Übrige Zykladen: Syra (Bedriaga), Andros (Bir d ).
Nördliche Sporaden: Skyros, Skopelos (Werner 7).
Kleinasiatische Inseln: Chios (Boettger 5), Samos (Werner 8)¿: '
Kreta: Kanea, Neokuru, Lasithi-Gebirge (Boettger), Merades b. Kasteli Kisamo, Lakki,
Ennea Cboria, Rethynmos, Neapolis, Psychro (Wettstein).
Elaphe quatuorlineata LacÉPÉDE.
Vierstreifennatter, griech. „laphitis“.
Boulenger, Snakes of Europe 1913, p. 182, Fig. 22, Taf. VI (Coluber). — Schreiber, Herpet. Europ., p. 694, Fig. 142
(Coluber). — Steinheil, Europäische Schlangen, Taf. 6—9 (Coluber),
Diese ist neben Natrix natrix die dickste und nach Coluber caspius und neben Malpo-
lon monspessulanus und Natrix natrix auch die längste Schlange Europas (bis 2 m), obwohl
sie meist nicht über 1XU m lang wird. Der Schwanz nimmt davon XU-—V4 ein.
In der Beschuppung weist die Vierstreifennatter einige Besonderheiten auf; so befindet
sich bei ihr ein kleines Subocularschild unter dem Präoculare, was außer E. rechingeri
keine andere A rt der Gattung in Griechenland
aufweist; dagegen ist die Zahl der
Postocularia (2, selten 3), der Temporalia
(2 + 3 oder 3 + 4) und Supralabialia 8 (selten
9), davon das 4. und 5. (bzw. 5. u. 6.)
am Auge, mit dem normalen Vorkommen
bei den anderen Arten übereinstimmend.
Die Schuppen sind schwach, aber deutlich
gekielt, in 25 (selten in 23 oder 27) Längsreihen,
die Bauchschilder lassen keine oder
nur eine stumpfe L ängskante jederseits erkennen,
es sind ihrer 195—234 vorhanden,
Subcaudalschilder 56—90.
Wie bei Elaphe longissima, macht
auch bei dieser A rt die Färbung und
Zeichnung eine beträchtliche Veränderung
durch, wodurch auch bewährte Fachmänner
getäuscht wurden, indem sie die J u gendform
für eine andere Art oder wenigstens
andere Rasse hielten als das erwachsene
Tier.
Die Färbung des frisch aus dem Ei
geschlüpften Tieres ist hellgrau, die Zeichnung
ist ganz ähnlich wie bei E. situla f.
leopardina, aber nicht rot, sondern einfarbig
schwarz, die Unterseite gelblich weiß
mit dunklen, spitzdreieckigen Flecken; die Ober- und Unterlippenschildernähte sind meist
schwarz.
Mit dem zunehmenden Alter verändert sich die Grundfarbe allmählich in ein schönes
Braun, das an den Seiten etwas mehr gelblich ist als auf dem Rücken; gleichzeitig verschwinden
die dunklen Zeichnungen mit .Ausnahme des Streifens vom Augenhinterrande
zum Mundwinkel, der stets sehr deutlich bleibt, und die Flecke der Oberseite; gleichzeitig
mit dem Ahblassen dieser Flecke treten allmählich vier immer dunkler und schließlich
ganz schwarz werdende Längsstreifen auf. Wenn diese vier Längsstreifen vollständig ausgebildet
sind, ist in der Regel von den Flecken keine Spur mehr zu bemerken; ausnahmsweise
sind aber Streifen und Flecke gleichzeitig zu bemerken, wodurch eine Art leiterförmige
Zeichnung entsteht; oder es bleibt die Fleckenzeichnung bis im Alter bestehen, während
die Längsstreifung sich nicht deutlich entwickelt; das ist eine allerdings seltene Hemmungserscheinung;
solche Exemplar®'Sind öfters für die östliche Form sauromates P al j
gehalten worden, die in Griech.-Thracien Vorkommen könnte.
Die von Bedhiaga beschriebene E.sauromates var. münteri ist nichts anderes als die
Jugendform der Streifennatter.
, Die Unterseite wird in der Regel beim erwachsenen Tiere einfarbig hellgelb; bei der
ägäischen Rasse (subsp. praematura) erhäHsich aber die Fleckenzeichnung der Unterseite
noch in einem Alter, wo die Streifen des Rückens vollständig entwickelt und die Rüeken-
fleeke nicht mehr zu sehen sind.
Die einzige Lokalrasse ist:
E. quatuorlineata praematuraWETLN.
Dies» Form, von mir (SB. Ak. Wiss. Wien 1935, p. 109, fig. 15 und 1937, p. 102, flg. 4)
beschrieben und abgebildet, zeichnet sich dadurch aus, daß die Streifenzeichnung schon
zu einer Zeit vollständig ausgebildet und die Fleckenzeichnung der Oberseite ebenso völlig
vjerschwunden ist, wenn bei typischen Exemplaren noch die Fleekenzeichnung deutlich
sichtbar ist. Auch sind die Exemplare in diesem Alter merklich schlanker als beim Typus.
Damit geht auch eine viel größere Lebhaftigkeit und Schnelligkeit der Bewegungen Hand
in Hand. Sicher bekannt ist sie von der Insel Jos und erreicht bis l l ||m Länge.
D ie s e rs tre ifen n a tte r ist im Allgemeinen eine ruhige, wenig bewegliche, gut kletternde
nndfjjfhwimmende, aber langsam laufende Schlange von gewaltiger Körperkraft, die der einer
gleichgroßen Riesenschlange kaum nachsteht. Sie lebt nicht nur auf trockenem, steinigem
Boden des Karstes, sondern auch in lichten Laubwäldern und in langsam fließenden Flüssen.
Ihre Nahrung, in der Jugend aus Eidechsen bestehend, setzt sich später aus kleinen Nägern
bijjpzur Größe einer Ratte,, entsprechend großen Vögeln und deren Eiern (bis zur Größe
eiiu|-&Hü!iiiereiOK wie bei der nordameri kau ¡scheu E. ohsoleta Say) zusammen. Wegen
ihrer Langsamkeit, die sie veranlaßt, dem Menschen nicht auszuweichen, wurde sie, wie
Bedhiaga erzählt,, auf Mykonos in den Straßen der Stadt ohne böse Absicht (?) oft totgetrampelt,
also wohl von den Reit- oder Tragtieren. Jetzt ist die Schlange auf Mykonos
so selten geworden, daß dies kaum mehr vorkommt. GefürchfsJ wird sie eigentlich n irgends,
wohl, weil sie auch nur selten sich durch Beißen verteidigt. Eine Schlange dieser
Art, die ich auf einem Bäumchen auf dem Wege von Orebic nach Trpanj (Halbinsel Pele-
sac, Dalmatien) fing und mir um den Hals hing, blieb den ganzen Weg hindurch ruhig in
dieser Lage.
Die typische Form ist in Griechenland weit verbreitet, aber eigentlich nirgends
häufig, wenigstens jetzt nicht mehr. Im Taygetos geht sie bis 1400 m aufwärts. Außerdem
findet man sie noch in Süditalien und Sizilien, Istrien, West-Kroatien, Dalmatien, der
Herzegowina, Albanien, Bulgarien, Mazedonien; die Angaben von ihrem Vorkommen in
Südfrankreich und Spanien beziehen sich auf E. scalaris Schinz (Zweistreifen- oder Trep-
pennatter).