
Die griechische Katzenschlange ist sehr wenig variabel in ihrem ganzen Aussehen,
junge Tiere sehen auch ganz so aus wie Erwachsene.
Die größten Exemplare, die ich gesehen habe, sind 80—90 cm lang, wovon die Schwanzlänge
5Va—7mal in der Gesamtlänge enthalten ist. Sie legt im Ju li 7 oder 8 Eier, die 33 bis
36 mm lang und 14 mm breit sind.
Die Katzenschlange ist sowohl hei Tage als auch in der Dämmerung auf der Jagd
nach Eidechsen, wohl auch nach Geckos anzutreffien. Kleine Mäuse werden seltener genommen.
Sie lauert auch wie eine Katze auf ihre Beute und packt sie mit einem plötzlichen
Abb. 51 b. Tarbophis fallax Fleischm. (Zeichnung von Curt Bessiger.)
Aus Klingelhöffer, Terrarium, Verlag von J. W egner, Winnenden
b. Stuttgart.
Abb. 51a. Tarbophis fallax
F leischm. Kopf von der Seite und
von oben. Aus Werner, Rept. Ainph.
Österr.-Ungarns usw. Verlag
A. Pichler’s Ww. & Sohn.
Vorstoß. Da aber die Wirkung des Giftes nicht immer zur Bewältigung der Beute ausreicht,
werden die Eidechsen oft durch Umschlingung getötet, oder (wie auch öfter bei Coro«
nella) lebend verschlungen.
Sie ist unter Steinen, an alten Mauern, Ruinen, die ihre Lieblingsaufenthalte sind,
anzutreffen. In Griechenland ist sie, namentlich auf dem Festlande und auf der Insel Sky-
ros häufig, scheint aber auf den Ionischen Inseln, sowie auf denen der kleinasiatischen Küste
zu fehlen. Sie kommt von Istrien, Dalmatien, der Herzegowina und Albanien bis Kreta,
andererseits bis Stambul, Kleinasien, Cypern und Nord-Syrien vor. Sie erreicht in Griechenland
bis 800 m Meereshöhe.
V e r b r e i t u n g in G r i e c h e n l a n d .
Mazedonien und Thrazien: Smol, Profet Elias (10 km östlich von Saloniki).
Thessalien und Epirus: Burbulitsa bei Volos (STUSSINER n. BOETTGER 5).
Mittelgrieehenland: Attika (Bedriaga), Agrinion (F. Müller n. Boettger 1), Delphi
;:R||Ebner), Xerochori, Euboea (Boettger 5).
Peloponnes: (DE Betta), Taygetos (Holtz n. W erner). Vasilikos (Cyr£n), Megaspilion
(Cyren 3), Kythera (Storch n. Werner 4).
West-Zykladen: Kea (Oertzen n. Boettger 1), Milos (Reiser n. Werner 2, Bedriaga,
Schweizer).
Ionische Inseln; Große Strophaden-Insel ( R e i s e r n. W e r n e r 2).
Übrige Zykladen: Tinos ( B e d r i a g a ) , Mykonos ( B e d r i a g a ) , Mykonos ( O e r t z e n n. B o e t t g
e r 1 , W e r n e r 10), Andros ( B i r d ) .
Nördliche Sporaden: Skyros (W e r n e r 7).
Kreta: Kap Sidero, Elasa (B O E T T G E R 1), Kanea ( R a u l i n n. B O E T TG E R 1).
Gattung: Malpolon FlTZlNGER
B oulenger, Snakes of Europe, p. 207 (Coelopeltis). — Schreiber, Herpet. Europ., p. 638 (Coelopeltis).
Diese Schlangengattung ist durch eine Art im ganzen Mittelmeergebiete v ertreten und
gehört zu den auffallendsten Erscheinungen der mediterranen Schlangenfauna.
Sie gehört, wie Tarbophis, zu den sogenannten Opisthoglyphen, d. h. es sind die hintersten
Oberkieferzähne (1 oder 2) stark verlängert, am Vorderrande gefurcht und von den
vorderen, die klein und gleich groß sind, durch einen Zwischenraum getrennt; diese verlängerten
Fangzähne stehen unter dem Hinterrande des großen Auges; auch die vorderen
Unterkieferzähne sind stark verlängert. Der Kopf ist nicht sehr deutlich vom H als abgesetzt,
mit winkeliger Schnauzenkante und vorspringendem Supraoculare. Das auffallend große
lebhafte Auge besitzt eine runde Pupille. Der Körper ist langgestreckt, die Schuppen sind
glatt, bei Erwachsenen mehr oder weniger der Länge nach gefurcht. Der Schwanz ist
mittellang.
Es sind nur zwei Arten bekannt, die über Südeuropa, Südwestasien und Nordafrika
verbreitet sind. Von ihnen nur eine in Europa.
Malpolon monspessulanus (H e r m . )
Eidechsennatter.
B oulenger, Snakes of Europe, p. 207, Fig. 30, Taf. XI (Coelopeltis). — Schreiber, Herpet. Europ., p. 640, Fig. 132
( Coelopeltis).
Dies ist eine der größten Schlangen Europas und erreicht namentlich im Westen
manchmal eine Länge von über 2 m (Schwanz XU— 1U davon). Der Körper ist schlank, der
Kopf länglich, schmal, oben zwischen den Augen und auf der Schnauze deutlich vertieft,
die Schnauze vorspringend, mit deutlicher Kante, und vertiefter Zügelgegend.
Von den Kopf schildern fallen namentlich die kurzen Internasalia auf, die viel kürzer
sind als die Präfrontalia. Das schmale Frontale (2-—2V2mal so lang wie breit, in der Mitte
nicht mehr als halb so breit wie ein Supraoculare) verbreitert sich nach vorn stark und stößt
an die Präocularia an. Die Zahl der Lorealia beträgt 2, sie stehen hintereinander. Das P rä-
oculare ist sehr groß, nach oben stark verbreitert, Postocularia 2, selten 3; Temporalia 2 + 3
oder 4. Oberlippenschilder 8 (selten 9), das 4. und 5. (oder 5. und 6.) am Auge. Schuppen
in 17 oder 19 Reihen, Ventralia 160—189; Anale geteilt, Subcaudalia 68 ^1 0 2 Paare.
Die Färbung ist ziemlich verschiedenartig, im Osten Europas m eist in der Jugend hellbraun
mit symmetrischen dunklen und gelblich weißen Zeichnungen des Kopfes und schwarzbraunen
und weißen Längsflecken des Rückens; auch dunkelbraune große, wenig deutliche
Flecke auf dem Rücken in einer Längsreihe können Vorkommen. Die Unterseite ist gelblich
und die Unterseite des Kopfes oft mit lebhaft schwarzbraunen oder dunkelrotbraunen
Längsflecken, den Schuppen und Schildern der Kehle entsprechend. Beim ganz erwachsenen
Tier, oft auch schon in der Jugend, verschwindet diese Zeichnung mehr oder weniger
vollständig; die Rumpf seiten sind dann oft bläulich-grau, die Unterseite hellgelb (var. nett