
Untersuchung lehrte, die Zwerge jeden Alters, der kleine enthält dagegen fast ausschließ-
lieh Jungtiere.
Es ergaben sieh demnach schon jetzt hei Acromyrmex striatus die allgemeinen Tendenzen,
die hei der Arbeitsteilung in Betracht kommen. Zunächst ist es die G r ö ß e der
Tiere. Ih r ist es zuzusehreiben, daß die ersten Verteidiger fast ausschließlich Giganten
sind: d.h. Ne.stgonosscn der größten Klasse, die vermutlich durch die großen Köpfe an der
Arbeit behindert sind oder zumindesten leicht ermüden, so daß sie meist in Kuhe in den
Eingangslöchern sitzen, bereit, jedem Angriff zuerst zu begegnen. Solche Giganten treffen
wir aber auch noch auf Erkundung, d.h. auf Gängen in nächster Nestnähe.
Bei der E rkundung beteiligen sich indessen auch Mittelformen; sie sind es dann, welche
zum Schneiden und Schleppen übergehen und dieser Tätigkeit treu bleiben.
Die K leinsten verlassen dagegen das Nest m eist nicht; ihnen verbleibt damit die Pflege
der Pilze und der Brut sowie die Bauarbeit.
Zu dieser Arbeitsteilung auf Grund der Größe und damit der Gestalt kommt dann aber
auch, noch das Alter, d. h. ein physiologischer Zustand. Hierauf beruht die Anwesenheit
junger großer Tiere im N estinnern, wo sie sich, wie ich schon jetzt betonen muß, auch wirklich
an der Arbeit beteiligen, und das Auslaufen auch kleiner alter Nestgenossen aus dem
Nest. Und endlich kommt hinzu der Erregungszustand, d. h. ein psychologisches- Moment.
Unter dem Einfluß von Alarm beteiligen#ieh auch Größen- und Altersklassen an Arbeiten,
die ihnen sonst nicht liege hjffiSffl!
Aus diesen verschiedenen, die Arbeitsleistung bedingenden Tendenzen ergeben sich
dann auch die unsicheren Tätigkeiten, die ich auf den Tabellen 9 und 10 zwischen Innen-
und Außendienst eingefügt habe. Die Tiere der Tabelle 10, Nr. 6, liefen außen umher, ohne
zu schleppen; es waren wirklich nur Mitläufer, die nicht etwa die Abdomen mit gesammelter
Flüssigkeit gefüllt hatten. Alle waren a lt und z, T. schon gebrechlich, wie verkrümmte
Tarsen u. dergl. zeigten. Wie schon die Untersuchung der Alterserscheinungen bei Messor
(Goetsch 1930) ergab, sind solche alten T iere sehr unruhig; sie laufen sehr viel umher, sich
ab und zu an einer Arbeit beteiligend, und so kommt es, daß auch ganz kleine Zwerge gelegentlich
im Außendienst gefunden werden. Diese Gruppe läßt sich also den Sterbenden
und Toten (Tab. 9 Nr. 6) als etwas früheres Stadium gleichsetzen.
Die Austräger wiederum (Tab. 9 und 10, Nr.7) sind Tiere, die wirklich zwischen Innen-
und Außendienst stehen. Alle Beobachtungen zeigten wenigstens immer wieder, daß es sich
dabei nur um vorübergehende Tätigkeit handelt. Es können dabei Tiere sein, die unmittelbar
darauf zum Schleppen sowie auch zum Graben übergehen; d. h. sich dem Innen- oder
Außendienst zuwenden.
Die Kurve 8 zeigt fü r Nest P noch einmal zusammenfassend die Verteilung von großen,
mittleren und kleinen Tieren im Außen- und Innendienst, mit gleichzeitiger Berücksichtigung
der unsicheren Übergangsformen; sie zeigt aber auch zugleich, wie sich die
Arbeit auf die alten, mittelalten und jungen Tiere verteilt. Es ergibt sich daraus das, was
auch für das Nest G gilt: Im Außendienst nie junge, sondern höchstens als Ausnahme einige
wenige alte Zwerge. Im Innendienst dagegen fast nie Giganten; und wenn doch einmal,
dann nur junge. Bei den Übergangsarbeiten läßt sich auch ein Übergang der Größen- und
Altersklassen ersehen. Es überwiegen also stets bei Innenarbeiten junge und kleine, bei
Außenarbeiten alte und große Tiere.