E. Die Antennen der Naucoriden.
I. Naucoris cimicoides L.
1. Morphologie der Antennen.
Während über die Antennen der Nepiden und der Notonectiden bezüglich ihrer äußeren
Gestalt und ihrem histologischen Aufbau in der Literatur gewisse Hinweise und vereinzelte
Abbildungen vorliegen, finden die Antennen der Familie der Naucoriden so gut wie gar
keine Erwähnung. Es wurden von mir die Antennen der beiden Arten: Naucoris cimico-
ides L. und Aphelocheirus aestivalis F. untersucht. Die viergliedrigen, seitlich gerichteten
Antennen von Naucoris inserieren an der Ventralseite hinter den Facettenaugen dicht an
der äußeren Grenze von Kopf und Prothorax (Abb. 29). Ihre Länge erreicht kaum die Breite
der über den Kopfrand seitlich nicht vorragenden Augen, und ihre Spitze ist noch beträchtlich
vom seitlichen Saum des Prothorax entfernt. Eine Einsenkung des Basalteiles der
Antenne in die Kopfkapsel ist nicht vorhanden.
Die Antennen bieten von oben oder von unten gesehen ein anderes Bild als von den
Seiten (vorn und hinten), wie es die Abb. 30 zeigt. Dies tr itt besonders beim Pedicellus in
Erscheinung. Während dieser nämlich von der Außenseite (unten) gesehen etwa eiförmig
ist (Abb. 29), wobei das breitere Ende apikalwärts liegt, läßt die Seitenansicht, also die
Ansicht von vorn oder hinten (Abb. 30), oben und unten je eine kräftige, buckelförmige
Vorwölbung erkennen, an deren distalen Teilen die Cuticula ihre geringste Mächtigkeit
aufweist. Der Scapus ist nur etwa halb so groß wie der Pedicellus. Am längsten ist das
3. Glied, das eine zylindrische Form hat und nach der Außenseite (unten) zu etwas k rä ftiger
gewölbt ist. Basal läßt sich die Cuticularwand des 3. Gliedes noch bis tief in den Pedicellus
hinein verfolgen. Das Endglied ist lang eiförmig und etwa halb so groß wie das
3. Glied.
Was die antennalen Hautsinnesorgane bei Naucoris anbetrifft, so ist die Außenseite aller
Glieder reichlich mit Haaren ausgestattet. Der Scapus und der Pedicellus sind mit langen
Haaren versehen, die zum Teil etwas ungeordnet sind. Gleichmäßiger, mehr öder minder
apikalwärts gerichtet sind die Haare der Funiculusglieder, die etwas kürzer als die eben
erwähnten sind. Am 2. und 3. Glied, und auch am Endglied, konnte ich Sinneskegel feststellen,
die sich deutlich von dem sie umgebenden Integument abheben. Die weitaus
beträchtlichere Zahl von Sinneskegeln weist das 3. Glied auf. Im Gegensatz zur Außenseite
(unten) ist, wie die Seitenansicht Abb. 30 zeigt, die Innenseite (oben) der Antenne nur wenig,
die des Scapus und des Pedicellus fast gar nicht behaart.
2. Histologische Befunde an Hand von Tota lpräparaten.
Bei gewisser Tiefeneinstellung läßt das besonders durchsichtige Totalpräparat, das der
Abb. 30 zu Grunde liegt, histologische Einzelheiten erkennen, wie ich sie im Zusammenhang
auf Längsschnitten nicht habe verfolgen können. Der Scapus enthält eine kräftige Musku