breitete artenreiche Gattung, die aber in Griechenland nur durch eine einzige A rt vertreten
ist, von der aber in letzter Zeit zahlreiche Rassen durch Stepánek und Wettstein
beschrieben wurden.
Gymnodactylus kotschyi S t e in d a c h n e r .
Nacktfinger-Gecko.
Boulenger, Catalogue of the Lizards in the British Museum (N. H.)- Seeond Edition, Vol. I. London 1885, p. 29. —
Schreiber, 1. c. p. 571, Fig. 115. — Stepänek, Gymnodactylus kotschyi Steindachner und sein Rassenkreis. Arch. f. Naturg.
N.F. Bd. 6, lie ft 2, 1937, p. 258—280.
Dieser Gecko hat im Leben oberseits eine hellgraue bis dunkelgraubraune Färbung mit
zackigen dunkelbraunen, oft hinten weiß gesäumten Querbinden, ausnahmsweise kommen
einfarbig graue Exemplare vor (var. concolor Bed r . auf Milos). Bei der typischen Form,
die fast ganz Griechenland bewohnt, ist die Schwanzunterseite von nur einer Reihe großer
querer Platten bedeckt. Die Gesamtlänge beträgt nicht viel über 10 cm.
Wie bereits erwähnt, wird diese Art nicht allein nächtlicherweise angetroffen, sondern
sie treibt sich auch auf manchen Inseln am hellen Tage herum, so daß sie von den Einwohnern
gar nicht von den Lacerta-Arten unterschieden und auf los wie sie als „Sapita“
bezeichnet wird, während der nächtliche Hemidactylus als „Mionycha“ bekannt ist.
Unter Steinen findet man diese Art in der Regel so sitzen, daß sie sich an die Steine an-
klammert, daher dem Erdboden mit dem Rücken zugekehrt ist. Dreht man einen solchen
Stein um, so wandert der Gecko immer wieder auf die untere Seite. Doch ist er bei einiger
Geduld meist leicht zu fangen, während er in Fels- und Mauerlöchern sich schnell zurückzieht
und kaum erreichbar ist.
Das Weibchen legt im Hochsommer zwei große, hartschalige, nahezu kugelige Eier
(11X9 mm), aus denen wohlentwickelte, den Eltern in jeder Beziehung gleichende Junge auskriechen.
S c h r e ib e r war der Ansicht, daß bei dieser Art die e fe f viel seltener sein sollen
als die 99. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, daß dies höchstens stellenweise der Fa ll
ist und manchmal fast ebensoviele efef als 99 angetroffen werden, wenn man nur über
genügend viele Exemplare verfügt. Die efef besitzen meist 4, selten 2 oder 3 Präanalporen.
Katzen fressen, wie ich mich auf Milos überzeugt habe, den Gymnodactylus, ebenso wie
Lacerta, sehr gerne.
Die Verbreitung der in Rede stehenden Art ist eine recht weite; von Süditalien (Tarent)
über ganz Griechenland (selten auf den Ionischen Inseln, nicht häufig auf dem Festlande,
nur vereinzelt auf den kleinasiatischen Inseln, dagegen überaus gemein auf den Zykladen
und nördlichen Sporaden), Bulgarien, Kleinasien, Cypern, Syrien, Palästina, Persien.
Von den drei von Wettstein im Zoolog. Anzeiger 15.4.1937, Bd. 116, Heft 3/4, p. 79,
83, neu beschriebenen Rassen dieser Art kommt nur eine einzige in Griechenland vor; es ist
dies der G. kotschyi solerii, der sich vom Typus durch deutlich größere Körnerschuppen
des Rückens und durch das Fehlen der zwei Reihen großer Tuberkeln auf der Oberseite der
Oberschenkel unterscheidet.
Diese Rasse kommt auf Anaphi, Makria, Megalo- und Mikro-Phtheno südlich von
Anaphi, ferner (außerhalb Griechenlands) (Typus) auf Syrina, schließlich auch auf Astro-
palia, Ophidusa, Kinaros, Levitha vor.
Eine Mischrasse lebt auf kleinen Inseln südlich von Naxos und nordwestlich von
Amorgos (Iraklia, Schinusa, Apanokupho, Glaronisi und Keros).