springen annähernd vorn vor der basalen Ansatzstelle der Augenstiele. Die Insertionsstelle
entspricht ihrer Lage nach der von Nepa. Zum Unterschied von denen der anderen Insekten
sind die Antennen von Ranatra nach hinten gerichtet, während sie bei Nepa seitlich
gerichtet sind. Die Lage der Antennen hängt von den Besonderheiten der Ansatzstellen
der Augen ab. Die Furche, welche die Augenstiele bzw. -wülste vom Kopfe abgrenzt und
in die sich die Antennen einfügen, ist hei Ranatra nach hinten, bei Nepa seitwärts gerichtet.
Bei beiden Gattungen ist auf diese Weise dafür gesorgt, daß die Antennen heim Schwimmen
unter Wasser möglichst wenig Widerstand bieten. Die Antennen erstrecken sich etwa bis
zum proximalen Teil des Überganges der stielförmig vorgewölbten Augen in die Kopfkapsel
und haben die Länge des vertikalen Augendurchmessers. Die dreigliedrigen Antennen
von Ranatra liegen also entsprechend denen von Nepa der Kopfkapsel dicht an und
ähneln ihnen in Form und Größe.
Der Seapus, der in eine gruhenförmige Vertiefung der Kopfkapsel eingesenkt liegt,
ist äußerlich nur zum Teil sichtbar. Der Pedieellus ähnelt seinem äußeren Bau nach dem
von Nepa, ist aber im ganzen, besonders in bezug auf den pedicellaren Fortsatz, kräftiger
und wirkt daher plumper und gedrungener. Dasselbe gilt fü r das Endglied, das die Richtung
von Scapus und Pedieellus nicht beibehält, sondern dem pedicellaren Fortsatz! zugewandt,
also lateral (nach vorn) gerichtet ist. Das Endglied ist nicht so stark ausgebildet
wie hei Nepa und rag t nur wenig über den Fortsatz des Pedieellus heraus (Abb. 16—17).
Schon bei schwacher Vergrößerung fällt die große Zahl von Hautsinnesorganen auf, die
bei äußerer Betrachtung einheitlich den beiden Haupttypen: Sinnesborsten (Sb) und Sinneskegeln
(Sk) zuzusprechen sind. Sinneshaare, wie sie in verschiedener Form und Größe
bei Nepa auftreten, fehlen hei Ranatra völlig.
2. Histologie,
a) Al l geme i n e s .
Der Ähnlichkeit der äußeren Form der Gesamtantennen der beiden Hepiden entspricht
auch ihre histologische Struktur. Der Basalteil des Scapus wird von einem aus der Kopfkapsel
sich deutlich abhebenden Chitinwall ringförmig umschlossen (Abh. 17). Am Grunde
des Scapus inserieren an der Gelenkhaut I (Gh I) Muskelzüge des Kopfes. Bei dem vorliegenden
Längsschnitt sind die beiderseitigen Insertionsstellen der Muskulatur an der ersten
Gelenkhaut ersichtlich. Die günstige Schnittrichtung darf aber nicht darüber hinwegtäuschen,
daß es sich nicht um einen kontinuierlichen Ring von Muskulatur, sondern wie hei
Nepa nur um einzelne, voneinander getrennte Mukelzüge handelt. Im Basalglied wurde
trotz eingehender Untersuchung keinerlei Muskulatur gefunden. Es hat also den Anschein,
daß den Nepiden eine scapale Muskulatur fehlt.
Während allerdings erst eine oft wiederholte Untersuchung der Präparate bei Nepa
zur Feststellung von vereinzelt auftretenden Sinnesborsten am Basalglied führte, wurden
hei Ranatra hei ebenfalls genauester Durchsicht der Objekte weder an Totalpräparaten
noch an Schnitten irgendwelche scapalen Hautsinnesorgane gefunden. Der Unterschied im
Vorkommen und in der Verbreitung der antennalen Hautsinnesorgane bezieht sich bei
den vorliegenden Nepidenarten also nicht nur auf den Pedieellus und das Endglied, sondern
durch den völligen Ausfall scapaler Hautsinnesorgane hei Ranatra auch auf das
Basalglied. Abb. 13. Nepa cinerea. Längsschnitt durch
Sinneskegeln. Ve
dglied
3:1.
Abb. 14. Nepa cinerea. Längsschnitt
durch das kapselförmige Organ an
der Gelenkhaut II. Vergr. 1700 : 1.
linken Antenne mit Abb. 15. Ranatra linearis. Kopf mit Antennen,
ventral. Vergr. 20 :1 .
Abb. 12. Nepa durch die Medianfläche des Endgliedes der linken Antenne
mit Sinnesborsten. Vergr. 566 :1.