namentlich auf den seitlichen; beide Geschlechter sind, abgesehen vom Achselocellus, ganz
gleich in der Färbung. Einfarbige Exemplare, auch solche mit ungeflecktem Bauch, sind
selten, nach L. Müller kommt die Fleckenlosigkeit mit Rotfärbung des Bauches zusammen
vor.
Jungtiere hat weder L. Müller gesehen, noch sind m ir solche untergekommen, da sie
wahrscheinlich erst spät im Sommer ausschlüpfen dürften, während Junge von L. mura-
lis milensis und L. erhardi erhardi bereits Mitte Ju li vorhanden waren.
Von der Lebensweise dieser Art gibt L. Müller eine ausgezeichnete Schilderung, die
ich in allen Teilen vollständig bestätigen kann. Sie läuft verhältnismäßig langsam mit
ausgesprochenen Schlangenbewegungen; der lange
Schwanz wird beim Laufen niemals aufgebogen, sondern
schleift nach.
Ihre ruhige Wesensart äußert sich auch darin,
daß man niemals Männchen miteinander kämpfen
sieht. Die Taygetos-Eidechse ist eine ausgesprochene
Gebirgs- und Felseneidechse, aber auch sehr dem W asser
hold.
Abb. 30 a. Lacerta graeca Bed r . Taygetos. Zeichnung von Lorenz Müller,
München. Aus Bl. f. Aqu. u. Terr.-Kunde. Verlag J. Wegner, Winnenden
bei Stuttgart.
Abb. 30 b. Lacerta graeca
Bed r . Xechori, Taygetos.
Von oben.
(H. Wagner phot.)
Es ist ein merkwürdiger Zufall, daß wir beide, ich im Jah re 1901 und L. Müller
1908 an demselben moosbewachsenen Trog, bzw. auf der in ihn ihre Wassermassen ergießenden
Brunnröhre bei Ladhä die erste L. graeca fingen. Sie findet sieh übrigens nicht
nur an Felsen, sondern auch an Mauern, doch tra f ich sie niemals in der Nähe von Ortschaften,
während ihre Verwandte L.anatolica bis dicht an den Hafenort Agios Kyriltos
auf Ik a ria vorkommt. (Bemerkung nach meiner Reise von 1937. Ich stelle hiemit richtig,
daß ich L. graeca in unmittelbarer Nähe der Dörfer antraf, weshalb sie auch das erste Reptil
war, das mir von der Bevölkerung gebracht wurde.)
V e r b r e i t u n g i n G r i e c h e n l a n d .
Peloponnes: Ladhä, Taygetos (Werner 5), Kambos, Dorf Xechori, Wassiliki, Messenien
(lioi.TZ n. WERNERpi), Megali Anastasowa, Ladhä und Alagonia (L. MÜLLER), Xechori,
Kambos, Chora, Taygetos (Werner 1 1 ) oberhalb Falari bei Sparta (Werner 1 1 ).
Gattung: Algyroides B ib ro n .
Kieleidechse.
Boulekrer, Monograph oT the Lacerticljie, Vol. I, 1920, p. 338 (Algi/roidcs). — Schreibe]!, Herpet. Enron., n 367
Die osteuropäischen und zentralafrikanischen Kieleidechsen der Gattung Algyroides,
die durch ihre großen, stark gekielten Rückenschuppen sieh sofort von der nahestehenden
Gattung Lacerta unterscheiden lassen, sind mittelgroße Felseneidechsen, die in ihrer Lebensweise
mit den oxy- und platyzephalen Eidechsen aus der Gattung Lacerta (oxycephala,
mosorensiSf graeca, anatolica, etc.) übereinstimmen. Sie :|eben in Felslöchern und Mauerspalten,
sind verhältnismäßig weit weniger flink als etwa erhardi oder peloponnesiaca, entfernen
sieh auch niemals weit von ihrem Versteck.
Die Verbreitung der Gattung Algyroidgj^| s t höchst merkwürdig. Eine Art bewohnt
Korsika und Sardinien (A. fitsiugeri, die kleinste aller bekannten Lacertiden), zwei, die
auch hier beschrieben sind, leben in der westlichen Hälfte der Balkanhalbinsel, dagegen
drei im tropischen Afrika.
Algyroides moreoticus B ib r.
; - Bedriäoa, Ab® ISenbkenbezg -08* XIV, 1888. p. I p — f'ö ü L E N ö s f iÖ i Liz.H-If i-887, p , f e s - j g ib i An z.
XVII, 1894, p. 256, i:. Verh. Viiol. böt. Ges. WippY 1S94, p.723:I.X—' W a r n e r , Abz. LX-X,' 1927, p.' 140, Fig. 5, 6: -SB.
138. Bd. 1929, p. 47i1 § § |sSchreirer, Herperafögia Europaea, 2 'Aufl. 1912, p. 370, -Fig. 7 6 .—' Boui.fo-gor,
•Voaograph o i the i.R,-M-.:bao I, 1920. p. 342.
Durch den Umstand, daß die Rückenschuppen zugespitzt sind, mit geraden Kielen und
nicht oder wenig größer als die seitlichen, läßt sich diese A rt leicht von der folgenden
unterscheiden. Die Färbung erwachsener Tiere ist auffällig verschieden von der des
A. nigropunctatus. Die ganze Rückenzone ist nuß- oder dünkelrotbraun und durch eine
gelbliche Längslinie, die jederseits vom A ugenhinterrand bis oberhalb des Hinterbeinansatzes
hinzieht, von der Seitenzone abgegrenzt; dieseist lebhaft gelbgrün, dunkelbraun Ms schwarz
retikuliert, die Unterseite einfarbig gelbgrün. Gesamtlänge 150 mm, Schwanz 117 mm.
Die: von Bedriaga aufgestellte var. doriae von Zakynthos soll sich durch den weniger
deutlichen Dorsolateralstreif, sowie durch helle, schwarz gesäumte Ocellen an den Seiten
auszeichnen. Von H errn Doz. Dr. W. KÜHNELT auf Zakynthos gesammelte Exemplare unterscheiden
sich sonst in keiner Weist1 von denen aus Kephallinia, so daß es sich nur um eine
Farbenspielart handeln kann.
Jüngere Exemplare und 99 sind dunkelbraun, die Säitenzone etwas dunkler. Unterseite
grünlich.
Die Zahl der Femoralporen auf jeder Seite betragt 12 ^1 6 .
Diese A rt ist eine von den wenigen endemischen Reptilien Griechenlands; sie bewohnt
nur den westlichen Teil des Landes, und zwar die drei südlichen ionischen Inseln Kephallinia,
Ithaka und Zakynthos, und den westlichen Peloponnes, Sie lebt im Gegensatz zu ihren
Gattungsverwandten stets weit entfernt von menschlichen Wohnungen an steinigen, felsigen,
wenig bewachsenen Örtlichkeiten.