
Die Verbreitung ist geringer als bei den beiden anderen Arten, denn man kennt nui
etwa 8 Arten, die rund um das Mittelmeer mit Ausnahme von Westasien in Arabien, im
Sudan und in Abessinien, auch in W estafrika, dann aber noch auf Cuba und angeblich auch
an der Ostküste von Nordamerika zu Hause sind. Manche sind wahre Hausgeckos, die in den
Mittelmeerländern manchmal, wenn schon nicht in Wohnungen, so doch in Veranden und
anderen Anbauten leben.
Tarentola mauritanica L.
Mauergecko.
Boulenger, 1. c. p. 296. — Schreiber, 1. c. p. 560, Fig. 112.
Der gemeine Mauergecko, der größte und stärkste Gecko Griechenlands, schon durch
seinen breiten, dicken Kopf und durch starke gekielte Tuherkelschuppen des Rückens und
Schwanzes bemerkenswert, war
lange Zeit von diesem Lande nur
aus Kreta bekannt, bis ich ihn im
J ah re 1894 auf Kephallinia, Ithaka
und Zakynthos, und zwar gar nicht
selten, auf fand.
Die Färbung der Oberseite ist
grau oder graubraun, m it oder ohne
dunkelbraune Quer binden und Flek-
ken, erstere namentlich auf dem
Schwanz. Die Länge beträgt bis
15 cm.
Auf den Ionischen Inseln habe
ich diesen „Hausgecko“ niemals in
Häusern, sondern stets nur im
Freien, an Felsen und Mauern angetroffen.
Seine Verbreitung erstreckt sich
vorwiegend über die westlichen
Mittelmeerländer; die griechischen
Fundorte sind die östlichsten bekannten
auf der europäischen Seite
des Mittelmeeres. E r scheint durch
Fischerboote leicht verschleppbar
zu sein, wenigstens wird er in vielen
Mittelmeerhäfen gefunden, fehlt
aber in deren Hinterland.
Abb. 19c. Tarentola mauritanica L. (aus Brebm’s Tierleben J ) i e Angabe, daß Stenodactylus
Bibliograph. Institut, Leipzig). guUatus Cuv. in Griechenland, und
zwar auf der Insel Syra Vorkommen
soll, beruht nach B e d r i a g a auf einer Verwechslung mit der var. concolor B e d r . von
Gymnodactylus kotschyi S te in d . durch Bibron a. Bory.
V e r b r e i t u n g i n Gr i e c h e n l a n d :
Ionische Inseln: Kephallinia, Ithaka, Zakynthos (Werner 1, 4), Argostolion auf Kephallinia
(Beier n. Werner 8), Zakynthos.
Kreta: Kandia (Maltzahn n. Boettger), Hagios Muron (Bedriaga), Rhodia, Neapolis
(Wkttstkin), Knossos (Kühnelt, Stepänek).
Gattung: Agama D a u d .
Boulenger, Catalogue of tjie Lizards in the British Museum (Natural History). Vol. I. London 1885. Schreiber,
1. c. p. 545.
Die Agamen sind lebhafte kräftige Eidechsen mit vier wohlentwickelten Gliedmaßen
und kräftigem, mittellangem Schwanz, der nicht leicht abreißt und nicht nur niemals mehr
vollständig regeneriert wird, sondern der neuentstehende, am Ende abgerundete Stummel
ist mit viel kleineren, nicht wirtelig angeordneten Schuppen bekleidet.
(Von den fünf Familien von Eidechsen, die in Griechenland Vorkommen, bestehen drei
nur aus solchen Formen, die lange, kräftige Gliedmaßen besitzen [Geckonidae, Agamidae,
Lacertidae], während in den beiden übrigen [Anguidae, Scincidae] die Zahl der fußlosen
oder stummelfüßigen Arten sehr groß ist.)
Die Agamen springen, laufen und klettern mit ungemeiner Behendigkeit und Schnelligkeit;
gefangen wehren sie sich heftig und beißen kräftig zu; dabei sieht man deutlich,
daß von den Zähnen, die bei diesen Eidechsen am Rande der Kiefer stehen, je einer in
jeder Kieferhälfte als vergrößerter Eckzahn entwickelt ist, während die in jedem Kiefer
zwischen ihnen stehenden kleinen Zähne als Schneidezähne, die an der Seite des Kiefers
stehenden vergrößerten scharfschneidigen und dreieckigen Zähne die Funktion von Backenzähnen
haben, deren Biß unter Umständen blutende Wunden hervorrufen kann. Beim d"
finden sich vor dem After schwielige Schuppen in einer Gruppe angeordnet.
Die Schuppen sind durchwegs klein, unregelmäßig, vielfach gekielt und am Schwanz
bei vielen Arten, darunter auch der griechischen, in Wirteln angeordnet; die einzelnen
Schuppen sind langgestreckt, stark gekielt und die Kiele in eine Stachelspitze verlängert.
Augenlider und Trommelfell sind wohl entwickelt; bei allen Agamen ist wie bei den
Chamäleons zu beobachten, daß sie die beiden Augen unabhängig voneinander bewegen
können.
Alle Arten leben auf trockenem Boden, entweder als Wüsteneidechsen im Sande oder
als Felsentiere in steinigen, gebirgigen Gegenden; schließlich auch auf Bäumen. Sie sind
durchwegs eierlegend, die Eier sind von elliptischem Längsdurchschnitt und pergament-
schalig.
Agama ist durch viele Arten in ganz Afrika, im gemäßigten Asien und im südöstlichen
Europa (hier nur zwei Arten) verbreitet.
Agama stellio L.
Schleuderschwanz, Hardun (griechisch: Kroködylos).
Boulenger, 1. c. p. 368. — Schreiber, 1. c. p. 546, F ig . 111.
Die Gestalt dieser Art kann ohne lange Beschreibung durch Betrachtung der Abbildung
ersehen werden. Immerhin kann noch auf die ungleichartige Beschuppung des Körpers
(Bauchschuppen aber annähernd gleichartig, glatt), den großen, etwa herzförmigen