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Mittelgrieehenland: Tatoi (Bedriaga), Akarnanien (Bedriaga), Mesolongion (Cyren 3),
Ätolien (Heldreich n. Bedriaga), Athen (A. Dum£ril n. Bedriaga), Ocha-Uehirge,
Euboea (Fiedler n. Boettger 1).
Peloponnes: (Exp. Morde), Vasiliko (Cyren 3).
Ionische Inseln: Sivros, Levkas (Beier n. Werner 5)>
Zykladen: ’ Naxos (Erhard).
Kleinasiatische Inseln: Mytilini (Werner 7), Samos (Werner 8),
Bo u l en g er , 1. c. p . 297.
Gattung: Atiguis L.
Schreiber, 1. c. p. 524. —• DDrigen, 1. c. Taf. XII, Fig. 5, f
Die Blindschleiche, die in Griechenland weit verbreitet ist, aber im Gebiete des ägä-
ischen Archipels nur auf Thasos gefunden wurde, ist durch die glatten, glänzenden, anliegenden
Cycloidschuppen, die den ganzen Körper bedecken und wie bei Ophisaurus von Knochenschuppen
unterlagert sind, auch durch das Fehlen der Seitenfalte und die gekrümmten
spitzigen Zähne von dieser Schleiche verschieden. Die Ohröffnung ist stichförmig, kann
aber auch ganz verborgen sein. Nur eine Art, die über den größten Teil von Europa verbreitet
ist. Lebendgebärend.
Anguis fragilis L.
Blindschleiche (griechisch „Konaki“).
Boulenger, 1. c. p. 297. S chreiber, 1. c. p. 525, Fig. 107.
Die Blindschleiche kommt in Griechenland meist in der von B e d r i a g a var. graeca
genannten Varietät vor, die sich im wesentlichen als eine auf dem Stadium der jugendlichen
Zeichnung stehengebliebene Form erweist. Frisch geborene Exemplare sind auf der ganzen
Rückenzone bis zur Schwanzspitze silbergrau, hellgelb oder hellkupferrot, Seiten und Unterseite
sind tief sch war z. Am Hinterkopf befindet sich ein schwarzer Fleck, von dem nach
hinten, auf den beiden mittelsten Schuppenreihen verlaufend, zwei schwarze Linien über
die ganze Oberseite hinziehen. Mit zunehmendem Alter wird die Färbung der Oberseite
immer dunkler, kupferrot, rot- oder graubraun, wobei die Längslinien des Rückens bestehen
bleiben, die dunkle Färbung der Seiten immer lichter wird und durch eine dunkelgraue
ersetzt werden kann, auf der, der Schuppenmitte entlang laufend, dunkle Längslinien verlaufen.
Die Unterseite wird ebenfalls immer heller grau, oft sogar weißlich. Unter dem
Auge befindet sich in der Regel ein weißer, oft dunkel gesäumter Fleck.
Die fast einfarbig braune oder blaugefleckte (oft durch deutliche Ohröffnung ausgezeichnete)
Varietät, die als Otophis eryx beschrieben wurde, habe ich in Griechenland
nirgends angetroffen, ich besitze aber ein Exemplar aus K erkyra.
Die Blindschleiche wird bis 50 cm lang, wovon der Schwanz etwa "U oder mehr ausmacht.
Das Weibchen wirft im Herbst etwa ein Dutzend Junge. Da die Art allgemein bekannt
ist, soll nur mitgeteilt werden, daß der sehr leicht abbrechende Schwanz wie bei
Ophisaurus nicht regeneriert wird, sondern in einen kegelförmigen Stummel ausheilt. Sie
lebt mehr in feuchten Örtlichkeiten, vorwiegend in lichten Wäldern, aber auch auf Wiesen,
Feldern, Auen, unter Steinen, Baumrinden, Brettern, manchmal zu mehreren beisammen.
