Von den rotgelben Acromyrmex rugosus, Sm. v. vestitus Sants, wurden in Patquia
zwei Nester beobachtet. Der Hauptteil des größeren dieser Nester (Pa) befand sich, wie
schon einmal erwähnt, merkwürdigerweise auf dem Dach des Hauses der Abbildung 7.
Nach dort schleppten jedenfalls große Massen von Ameisen die geschnittenen Blätter. Andere
Tiere trugen jedoch auch in Erdlöcher ein, die in der Abbildung 8 ebenfalls mit eingetragen
sind. Das kleinere Nest Pp hatte seine Eingänge in dem Küchenhaus (Abb. 8 oben); daß es
sich um eine gesonderte Nestanlage handelte, bewies die Feindschaft der miteinander vereinigten
Tiere.
Die Tabelle 25 zeigt Tiere dieser beiden Nester beim Außendienst; es wurden nur große
und mittlere Arbeiter dabei festgestellt. Daß die Schlepper des Nestes P p in ihrer Gesamtheit
kleiner sind als die von Pa, geht noch besser aus den Kurven 17 hervor: bei den Schleppern
des großen Nestes Pa liegt der Gipfel der 7—4,5 mm messenden Tiere bei 6,5 mm, bei dem
k l e i n e n Nest Pp mit Tieren von 3,5—6 mm dagegen bei 6 mm. Hierauf wird ebenfalls
im nächsten Abschnitt noch eingegangen werden, und ebenso auf die Querschnitte, die von
der Schlepptätigkeit verschiedener Nester bei Acromyrmex disciger erhalten werden konnten.
In Tabelle 26 sind verschiedene Querspalten miteinander vergleichbar. So Nr. 1 und 2
(Rio, Corcovado), aus denen hervorgeht, daß an weggeworfenen Orangenschalen nach etwa
1 Stunde auch kleinere Tiere erschienen; es war also wohl stärkerer Alarm er folgt. Ein
Schleppzug des Nestes Nr. 8/9 (Iguazü, Lagune), aus dem hintereinander etwa 50 Tiere
herausgefangen wurden, zeigte dagegen an beiden Tagen beinahe völlig gleiche Zusammensetzung.
Bei Nr. 8 und 4 endlich handelte es sich um ein kleines Nest in Santos (Montserrat),
das ich an der gleichen Stelle bei der Hin- und Bückfahrt, d. h. nach etwa 5% Monaten,
untersuchte. In beiden Fällen wurden nu r klei nere Tiere festgestellt; doch war an dem
späteren Zeitpunkt eine gewisse Verschiebung in die Richtung der Mittelformen eingetreten,
die vielleicht nicht nur zufällig ist. Von den zu der Tabelle gehörigen Kurven entspricht
Kurve 18 b fast ganz den Schleppern, die E i d m a n n bei A tta sexdens ausgemessen
hat; d. h. es handelt sich um vorwiegend große Tiere, aber doch mit einem etwas ansteigenden
Übergreifen auf die Zwerge. Bei der Kurve 18 c haben wir ein noch stärkeres Über-
greifen auf die Kleintiere, eine völlige Lücke bei 3,5 mm, sowie das Fehlen von Giganten.
Bei der Kurve 18 d hingegen sind Zwerge, Mittelformen sowie Giganten beteiligt, aber
jede Gruppe von der anderen durch eine Lücke getrennt. Wenn wir die in Wien in der
Sammlung M a y r gemessenen Weibchen von Acromyrmex disciger hinzunehmen, gibt es
am Ende, über die Giganten hinaus, sogar einen vierten Anstieg der Kurve, einen Anstieg,
den wir in ähnlicher Weise auch bei anderen Acromyrmex-Arten finden, wenn wir die
Weibchen dazunehmen, wie man bei Acromyrmex lundi und noch besser bei Acrom. lobi-
cornis in Kurve 11 sieht. Worauf dies Fehlen von größten Tieren sowie das Auftreten der
Gipfel und Lücken in den Kurven zurückgeführt werden muß, ist bei der Entstehung des
Polymorphismus zu behandeln. Dort wird auch auf die Weibchen noch zurückzukommen
sein, die wir an die Gruppe der Arbeiter angereiht haben, um schon hier zu zeigen, daß sie
ja eigentlich bei Besprechung der Arbeitsteilung im Ameisenstaat mitberücksichtigt werden
müssen.
b) D a u e r b e o b a c h t u n g e n im K u n s t n e s t
Ehe wir an das Problem der Entstehung des Polymorphismus herangehen, sind indessen
noch die Ergebnisse der Kunstnest-Beobachtung zu besprechen, bei denen ich nicht
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