Abschließend läßt sich sagen, daß das bei Corixa auftretende JOHNSTONsche Sinnesorgan,
besonders in Hinblick auf die Stifte, eine sehr gute Ausbildung hat und unter den
von mir untersuchten Hydrocores das am höchsten entwickelte Organ aufweist.
3. Systematische Einordnung der Corixiden.
Wie bereits in der Einleitung erwähnt wurde, wäre noch nachzuprüfen, ob ein grundsätzlicher
Unterschied zwischen den Antennen der eigentlichen Wasserwanzen und denen
der Corixiden besteht, der es berechtigt erscheinen läßt, diese beiden Gruppen zu trennen
und letztere, wie E n d e r l e i n ( B r o h m e r 1925, p. 179) es durchführt, in einer Unterordnung
der Sandaliorrhyncha oder Wasserzikaden zusammenzufassen. Als wesentlichen Unterschied
gegenüber allen ändern Hydrocores betrachte ich in erster L inie eine abweichende
Gestaltung der Kopfkapsel, die eine scheinbar abweichende Lage der Antennen bedingt.
Die Antennen der Corixiden selbst unterscheiden sich in ihrer äußeren Form und ihrem
histologischen Aufbau nicht auffallend von denen der übrigen Hydrocores, die ja auch
untereinander sehr verschieden sind. Eine Beziehung zu den Zikaden scheint mir nicht
gegeben zu sein, da bei diesen die Antennen vorn am Kopfe inserieren.
Von Bedeutung scheint mir der bisher wenig beachtete Hinweis, daß wahrscheinlich
homologe tympanale Organe und analoge Stridulationsorgane bei den Corixiden und bei
den eigentlichen Hydrocores Vorkommen, ein Hinweis, der allerdings noch der Bestätigung
bedarf ( E g g e r s 1928, p. 241). Im Falle einer solchen Bestätigung wäre die Berechtigung
einer Zusammenfassung sämtlicher Hydrocores, wie sie auch heute noch von vielen Autoren,
D ö d e r l e i n (1932, p. 19), W e b e r (1933, p. 657), durchgeführt wird, besonders klarliegend.
Abb. 36.
Abb. 36. Macrocorixa geoffroyi. Linke Antenne von der Außenseite (unten) gesehen mit deutlich durchschimmernder
Scapusmuskulatur. Vergr. 114 :1 .
Abb. 37. Corixa striata. Längsschnitt durch zwei Scolopidien des JoHNSTONSchen Organs mit ihrer Anheftungsstelle an der
Gelenkhaut III. Vergr. 1278 :1.
Abb. 38. Distale Abschnitte der antennalen Endglieder mit Hautsinnesorganen und Darstellung der Cuticularwanddicke zur
Verdeutlichung der Korrelationsverhältnisse von
a) Notonecta glauca, b) Naucoris cimicoides, c) Macrocorixa geoffroyi, d) Nepa cinerea, e) Aphelocheirus aestivalis.
Vergr. 152 :1.