1804. womit die Fugen 'an der Wafserlinie kalfatert sind, war ganz
Jum. verfault, und das Wafser drang daher bey der geringsten Bewegung
hinein. Vor unserer Ankunft in Kamtschatka konnte diesem
Uebel nicht abgeholfen werden, und , ich bedauerte nur,
dafs das beständige Pumpen meine Leute bey der grofsen Hitze
sehr ermüdete.
7. Donnerstags den 7ten Juni Morgens um 0 Uhr schätzte ich
mich nur noch in einer geringen Entfernung von der östlichen
Seite von Owaihi, und veränderte daher den Curs von NNW
nach NWtW. Um halb 9 Uhr sahen wir Land, und unterschieden
gleich darauf die Ostspitze' von Owaihi, in einer Entfernung
von 36 Meilen in NW ; doch konnten wir den Berg
Mowna-Roa nicht gewahr werden. Um Mittag befanden wir
uns in 19.0 10' der Breite. Die Ostspitze vom Owaihi in ig.°
34' der Breite, lag uns dann genau im wahren Norden. Da
die Länge dieser Spitze durch die Beobachtungen des Capifains
C o o k sehr genau bestimmt ist, und sie von seinem Zögling
und Nachfolger V an co u v e r auch als die wahre Länge angenommen
wird, so war diese Richtung sehr günstig, um uns den
Fehler unserer Uhren genau anzugeben. Die Länge dieser Ostspitze
war
nach N° 128 - - x64-° 22.' 3o"
nach N° 1856 - - i 54-° 46.' 00"
West.
nach Pennington - i 54-° 29.' 3o''
nach Capitain Cook i 54-° 56.' 00"
Die Beobachtungen von Capitain Cook und Vancouver lafsen
keinen Zweifel über die genaue Bestimmung dieser Länge statt
finden. Unsere Monds-Distanzen bestätigten sie am 4ten und
am 1 iten Juni, einen Tag, nachdem wir Owaihi verlafsen hatten,
vollkommen. Die ersten zeigten für N° 128 einen Fehler von
3g, und die letztem einen von 35 Minuten zu östlich an. Es
blieb uns nun nichts anders übrig, als die Länge unserer Uhren
nach dieser gefundenen Differenz zu verbefs ern, und so gut es zur
See sich thun läfst, einen neuen Gang für dieselben auszumitteln.
Merkwürdig ist es, dafs bey allen sechs Uhren, welche sich auf
den zwey Schiffen befanden, und von denen viere von Arnold
waren, auf dieser kurzen Fahrt der Fehler auf die nämliche
Seite fiel. Die kühlere Temperatur konnte diese Veränderung
ihres Gangs wohl nicht hervorgebracht haben, da der Unterschied
in derselben seit unserm Absegeln nicht 2J Grad betrug. Die
Länge betrug nach der Schiffsrechnung i 5o.° 54'- In einem
Zeiträume von 21 Tagen hatte uns also der Strom um 4-° 2'
nach Westen zu getrieben, welches im Durchschnitte 11 Meilen
täglich ausmacht.
Der gänzliche Mangel an animalischer Provision auf der Insel
NukahiWa, wo wir uns für beyde Schiffe nur sieben Schweine
von 70 bis 80 Pfund Gewicht verschaffen konnten, hatte es mir
zur Pflicht gemacht, nach den Sandwich-Inseln zu gehen, da ich
sicher darauf rechnen konnte, .nur dort einen reichlichen Vorrath
von Lebensmitteln zu erhalten. Obgleich alle meine Leute vollkommen
gesund waren, so mufste ich dennoch nach einer so
langen Reise, während welcher, die ersten Wochen nach unserer
Abfahrt aus Brasilien abgerechnet, Salzfleisch die einzige Kost
gewesen war, täglich erwarten, dafs trotz aller Vorsicht, der
Scorbut bey ihnen ausbrechen könnte. Da wir uns wenigstens
einen Monat in Kamtschatka aufhalten mufsten, so war es zwar
nothwendig, unsere Reise dahin zu beschleunigen, um noch vor
dem Ende des Septembers in Nangasaky anzukommen, da oft
1804.
Juni.