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gein mögen, reichen aber nicht hin, um diese A rt in allen Fällen von L. muralis zu unterscheiden,
und so kommt es, daß auch die besten deutschen Herpetologen noch immer daran fest-
halten, die AI a uereidechse von Milos zu erhardi zu stellen (ein Irrtum, in den ich früher
ebenfalls verfallen bin); dies, trotzdem man im Freileben beide A rten auf den ersten Blick
unterscheiden kann.
Allerdings kommt man mit dem gebräuchlichen Rüstzeug der Lacertn-Systematik nicht
aus; auch genügt es nicht, von jeder Form ein p aar Exemplare gesehen zu haben.
Nach Untersuchung eines großen Materials aus dem ganzen Verbreitungsgebiete der
Art komme ich wohl oder übel zu dem Ergebnis, daß ein morphologischer Unterschied, da
er, wie bereits erwähnt, zweifellos besteht, nur in der Färbung und Zeichnung gefunden
werden kann.
Ich gebe nun die absoluten Maße für die A rt erhardi in der weitesten Fassung und
werde dann auf die Färbungsmerkmale, zuerst im allgemeinen und dann für die einzelnen
Rassen, eingehen.
Lacerta erhardi ist zwar nicht charakteristisch für Griechenland, da sie in der Form
riveti ebensowohl in Albanien und Mazedonien wie in Nordgrieehenland vorkommt, sie
Ist aber andererseits fü r die Inseln des Ägäischen MehrlS überaus bezeichnend, da sie, mit
Ausnahme von Samothraki und des Milos-Archipels, wo sib durch muralis vertreten wird,
die eigentlichen Mauereidechsen allein repräsentiert. Doch fehlt sie bestimmt allen Klein
asiatischen Inseln; E. Calabresi nennt sie von Samos, die Bestimmung ist richtig, aber die
Fundortsangabe sicher, falsch (s. auch Gymnodactylusoertzeni Bttgr.). Die Anzahl der Inselrassen
is t eine nicht unbeträchtliche; doeh ist bemerkenswert, daß die. Hauptmasse der ägä-
isehen Inseln, im besonderen der Zykladen, von einer einzigen Lokalform bewohnt wird,
während in der Randzone mehrere distinkte Formen leben.
■'ilinsichtlich d e r Beschreibung muß v o r allem fe stgehalten werden, daß die Beschreibung
von Boulenger leider u n b rau ch b a r ist, da sie einerseits Lacerta muralis milensis einbezieht,
andere rse its n ich t n u r (was ja begreiflich ist) L. veilhii ••• riveti, sondern auch
livadhiaca n ich t aufgenommen ist.
F ü r die L. erhardi im Ganzen genommen, also mit Einschluß aller bekannten Unterarten,
ergeben1 sieh folgende Zahlen:
Gesamtlänge C? bis 208, ? 200 mm Ventralquerreihen CT 2A—30-, i 26—33
Kopfrumpflängeflp mm Gularschuppen (selten 25) 27-JJ9
Femoralporen 15- 26 Halsbandschildchen B ä
Schuppen quer "über die Körpermitte 50—68 Präanalschildchen 4—9
(ausnahmsweise 72) = Lamellen unter der 4. Zehe. 2öjg34.
Einige Merkmale sind ziemlich konstant; so die Kleinheit des. MaSsetericums bei
ruthveni, die Größe bei thermiensis; bei den anderen Formen schwankt es zwischen 0 und
groß (groß nenne ich es, wenn es an ein Supratemporale anstöß.t, oder nur durch eine
Schildchenreihe von ihm getrennt ist) bei veithi, klein bis mäßig groß bei naxensis, häufig
groß, niemals klein bei erhardi und mäßig groß oder klein bei amorgensis. Eine Vermehrung,
der Supralabialia vor dem Suboculare auf Sjjlommt bei veithi, erhardi und thermiensis,
Querteilung des Occipitale bei veithi, naxensis und thermiensis vor. Interparietale
mitunter quer geteilt; Schuppen glatt, etwas gewölbt*).
*) Osteologische Unterschiede von L. muralis gibt St . B olkay in Some Notes on Lacerta veith i By. Glasnik. Zemaljskog
muzeja n Bosni i Hercegovini, 1920, Taf. I, II.