Sie ist vollkommen wehrlos, um so mehr als sie sich nicht schnell bewegen kann und
auf einem nicht sehr rauhen Boden schwer vom Fleck kommt. Die Nahrung besteht vorwiegend
aus Regenwürmern und Nacktschnecken, doch werden auch Heuschrecken und andere
kleinere Tiere gepackt und verschlungen.
Die Häutung geht abweichend von allen anderen europäischen Reptilien nicht in Form
eines langgestreckten Sackes, sondern in einem zusammengeschobenen wulstigen Ring (seltener
mehreren) vonstatten, die Haut des Ringes ist dann oft lebhaft silberglänzend.
Wie bereits früher erwähnt, ist die Blindschleiche vom nördlichen Skandinavien durch
ganz Europa verbreitet und kommt auch auf einigen Mittelmeerinseln (aber nicht in der
Ägäis bis auf Thasos), sowie in Algerien und in Westasien (Kleinasien, Kaukasus) vor.
Kürzlich hat Dr. Stepänek (Zoolog. Anzeiger 15.4.37, Bd. 118, p. 107) eine neue Form
der Blindschleiche aus dem Peloponnes beschrieben, die er subsp. peloponnesiaca benennt.
Die neue Form ist morphologisch namentlich durch das Zusammenstößen des Frontale mit
dem unpaaren Präfrontale, die größere Schuppenreihenzahl (34—36 um die Körpermitte,
beim Typus 28—36), aber auch in der Färbung verschieden,
die sich von der von subsp. graeca Bedr. dadurch
unterscheidet, daß die Grenzlinie zwischen der schwarzen
Seiten- und der hellen Rückenzone in der Halsregion
sehr stark wellig oder zackig ist und die dorsale Mittellinie
nicht über den ganzen Rücken und Schwanz verläuft,
sondern am Ende des ersten Körperviertels aufhört.
Bei Jungtieren ist der Kopf oben schwarz gefleckt;
die übrigen von Stepänek angegebenen Merkmale
(Kopfform, schlankere Gestalt) sind weniger auffällig.
Diese Subspecies ist auf den Peloponnes beschränkt und
fehlt schon in Mittelgriechenland gänzlich, von wo sie
bis Mazedonien durch die graeca Bedr . vertreten wird.
Fundort: Kalamata (Tal des Noden), Kambos und sonst
im Gebiete des Taygetos bis 1200 m, Kalavryta.
Herr Dozent Dr. W. K ühnelt zeigte mir eine Blindschleiche aus Zakynthos, die sehr an
diese Rasse erinnert, ebenso sind auch Exemplare meiner Sammlung aus Zakynthos und
Kephallinia sehr ähnlich, während die von Kerkyra und Levkas zu graeca zu rechnen sind.
V e r b r e i t u n g in G r i e c h e n l a n d .
Mazedonien und Thrazien: Vodena, See Ostrovi bei Verria (Chabanaud), Thasos (Cyren
in litt.).
Thessalien und Epirus: Volos (Boettger 1), Prevesa (Conemenos n. Boettger 5), Ossa-
Gebirge (Stussiner n. Boettger 1).
Mittelgriechenland: Parnaß (Bedriaga), Vrachori, Ätolien (Boettger 5), Agrinion
(F. Müller n. Boettger 1), Xerochori, Euboea (Boettger 5).
Peloponnes: (Exp. Moree), Kambos, Taygetos (Holtz n. Werner), Kladeos-Tal b. Olympia
(Reiser n. Werner 2), Vasiliko (Cyren 3) (s. auch vorn bei subsp. peloponnesiaca).
Ionische Inseln: Kerkyra, Kephallinia, Levkas, Zakynthos (Werner 1), Kerkyra, Kephallinia
(Beier n. Werner 5).
Zykladen: ? Tinos (Erber).
Abb. 22 c. Abb. 22 d.
Abb. 22 c. Anguis fragilis graeca L. Kopf
von oben (nach Schreiber) . '
Abb. 22 d. Anguis fragilis peloponnesiaca
St e p . Kopf von oben (nach Stepä nek).