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 N il)   ist  deutlich  auf  der  Abb. 17  zu  verfolgen. Gleich nach seinem E in tritt in die Antenne  
 schmiegt  sieh  der  l lauptsiamm  des  Nerven  eng  der lateralen Scapuswand  (vorn)  an. Erst  
 im Pedicellus  gabelt  er  sich  in  die  beiden  Hauptäste,  von  denen  der  eine  (NI)  ohne Richtungsänderung  
 den  Pedicelliiis  durchzieht,  dicht  an  der  Gelenkhaut  I I I   (GhIII)  vorbeistreicht  
 und  im  Endglied  verläuft,  während  der  andere Ast des antennalen Nerven (N il)  
 sich  dem  pedieellären Eortsatz  zuwendet  und  in  ihm  entlang  z ieh t Der  pedicellare  Fo rtsatz  
 besitzt bei Ranatra eine andere Form als bei Repa. Während der distale Teil des Fo rtsatzes  
 bei Repa sieh zapfenartig vom übrigen Pedicellus abhebt  und dadurch im besonderen  
 Maße das krebsscherenartige Aussehen der Antenne  hervorruft,  weist  der  entsprechende  
 Fortsatz bei Ranatra eine plumpere, dreijgiäge Form auf,  da  die bei Repa vorhandene Einbuchtung  
 z^fäs||en  der  Gelenkhaut  I I I   und  dem  pedieellären  Teil  kaum  ausgebildet  ist. 
 Von  dem  im  pedieellären  Fortsaz  verlaufenden Antennennerven  (N il)  zweigen  sich  
 Nerven  ab,  die  Sinn|szSllengruppen  innerviefeif, von denen Fortsätze in die Sinnesborsten  
 eintreten.  Jedy!}einzelne  dieser Häutsinnesorgane  bildet mit  seinen  ihm  eigenen  Bestandteilen, 
   Borste,  Terminalstrang,  Sinneszellen  mit Kernen  und Nervenfasern  eine  geschlossene, 
   von  ihrer Umgebung deutlich  abgegrenzte Einheit.  In   der  Literatur  finden  sich  von  
 MArshall  und  Severin  (1904,  p. 497)  Hinweise  auf  diese  antennalen  Hautsiniiesorganc  
 bei  Ranatra ).  Die  von  ihnen  gebrachten  Beschreibungen  sowie  Abbildungen  veranlassen  
 mich,  näher  auf  die Ergebnisse ihrer Untersuchungen einzugehen  und Vergleiche  zu  meinen  
 Befunden  zu  ziehen,  dies  um  so  mehr,  als Weber  (1930,  p. 85)  die Abbildungen  von  
 Marshall  und  Severin1  übernimmt.  Nach Marshall  und Severin  finden  sich  basal  von  
 den  Sinnesborsten  Säcke,  die mit  faseriger  Substanz und mit Kernen a n g e fu jt sind. Diese  
 Säcke  ragen  frei  in  das Antenneninnere  h in e in , und  stehen  mittels  Nervensträngen  mit  
 einem  an  der Basis  des Gliedes gelegenen Ganglion  in Verbindung.  Außerdem  bezeichnen  
 Marshall und Severin das ihrer Untersuchung zugrunde liegende Antennenglied als Endglied, 
  ihrer Abbildung nach entspricht es aber in  jeder  Weist?  dem  Pedicellus.  Von  einem  
 Ganglion  habe  ich  nichts  feststeifen können.  Wahrscheinlich  ist  bei  dem  Marshall  und  
 Severin vorliegenden Schnitt  nur  ein Teil des Antennennerven  an  der  Basis  des  Gliedes  
 getroffen worden, der dann als ..Ganglion4'  bezeichnet  wird.  Die  „Nervenstränge44  entsprechen  
 dem  Nervenast N i l ,  während  die  „Säcke44,  die  eich  deutlich  voneinander  abheben,  
 zweifellos die Sinneszellengruppen sind. 
 Das Endglied  ist reich mit Zellen ausgestattet, die nach dem C harakter der Kerne zum  
 größten Teil wohl Sinneszellen angehören,  die ihrerseits die zahlreich vorhandenen Sinnesborsten  
 und Sinneskegel „innervieren44. An dieser Stelle möchte ich nochmals darauf hinwei-  
 sen,  daß  sich  aus  allen meinen Untersuchungen  einwandfrei  ergibt,  daß  die Antennen von  
 Ranatra  dreigliedrig  sind  und  daß  somitlpne  schon  eingangs  erwähnte  Darstellung  einer  
 Viergliedrigkeit der Antennen, wie sie von HUNGERFORD (1919, p.  303; Tafel XVIII, Fig. 4)  
 vorliegt und von WEBER  (1930, p. 70; Fig. 03) übernommen wird, unrichtig ist. 
 b)  D a s   JOHNSTONsche Organ. 
 Von  besonderem  Interesse  war  bei  Ranatra  die  Feststellung  des  JoHNSTONschen Organs, 
   das wie  bei  Repa  ebenfalls bisher  nicht  beobachtet wurde.  Dureh  den Nachweis  des  
 JoHNSTONschen  Sinnesorgans  bei  Repa  wurden  die  entsprechenden  Untersuchungen  bei 
 8)  M ab sh a ll  und  Sevbbin  schreiben  durchweg  „Ra n a n tra f  statt  „Ranatra‘