
auch die Fahrten nach Süden zu, wo die schon im allgemeinen nur die Höhe von 2 bis V2 m
erreichenden Holzgewächse niedriger und spärlicher zu werden beginnen (Abb. 13 b). Und
es zeigte sich weiterhin auf der größeren Reise, die mich den Rio Negro und Rio Neuquen
und weiter den Rio Agrio aufwärts über Plaza Huincul, Zapala und Las Lajas bis zum Vulkan
Copahue führte.
Diese Reise gab zunächst Gelegenheit, die oft ganz trostlosen Gebiete außerhalb der
Flüsse und ihrer Bewässerungsmöglichkeiten kennen zu lernen, und weiterhin den Übergang
der patagonischen Hochebene in die Kordillere. Bei Zapala sieht man schon in der Ferne
die Vorkordillere dem Tafelland aufsitzen, wie die Abh. 14 zeigt. Man sieht auf ihm auch,
wie die ständigen Weststürme über die fernen Berge nach Patagonien hereinbrechen, deren
Feuchtigkeit an den Osthängen der Kordillere eine Waldregion entstehen läßt. Diese ist
allerdings der geringeren nur etwa 600 mm entsprechenden Regenmenge auf der argentinischen
Seite weit spärlicher als in Chile, wo 2000 mm und mehr Regen niedergeht; sie bildet
aber immerhin eine Grenze für die Blattschneider, welche durch diese Waldzone sowie durch
die Höhe der Kordillere von Chile bisher abgeriegelt werden.
Bei Zapala gibt es zwischen den Mulinum-Polstern in Ortsnähe noch große, zum Teil
riesige Nester von Acromyrmex lobicornis; Acrom. striatus fand ich schon dort nicht mehr.
Abb. 17. Garten Mendoza 3124 in Belgrano (Buenos Aires), mit großem Nest von Acromyrmex lundi. N = Haupteingang
des Nestes; d ie anderen schwarzen Dreiecke Nebeneingänge. — Die Schleppwege gingen meist nach links über A und Xi
(vgl. Abb. 30), nach rechts über T zu Anpflanzungen, die nicht mehr auf dem Plan eingezeichnet smd.jBfi- K = ||d e in e s ,
G = großes Papier für Spurversuche (vgl. auch Abb. 26 u. 27). ar == Blumentopf für Versuche mit Sonnenkompaß
(vgl. auch Abb. 29). Zu beachten ist stets, daß die Sonne mittags im N o r d e n steht.
Wenn man weiter auf die Berge zugeht und die Vorkordillere erreicht, verschwindet auch
Acromyrmex lobicornis, um aber an günstigen, tiefer liegenden Stellen wieder aufzutreten.
Solche günstigen Stellen fielen meist mit menschlichen Ansiedlungen zusammen.
Das letzte Nest tra f ich an bei einer Polizeistation oberhalb Las Lajas; es hatte noch
ansehnliche Dimensionen und verproviantierte sich an einigen Pappeln (Abb. 15). Als dann
am Oberlauf des Rio Agrio die ersten Araucaria imbricata auf tauchten, gleichsam als Vorposten
stehend zu den südlicheren herrlichen Araukarien-Wäldern, und weiter oben, zu-
Abb. 13 a. Abb. 13 b.
Abb. 13. Vegetation bei Fuerte General Roca. a) Auf der Nord-Meseta bei der ausgetrockneten Laguna Playa; links Jarilla-
Sträucher (Larrea), die zum Biotop von Acromyrmex slrialus gehören, b) An der Süd-Meseta; im Hintergrund links das
Rio Negro-Tal.
Abb. 14 a. Abb. 14 b.
Abb. 14 a ü. b. Umgebung von Zapala mit Biotop für Acromyrmex lobicornis. Im Hintergrund die Kordillere, über die gerade
ein Weststurin ins Land braust.
Abb. 15. Abb. 16.
Abb. 15. Polizeistation ¿linder Nähe von Las Lajas in der Abb. 16. Erstes Auftreten von Nothofagus und Chusquea in
Vorkordillere (zwischen Zapala und Copahue). Inselartiger der Kordillere. Beginn des kühlen Urwaldes, der eine Barre
letzter Fundort von Acromyrmex lobicornis. für die Verbreitung der Blattsehneider-Ameisen bildet.
W. G o e t s c h : Die Staaten argentinischer Blattschneider-Ameisen.