parnaß (Bedriaga), Laurion,
Phaleron (Boettger), Athen, Hvmettos (Werner 7), Akarnanien (Leonis), Poros
(Heldreich n. Bedriaga), Steni, Berg Delph, Euboea (Cyren).
Peloponnes: Navarin (Exp. Moree), Nauplia (Bedriaga), P a tras (Werner 4), Olympia
(Kühnelt), Akrokorinth (Werner 4, 7, 9), Kambos, Taygetos (Holtz n. W erner 4),
Lala b. Olympia (Reiser n. Werner 2), Kythera (Storch n. Werner 4, Werner 11).
West-Zykladen: Milos (Bedriaga, Schweizer, W erner 7), Seriphos (Werner 8).
Übrige Zykladen: Mykonos (Bedriaga, Werner 7), Tinos (Erber n. Bedriaga, Boettger 1),
Andros (Oertzen n .Boettger 1, Werner 10, Bird ), Syra (Bedriaga), Paros, Antiparos
(Werner 9), Delos (Ebner).
Nördliche Sporaden: Skopelos (Werner 7, Cyren 3).
Kleinasiatische Inseln: Ik a ria (Werner 8, 9).
Kreta: nur auf der kleinen Felsinsel Mikronisi (Wettstein).
Gattung: Ophiomorus Dum. B ib r.
B oulenger, Cat. Liz. III 1887, p. 393. — S chreiber, Herpet. Europ., p. 328.
Diese Gattung ist in Griechenland durch eine einzige, vollständig fußlose Art vertreten,
doch kennt man aus Westasien bis Nordindien, namentlich aus Persien, noch mehrere
Arten; die meisten sind sehr selten.
Das Auge ist klein, im unteren Augenlid befindet sich eine glashelle Scheibe, es ist aber
wie bei Chalcides nicht mit dem oberen verwachsen, sondern frei beweglich. Die Ohröffnung
ist verborgen oder kaum bemerkbar. Nur 0 . punctatissimus und der palästinensische
O. latastii Blngr. sind vollkommen fußlos, während die vier übrigen vierbeinig sind,
doch sind die Gliedmaßen sehr schwach und haben niemals mehr als 4 Zehen.
Die Arten von Ophiomorus leben meist unter Steinen und sind nicht sehr lebhaft.
Ophiomorus punctatissimus B ib r. B o ry .
B oulenger, 1. c. p. 397. — Schreiber, 1. c. p. 329, Fig. 65.
Gleicht einer kleinen Blindschleiche, doch ist schon die Färbung ganz verschieden,
gelblichweiß oder hellgelb, jede der vier mittleren Längsreihen ist von einer feinen dunklen
Längslinie oder einer Reihe von dunklen Punkten durchzogen; ähnliche Punkte auf den
Seiten- und Bauchschuppen.
Die Zahl der Schuppen rund um die Mitte des
Körpers beträgt 18, die m ittleren Rückenschuppen
sind vergrößert, ebenso auch die beiden Präanalschildchen.
Länge bis 160 mm (Schwanz 83 mm); H oltz
gibt an, daß sie bis 180 mm Länge erreicht.
Diese Schleiche lebt unter Steinen in steinigen
pflanzenarmen Örtlichkeiten; sie ist nicht schnell
in ihren Bewegungen. Im allgemeinen ist sie sehr
selten und mancher Sammler h a t sich vergeblich
bemüht, ihrer habhaft zu werden. Am häufigsten
ist sie noch im östlichen Peloponnes.
Ob der Fundort „Larissa, Thessalien“ im Mus.
Wien richtig ist, möchte ich dahingestellt sein
lassen.
Außer in Griechenland ist sie einmal bei Xan-
thus in Kleinasien gefunden worden.
V e r b r e i t u n g in G r i e c h e n l a n d .
Mittelgriechenland: Athen (Bedriaga).
Peloponnes: Kambos (Holtz n. Werner 4), Akrokorinth
(Werner 4, 7, 9), Vralia in Lakonia,
Kalamata (Werner 4), Heiligtum des Asklepios
Abb. 36. Ophiomorus punctnlissimus Bibr. Bory, links
aus Akrokorinth, rechts vom Heiligtum des Asklepios
bei Epidaurus. (Schwanz des linken Exemplars
bei Epidaurus (Werner 1 1 ). regeneriere.)
b) Rhiptoglossa.
Gattung: Chamaeleon LaüR.
Boulenger, Cat. Liz. III 1887, p. 438. — Werner, Prodromus Monogr. Chamaeleonten. Zool. Jahrb Syst XV 1901
p. 328. ‘ ’
Die Chamäleons sind eine höchst merkwürdige Gruppe von Reptilien. Seit Bou-
lengeä (Cat. Liz. 1, p, 185) stehen sie als gesonderte Gruppe neben Eidechsen und Schlangen,
doch haben sich manche der als wesentlich betrachteten Charaktere als nicht auf die
Chamäleons beschränkt erwiesen.
Immerhin sind auch von den äußerlich sichtbaren Merkmalen einige so auffallend, daß
Sie zusammen immer noch eine scharfe Begrenzung der Familie erlauben. So die Verwachsung
der Finger bzw. Zehen bis zu den Krallen in Bündel zu zwei und drei, wobei das
Bündel zu drei bei den Fingern innen, bei den Zehen außen gelegen ist (angebahnt bei Uro-