Pedicellus gabelt er sich in zwei Äste, wodurch er sich von den übrigen Insekten nicht unterscheidet.
Während der eine Hauptast (NI) zum Endglied heraufzieht, verläuft der andere
(N il) in den distalen Fortsatz des Pedicellus (Abb. 4).
b) D a s JO HNS TONs c h e O r g a n .
Von den H auptästen des antennalen Nervs zweigen sieh Nervenstränge ab, die als J ohn-
STONsche Nerven (Njo) die Sinneszellen des JoHNSTONschen Organs innervieren (Abb. 5). Die
Neurofibrillen der Nervenfasern treten an die Sinneszellenkerne (Szk) heran und streichen
an ihnen vorbei. Die Kerne der Sinneszellen heben sich durch bläschenförmigen Bau und
besondere Größe deutlich von den übrigen Kernen ab; sie enthalten wenig Chromatin. Die
NeurofibriJÖn der Nervenstränge vereinigen sich zu Achsenfäden (Ax), die dann in die Stifte
(St) eintreten. Die Stifte sind überaus klein und überragen nicht den Durchmesser der Sinneszellenkerne.
Ihre Länge beträgt 4 und ihre Breite im mittleren Teil 0,4 ¡¿. Wegen der
geringen Größe, wie sie bei ga r keinen anderen Stiften vorliegt, sind bei ihnen strukturelle*
Feinheiten schwer noch wahrnehmbar. Sie erscheinen sehr einfach gebaut. Wandrippen sind
nicht nachweisbar und Köpfchen fehlen ebenso wie bei den JoHNSTONschen Stiften ande-
rer Insekten. Von einem Achsenfaden im Innern der Stifte ist nichts zu bemerken (Abb. 5
u. 6). Die Stiftehen gehen distal in einen dünnen Endstrang (Estr) über. Mehrere Endstränge
vereinigen sieh, wie sieh deutlich verfolgen läßt, zu Endbündeln (Bü), die in tiefe
Poren (P) der Gelenkhaut eintreten, wo sie an der äußeren C hitinlameS (Chh) der dritten
Gelenkhaut (GhIII) inserieren (Abb. 6). Die Poren sind fü r das JOHNSTONsche Organ aller
Insekten sehr charakteristisch, und ihr Vorhandensein erleichterte mir besonders das Auffinden
desselben. Die Exocuticula bildet am Ende der Poren von außen her grubenförmige
Vertiefungen. In einem Endbiindel sind durchschnittlich drei Scolopidien zusammengeschlossen.
Zwischen den Sinneszellenkernen (Szk) und den Stiftchen liegen teils rundliche, teils
eiförmige Kerne, die den Hiillzellen angehören, die Hiillzellenkerne (Hzk). Neben dem distalen
Teil der Stifte treten hier und da länglich gestreckte, ziemlich chromatinreiche Kerne auf,
die ihrer ganzen Struktur nach als Deckzellenkerne (Dzk) angesprochen werden können.
Durch Form und Größe unterscheiden sie sich von den kleineren rundlichen Kernen der
Hypodermis (hypK).
Zur besseren Orientierung über die Anordnung des JoHNSTONschen Organs und über
sein» Lagebeziehungen zu den anderen Organen im Pedicellus dient der Querschnitt
Abb. 7. Aus der Vielzahl meiner Querschnitte wählte ich einen aus, der am instruktivsten
die Lageverhältnisse im Gefüge des Pedicellus veranschaulicht, einen Schnitt durch den
distalen Teil, der die Eintrittsstelle der Endbündel in die Poren (P) der Gelenkhaut I I I darstellt.
Gleichzeitig füh rt der Schnitt durch den Basalteil des Fortsatzes, der dem Pedicellus
seine charakteristische Form verleiht.
Auf diese Weise ergeben sich zwei annähernd gleich große runde Querschnitte, die durch
die Cuticularwand brüekenartig miteinander verbunden sind. Links im Bilde ist der Pedicellus
selbst, rechts der pedicellare Fortsatz quer getroffen. Der Querschnitt durch den eigentlichen
Pedicellus hat insofern ein besonderes Interesse, als er die im Halbkreis angeordneten
Poren der Gelenkhaut I I I zeigt, in die die Endbündel der Scolopidien eintreten. Während
das JOHNSTONsche Organ bei den anderen Insekten fast ausschließlich einen kontinuierlichen
Ring bildej|iinimmt es zum Unterschied dazu bei Nepa nur die mediane Hälfte des
Abb. 4. Nepa cinerea, rechte Antenne. Längsschnitt durch den basalen Teil des Pedicellus,
durch den Scapus und dessen Anheftung an der Kopfkapsel. Vergr. 214 :1.
Abb. 5. Nepa cinerea. Längsschnitt durch den distalen Teil des Pedicellus,
nahe der Außenfläche (unten), mit dem JoiiNSTONSchen Organ.
Vergr. 1700 : 1.