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May.
Obgleich ich die Vortheile, welche diese Inseln zur Versorgung
mit Lebensmitteln darbieten, nicht sehr erhoben habe, so
halte ich es dennoch nicht für ganz unnöthig, eine Beschreibung
der Bay Tayo-Hoae und der südlichen Küste von Nukahiwa,
welche wir haben genau untersuchen können, zu geben. Diese
Küste besteht. ganz aus hohen abgerifsenen Felsen, die gegen
das Ufer einen jähen Abhang haben, und von welchen man die
schönsten Cascaden herabstürzen sieht. Unter diesen zeichnet
sich besonders eine an der Südspitze der Insel aus, die man
nicht leicht irgend wo schöner antxeffen möchte. Das Bett
dieses Wafserfalls schien mehrere Faden breit zu seyn-, und das
Wafser stürzte sich von einem Berge herab, defsen Höhe man
auf 2000 Fufs schätzen kann. Diese Cascade, die Dr: Tilesius
und Dr. Langsdorff besucht haben, bildet den Flufs, der sich
in Port Tschitschagoff ergiefst. An diese Kette von Felsen reihen
sich mehrere hohe meist nackte Berge an, aus welchen der
ganze innere Theil der Insel zu bestehen scheint; nur nordwest-
wärts von der Südspitze ist die Küste niedriger und ebener,
und nur unvermerkt hebt sich das Land nach der Mitte zu.
Wir waren indefs auf dieser Seite nicht nahe genug, um einige
Einschnitte unterscheiden zu können, welche nach meiner Meinung
sich dort befinden müfsen, obgleich der Beschreibung von
Hergest zufolge die ganze Westseite felsicht und ohne .irgend
eine Einbucht ist. Der Engländer Roberts erzählte uns oft von
einem Thal an dieser Seite der: Insel, welches sehr volkreich
seyn solle und 1200 Krieger aufstellen könne; da er aber nie
selbst dort gewesen ist, so wufste er nicht, ob sich bey-diesem
Thale, das H o tty -s ch ew e heifst, auch eine Bay befindet, wo
Schiffe sicher ankern können. An der östlichen Seite, und zwar
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nahe an der nördlichen Spitze, ist auch noch eine Bay, wo die
Newa die erste Bekanntschaft mit den Nukahiwern machte.
An der südlichen Küste befinden sich drey Häfen, in welchen
man mit vollkommener Sicherheit liegen kann: die Bay
Home, die Hergest Comptrollers Bay nannte, Port Anna Maria,
und Port Tschitschagoff. Zwischen Port Anna Maria und Port
Tschitschagoff giebt es zwar mehrere kleine Einbuchten, welche
aber zum Ankern nicht taugen, weil sie zu wenig vor dem
Winde geschützt, und voller Felsen sind. Port Tschitschagoff
habe ich im vorigen Capitel hinlänglich beschrieben, und
Uomptrollers Bay, die wir nur vorbeygesegelt sind, haben wir
nicht untersuchen können. Ich beschränke mich also hier nur
auf Port Anna Maria, Der Plan des Hafens kann zwar als Anweisung
zum Hineinsegeln dienen, folgende Vorschriften werden
indefs vielleicht noch manches ergänzen.
Sobald sich die Insel Nukahiwa. zeigt, stellt sich, wenn man
von Osten kömmt, sogleich Point Martin dar. Es hat ein sehr
auffallendes Ansehen, und kann unmöglich mit irgend einer andern
Spitze dieser Insel verwechselt werden. Das daranstofsende
Land bildet die östliche Seite von Comptrollers Bay, die Spitze
gelbst ragt weit hervor,, und besteht aus schroffen abgebrochenen
Felsen, die dem Ansehen nach irgend-eine gewaltsame Revolution
erlitten haben. Man kann sich ohne Furcht dieser Spitze,
so wie überhaupt der ganzen südlichen Küste bis auf eine englische
Meile nähern, in weicher Entfernung man, auf 5o bis 35
Faden, einen Boden von feinem Sand findet. Bald wird man
einen schwarzen Felsen gewahr, der ungefähr eine viertel Meile
von Point Martin liegt, und den man zur rechten Hand läfst;
alsdann öfnet sich dem Auge die Comptrollers Bay, deren Richtung
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