i 8o3. des Herrn von Löwenörn ist, besteht darin, dafs er vor jeder
Augu s t . L am p e , dem grofsen Spiegel gegenüber, in einer Entfernung von
41 Zoll einen, kleinen Reflector, Zoll im Diameter angebracht
hat, der die Stralen des Lichts, die sonst verloren gingen,
auffängt. Die Reflectoren werden in 6 Minuten durch ein grof-
ses Uhrwerk herumgetrieben, welches vortreflich gearbeitet zu
seyn schien, so dafs Dr. Horner, der ganz kürzlich ähnliche Maschinen
in England gesehen hatte, diese den englischen sogar
> vorzog.
Herr von Löwenörn ist seit dem Jahre 1784 auch Director
des königlichen Seecharten-Archivs. Die wichtigen Charten, welche
unter seiner Direetion herausgekommen sind, befinden sich
in den Händen eines jeden Seemanns. Sie erhalten einen be-
sondern Werth dadurch, dafs die meisten mit einem sehr instruc-
tiven Memoire versehen sind. Seit einigen Jahren ist man beschäftigt,
die Rüsten Norwegens astronomisch und trigonometrisch
aufzunehmen., Von dieser Aufnahme sind schon sechs Charten
erschienen, die vorzüglich gut seyn müssen, da die geschicktesten
Offiziere unter der Aufsicht des Astronomen Bugge damit beschäftigt.
sind*). Das Seecharten-Archiv ist auf dem alten Holm, und
wenn man auch kein prächtiges Gebäude dazu bestimmt hat, so
ist die Einrichtung desselben doch sehr bequem und zweckmäfsig.
Man findet hier, eine Sammlung fast von allen Europäischen Seecharten
und Seereisen. Herr von Löwenörn denkt hier mit der
Zeit auch eine kleine Sternwarte anzulegen, wozu das Haus eine
*) Bey meiner Rückkunft in Copenhagen 1806 war die Aufnahme der
Norwegischen Küsten ganz beendigt, und die Charten alle ge-
stochen.
sehr gute Lage hat. Wie bekannt, ist auf seine Vorstellung im
Jahre 1800 eine Commifsion der Meereslänge in Copenhagen errichtet
worden, von welcher er und Professor Bugge die Direc-
toren sind. Der Hauptzweck dieser neuen Einrichtung ist, die
berechneten Abstände des Monds von den Planeten zu liefern.
Im Jahr 1804 sollte der erste Jahrgang dieser dänischen Ephe-
meriden erscheinen*).
Durch die Güte des Kammerherrn St$n Bille, der auch zugleich
Capitain der Flotte und Mitglied des Ädmiralitäts - Collegium
ist., ward es uns erlaubt, die hiesige Admiralität zu besehen.
Schon längst hat sie den Ruf von vorzüglicher Ordnung
und der zweckmäfsigsten Einrichtung gehabt, und es ist unmöglich,
ihr dieses Lob zu versagen. Jedes Schiff der königlichen
Flotte hat in den verschiedenen Magazinen, die mit Geschmack
gebaut sind, einen besondern Raum zu den zur Ausrüstung gehörigen
Materialien. In dem einen liegt alles Tauwerk, in einem
andern die Ankertaue, im dritten die Segel, im vierten die ganze
Artillerie; die Stengen und Räen haben ebenfalls ihre verschiedenen
Schemen, so dafs die ganze Flotte in sehr kurzer Zeit ausgerüstet
werden kann, ohne die geringste Verwirrung und den
damit sonst nothwendigerweise- verknüpften Zeitverlust zu veranlassen.
In dem Schiffs-Arsenal herscht besonders die musterhafteste
Ordnung. Der Vorrath von Schiffsbauholz, welches
nicht in der freyen Luft, sondern in eigenen Magazinen verwahrt
wird, war sehr ansehnlich. Wir besahen ein ganz neues Schiff
von 84 Kanonen: Christian VII, eins der schönsten Schiffe die
Wichtige Hindernisse haben dieses für die Schiffahrt so nützliche Unternehmen
in Stecken gerathen lassen.