1804. nichts konnte wünschenswerther seyn; denn wäre; der Stürm aus
Oktober. wSW.nicht eben so heftig gewesen, wie der ans OSO,, so hatten sich
die frühem Wéllen nicht sogleich legen können, und unsere.Masten
wären dadurch in. noch gröfsere Gefahr als vorher geräthen.
Das Leck des Schiffs! machte uns während dieses Sturmes weniger
Sorgen, als ich erwartete; denn da das gewöhnliche'Zunehmen
des Wafsers vorher sieh vün sieben bis' auf zwölf Zoll in
einer Stunde belaufen hatte, so beruhigte es, uns nicht wenig,
zu finden, dafs es während des Sturms höchstens bis auf 15 Zoll
ging. Doch machte die sehr starke Bewegung des Schiffs das
Pumpen aufserorderttlich beschwerlich.
Diesem bösen Wetter folgte ein aufserordentlieh schöner
Tag, der uns .sehr zu Stabten kam, um das Schiff wieder in Ordnung
zu bringen, das an und für sich zwar nicht gelitten hatte, defsen
Tauwerk aber viel Reparatur erforderte. Der Wind, welcher
allmählig nachliefs, wehetenun aus Westen. . Sobald die Segel
gesetzt waren, welches erst am Mittag geschehen konnte, steuerte
ich nach Norden zu. Abends um 6 Uhr; sahen wir in WNW,
in einer.Entfernung von ungefähr 4^ Meilen, Land. Die Nacht
hindurch hatten wir Windstille. Die Wellen, die sich noch
nicht ganz gelegt hatten, trieben uns fän wenig nach Osten. Um
3. Q Uhr den folgenden Morgen zeigte sich das Land gerade in
Westen, .wir näherten uns ihm nur langsam. Im Mittag betrug
seine Entfernung 38 Meilen. Es erstreckte sieh von NW 433
bis NW 84°. In dem Augenblicke .war die beobachtete Breite
3i.° 42-' ° ° " nnd die Länge 227.0 434 3o". Um halb drey Uhr
hatten wir uns bis auf 20 Meilen dem Lande genähert. Es
trat nun aber.fast gänzliche Windstille ein,, welche bis 10 Uhr
Abends anhielt. Während dieser Zeit rückten wir sehr wenig
vorwärts. Ein ziemlich starker Strom aus NO brachte uns indefs 1804.
noch auf einige Meilen dem Lande näher. Die Abweichung der Oktober.
Magnetnadel ward hier 3.“ 01' westlich beobachtet.
Das Land schien im allgemeinen ziemlich gebirgigt zu seyn.
Die Berge, unter welchen sich einige sehr hohe Pies auszeichneten,
lagen in doppelten, und an einigen Stellen in drey-
und vierfachen Reihen hinter einander. Nach NO zu endigte
sich das Land in ein grofses hervorragendes Vorgebirge, welches
uns um 4 Uhr in NW 18°: lag. Dieses Vorgebirge, das ich dem
Andenken des Gefährten von Behring zuEhren, Cap T s c h ir ik o f f
genannt habe, liegt in 32.° i 4-' iä " N und 228.0 18/ 3o" West.
Zu gleicher Zeit hatten wir in WNW eine Bay, deren östliche
Spitze ein hohes doppeltes Vorgebirge ist, welches mir anfangs
zu einer Insel zu gehören schien, worin ich mich aber wahrscheinlich
irrte. Ich nannte dieses Vorgebirge Cap Cochrane,
nach dem jetzigen Admiral Cochrane von der englischen Flotte,
unter defsen Leitung ich die drey nützlichsten Jahre meines
Dienstes zugebracht habe. Schon an und für sich ist es durch
seine Gestalt sehr kenntlich, wird es aber noch mehr durch einen
runden kugelförmigen Berg, der hinter ihm liegt, und von wel-;
ehern das Land östlich sehr jähe abfällt. Das sicherste Kennzeichen
von diesem Theile der Küste ist ein hoher Pic, der mit
Gap Cochrane in einer Parallele liegt. Von Cap Cochrane nach
unsern Beobachtungen in 3i.° 5i.' 00" der Breite und 228.0
33.' 3o" der Länge, nimmt die Küste der Insel Kiusiu*) eine
fast ganz südliche Richtung, welches auch in der Thal die Richtung
*) Dafs das von uns gesehene Land zu Kiusiu gehörte, konnte sogleich
nickt zweifelhaft seyn.
E R S T E R T H E I L . 33