Was nun aber die Färbung und Zeichnung anbelangt, so kann man hier folgende Formen
unterscheiden:
1. Die typische Form (muralis fusca B e d r . partim) des Festlandes und der Insel
Samothrake. Oberseite beim C?1 mehr graubraun, Seitenzonedunkler. Kiickenzone mehr oder
weniger dunkel gewölkt oder unregelmäßig und meist undeutlich quer gebändert; diese
Zeichnung greift auch auf die beiden Seiten hinüber, ist also von der Rückenzeichnung oft
nicht scharf abgegrenzt. Beim 2 ist die Seitenzone viel schärfer abgegrenzt (wie auch bei
Exemplaren vom typischen Fundort Wien) durch eine wellenförmige oder gerade weiße
Linie. Eine feine spinale Punktreihe oder Linie verläuft vom H interkopf gegen die Schwanzbasis.
Diese feine Spinallinie fehlt allen Exemplaren dieser Form, die aus dem Osten und
Süden Griechenlands stammen. Sie ist dadureh bemerkenswert, d a ß s i e d u r c h t i e f
d u n k l e F ä r b u n g a u c h d a n n i n E r s c h e i n u n g t r i t t , wenn die ü b r i g e Z e i c h n
u n g d e r Ob e r s e i t e a b b l a ß t (W e rn e r , Taf,V, Fig. 23—26), was m an sowohl bei der
albanica als auch namentlich bei milensis, sehen kann, sie hebt sich auch bei starker Reti-
kulation deutlich vom Untergrund ab, scheint daher ein Zeichnungselement anderer Entstehungszeit
als die übrigen Streifen zu sein. Sie fehlt auch den Exemplaren von der Terra
typica stets.
Diese Form kommt als albanica in Albanien vor, geht über ganz Mazedonien und Bulgarien
und findet sich schließlich auch auf der Insel Samothraki. Im g rö lten Teil ihrer Verbreitungsgebiete
in Griechenland ist sie auf das Gebirge angewiesen; Korax-Gebirge
(1800 m), Parnaß, Taygotos (1200—2000 m).
2. Die Form des Milos-Archipels. Unterseite beim erwachsenen C? rot, beim 2 weiß,
Bauchrandschildchen blau (muralis fusca var. milensis B e d r . 1881, p. 124; muralis fusca
var. archipelagica B e d r . 1881, p. 126; muralis fusca var. nigrigularis W e r n e r 1899,
p. 835; erhardi milensis W e rn ,, p. 15, Taf.V, flg. 2 ||p 2 8 ; muralis milensis W e r n . 1933,
p. 119, flg. 11). (Milos, Kimolos, Polinos, Agios EvstathioS; auch auf Erimomilps- (hier
subsp. schweigen M e r te n s mit stark verdüsterter Färbung mehr Gularschuppenreihen,
geringere Größe). Beim cf ist die Oberseite graubraun oder grau, Seiten dunkler, hell gefleckt
oder marmoriert; Rücken- und Seitenzone wenig scharf abgegrenzt, feine Spinallinie
(Occipitallinie nach C y re n und M e rte n s ) stets deutlich, oft zickzackförmig oder als
Punktreihe entwickelt. Keine weiße Dorsolaterallinie. Erwachsene Tiere lassen auch auf
dem Rücken eine schwache dunkle Marmorierung oder Querbänderung erkennen. Das 2
besitzt die hellen, manchmal gelben, Dorsolaterallinien deutlich, oberhalb derselben ein
schmäleres, unterhalb ein breites dunkles Band.
Junge muralis milensis sind dadureh von irgendeiner erhardi-Form sofort unterscheidbar.
Sehr charakteristisch ist die Färbung der Unterseite. A uf der fast weißen, seltener gelben
Grundfarbe tritt beim cT mit zunehmendem Alter von der Kehle angefangen (W e r n
e r , Aegean Islands, Taf.V, Fig. 27) eine Schwarzfärbung in Form von Flecken und Querbinden
auf, die schließlich die helle Grundfärbung großenteils verdrängt und sie nur in
Form von weißen Tropfenflecken oder helleren Querlinien am Hinterrande der Ventralia
freiläßt (W e rn e r , Sb. Ak. Wiss. Wien 1933, p. 119, Fig. 11). Beim 2 ist nur die Kehle etwas
schwarz gefleckt. (Ein Verbindungsglied zum Typus ist das bereits erwähnte Exemplar von
der Strandja-Planina, Bulgarien, bei C y r e n Taf. III, Fig. 6, ein anderes ein cf von
Albanien.)
Abb. 28 f. Lacerla
murqlis milensis
B edr. Insel Milos»
Zykladen
(von unten);.
(Aus W erner 8.)
Abb. 28 g. Lacerla muralis
milensis Bed r . Insel Milos,
Zykladen (von oben).
(Frh. v. Ju ngenfeld phot.)
Abb. 28 h. Lacerta muralis r.
Bedr. c?:- Insel Milos, Zykladen
(von unten).
(O. Grünwald phot.)
Abb. 29. Lacerla anatolica Wer?
(au s W erner 9).
Abb. 28?p. Lacerta muralis albanica B olkay.
Albanien (von oben).
Abb. 28 d:. Lacerta muralis albanica B olkay. Abb. 28 e. Lacerta muralis milensis
Albanien (v o n u n ten ). B edr. c f . Insel Milos, Zykladen.
(von oben).
(28 c—e H. Wagner phot.)