latur, die von dem proximalen Wandabschnitt außenseits, also unten, ausgehend in zwei
getrennten Muskelzügen einerseits zum distalen Abschnitt (unten) hinzieht, um an der
Gelenkhaut I I zu inserieren, andererseits den Scapns diagonal durchzieht und sieh innen-
wärts (oben) am basalen Pedicellusrand anheftet (Abb. 30). Während der Antennennerv
(N) im Scapus noch ungeteilt verläuft, gabelt er sieh auf der Höhe der Gelenkhaut I I in
mehrere Äste. Der eine der Hauptäste (NI), der im medianen Teil des Pedicellus eine weitere
Aufspaltung zeigt, zieht bis zum Endglied. Daneben zweigen im Basalteil des Pedicellus
zwei Antennenäste (N il u. N III) vom Hauptstamm ab, überkreuzen sich und inserieren,
wie es scheint, am Ende zweier tief in den Pedicellus hereinragender Cutieularfort-
sätze des ersten Funiculusgliedes.
Das P räp a ra t läßt annehmen, daß die Nerven an diesen Cuticularfortsätzen Stützen
finden, um von hier ans die Sinneszellen des JOHNSTONschen Organs und vielleicht auch
die anderer Organe zu innervieren. Die Cuticularfortsätze sind aber nicht mit den Spangen
des JOHNSTONschen Organs im Pedicellus von Culex zu vergleichen (E g g e rs 1924, p, 311),
da diese der Insertion der Scolopiden dienen. Es sei darauf hingewiesen, daß die Cuticularfortsätze
in Richtung der beiden Buckel in der Pedicelluswand weisen. Die Ungunst der
Sehnittrichtungen ließ, wie schon erwähnt, bisher keine zureichenden histologischen Feststellungen
über die A rt der Innervierung der antennalen Sinnesorgane an Hand von Sch n iS
ten zu, und nur solche dürften erst zu einer endgültigen Klärung mancher Verhältnisse
führen.
3. Das Johnstonsche Organ.
Einige genauere Angaben sind über das JoHNSTONsche Organ möglich. Zwischen dem
JOHNSTONschen Organ von Naucoris und dem von Notonecta bestehen trotz unterschiedlicher
Größe gewisse Übereinstimmungen. Die Abb. 31 vermittelt einen Ausschnitt aus dem
Organ, das in seiner Gesamtheit keine so große Zahl von Seolopidien enthält, wie sie Notonecta
aufzuweisen hat. Deutlich in Erscheinung treten wieder die großen, nicht sehr chro-
matinreichen Sinneszellenkerne (Szk), die zu Sinneszellen gehören, deren Zellgrenzen nicht
festgestellt werden konnten. Der Verlauf der Nervenfasern war ans dem P räp a ra t ebenfalls
nicht ersichtlich. Erst die Achsenfäden (Ax) konnten in ihrem distalen Verlauf bis zu ihrem
Herantreten an die Stifte (St) verfolgt werden. Die Stifte haben eine Länge von 8 fi und
in ihrem mittleren Teile eine Breite von 0,8 |r, sind also doppelt so groß wie die der Nepi-
den, erreichen aber nicht die Ausmaße jener von Notonecta. Proximal sowie distal verjüngen
sich die JOHNSTONschen Stifte von Naucoris und zeigen am Basalteil eine deutliche
Wandverdickung. Von dem Verlauf des Achsenfadens konnte im Innern des Stiftes nichts
festgestellt werden. Bezüglich der distalen Insertion des JOHNSTONschen Organs liegen Verhältnisse
vor, wie sie schon bei Notonecta auftraten. Die Endstränge (Estr) der einzelnen
Stifte heften sieh, ohne zu Bündeln zusammenzutreten, an der äußeren Lamelle der Gelenkhaut
I I I (Gh III) an. Durch ihre typische Gestalt heben sich die Kerne der stützenden
Zellschichten, die rundlichen Hüllzellenkerne (Hzk) und die länglich gestreckten Deckzellenkerne
(Dzk) deutlich von den übrigen Kernen ab. Entsprechend den Verhältnissen bei Notonecta
habe ich mangels der Zellgrenzen nicht einwandfrei feststellen können, ob die relativ
dicken Endstränge bei Naucoris nicht vornehmlich eine Bildung der Deckzellen sind, so daß
ihnen dann die Bezeichnung „Endfasern“ zukäme.
Auch Naucoris weist, wie meine Untersuchungen zeigen, ein ziemlich gut ausgebildetes
JOHNSTONsches Sinnesorgan auf.
Abb. 31. Naucoris cimicoides. Längsschnitt
durch einzelne Seolopidien
des JOHNSTONschen Sinnesorgans und
ihre Ansatzstelle an der Gelenkhaut
III. Vergr. 1700 :1.
Abb. 33. Aphelocheirus aestivalis. Linke
Antenne von der Außenseite (unten) gesehen.
Scapusmuskulatur erkennbar.
Vergr. 114 :1. Abb. 34. Aphelocheirus aestivalis> Längsschnitt
durch zwei Seolopidien des John-
STONSchen Organs. Vergr. 1700 :1 .
Aphelocheirus aestivalis. Kopf, Pro- und Meso- Abb. 35. Macrocorixa geoffroyi. Hinterseite
thorax ventral gesehen. Vergr. .12 i:-,!1.’ . des Kopfes mit Antennen. Vergr. 1 2 :1 .