sich auf die dem Facettenauge abgewandte Seite des Endgliedes (unten) und des Pedicellus
(unten) (Abb. 9). Die Kegel, die etwa doppelt so lang wie breit sind und eine kräftige Chitinwand
besitzen, weisen eine ziemlich plumpe, im distalen Teil abgerundete Form auf
(Abb. 13). Ihre durchschnittliche Höhe beträgt 9 [a und ihr Durchmesser an der Basis etwa
4 [a . Basal sind die Sinneskegel in einen dickwandigen Chitinwall versenkt, der sich kuppelförmig
von einer flachen Grube des Integuments abhebt. Dieser Chitinwall erhebt sich nicht
über den Rand der Grube. An der Innervierung der Kegel sind wiederum mehrere Sinneszellen
beteiligt, von denen sich nur die Sinneszellenkerne (Szk) deutlich abgrenzen. Distal
treten die Sinneszellenfortsätze zu dem Terminalstrang zusammen, der sich undeutlich bis
an die Spitze des Sinneskegels verfolgen läßt. Strukturen, die vielleicht als Riechstäbchen
angesprochen werden könnten, sind mir am T erminalstrang nicht aufgefallen. Obwohl ich
diese Gebilde nicht habe feststellen können, die außerdem vielleicht nur infolge der Fixie-
rungs- oder Färbemethoden nicht sichtbar wurden, stehe ich nicht an, die Sinneskegel ihres
sonstigen Baues wegen als Geruchsorgane anzusehen.
Die Antennen von Nepa cinerea weisen also fast alle Typen an Insektenfühlern vorkommender
Hautsinnesorgane auf, Sinneshaare verschiedenster Struktur, Sinnesborsten
und Sinneskegel, die als Tast- und Geruchsorgane fungieren.
e) D a s k a p s e l f ö rmi g e Orga n.
An der Basis des Pedicellus, vorn, dicht bei der Gelenkhaut II, stellte ich bei Nepa
cinerea ein bisher noch nicht beschriebenes Organ fest (Abb. 14). Es erscheint als kugelförmige
Einstülpung des Integuments nach innen und hat somit die Form einer Chitinkapsel.
Die Kapsel ist mit einer feinkörnigen Substanz gefüllt, deren H erkunft und Aufbau
nicht näher untersucht werden konnte. Genauere Untersuchungen dieses Organs behalte ich
mir vor.
3. Zusammenfassung.
Meine Untersuchungen haben einwandfrei ergeben, daß die Antennen von Nepa cinerea
trotz ihrer auffallend geringen Größe keinesfalls als rudimentäre Organe im gewöhnlichen
Sinne anzusehen sind. Es hat wohl eine Verkleinerung, aber kein Schwund von Sinnesorganen
oder sonstigen Elementen stattgefunden, wenn wir vom Fehlen der Muskulatur im
Scapus absehen wollen. Vergegenwärtigen wir uns noch einmal die Feststellung des JOHN-
STONschen Organs, das Auftreten von Chordotonalorganen im Scapus sowie im Pedicellus
und das Vorhandensein von drei verschiedenen Typen von Hautsinnesorganen an den
Antennen, so ist die Skepsis jener Beobachter, die ihnen fast jede Funktion absprechen, in
keiner Weise mehr berechtigt.
II. Ranatra linearis L.
1. Morphologie der Antennen.
Die starke Unterschiedlichkeit im Gesamtkörperbau der anderen Nepidenart, Ranatra
linearis, gegenüber Nepa cinerea erstreckt sich auch auf den Kopf mit seinen Anhängen.
Die großen Facettenaugen befinden sich nämlich auf Vorwölbungen des Kopfes, die seitlich
teleskopartig hervortreten (Abb. 15). Die auffällige Stellung der Augen bedingt gleichzeitig
eine entsprechende Lage der Antennen. Die ventral gelegenen Antennen von Ranatra ent