1804. Papenberg zu bringen, wo wir um ein Uhr Nachmittags in 18
Oktober. Faden über einem Boden von dünnem Thone den Anker fallen
lielsen. Ein kleiner Anker wurde nach SO ausgeführt, da diese
Seite, den Berichten der Japaner zufolge sicherer ist, als die Nord-
Westseite. Wir verlangten vergebens, nach dem innern Hafen geführt
zu werden, um das Schiff, das während des Typhons gelitten,
und bey welchem sich schon vor diesem Sturm ein Leck
gezeigt hatte, auszubefsern. Man schlug uns dieses nicht aus
der Ursache ab, dafs hiezu noch keine Erlaubnil’s ausJeddö angelangt
sey, sondern man führte den lächerlichen Grund an,
der ganz einer Persiflage ähnlich war, dafs ein Kriegsschiff, mit
einem so vornehmen Mann am Bord, als unser Gesandter wäre,
mit Handelsschiffen, wie die der-Holländer, nicht zusammen auf
einer Rhede liegen könne. Sobald aber die holländischen Schiffe
absegeln würden, sollten wir auch sogleich ihren Platz einnehmen,
ai. Den 2isten Oktober kündigte uns ein Dollmetscher von Seiten
des Gouverneurs an, dafs, da am folgenden Morgen die zwey holländischen
Schiffe nach dem Papenberg kommen würden, wir auf
keinen Fall ein Boot an Bord derselben schicken sollten. Er
warnte uns ferner, daf swir die holländische Salute nicht erwiedern
möchten, indem sie den kaiserlichen Festungen, und, nicht unserer
Flagge gälte. Diese Vorsicht war um so viel lächerlicher, da
wir kein Loth Pulver am Bord hatten, indem uns auf Befehl
des Gouverneurs schon vorher alles abgenommen worden war. Auch
wäre es ohnedem unmöglich gewesen, 'die Begrüfsung zu erwiedern,
wenn wir auch die Eitelkeit gehabt hätten, sie uns zuzueignen,
da sie aus wenigstens 400 Schüfsen bestand, und mit
geringen Intervallen sechs Stunden dauerte. Beyde Schiffe ankerten
eine Meile von uns in NO. Der Gouverneur liefs uns
jetzt versprechen, dafs, sobald die holländischen Schiffe in See 1804.
gegangen wären, er uns erlauben würde, ihren Platz einzuneh- Novemb.
men; wir dürften aber nicht in den innern Hafen kommen, weil
hiezu aus Jeddo kein Befehl angelangt wäre. Dieses Versprechen
hielt er pünktlich, und als ; den 8ten November die Holländer 8.
abgesegelt waren, so kämen den gten zwey Banjos mit ihren
Bogsier-Böten zu uns, und um 6 Uhr Abends ankerten wir zwischen
den kaiserlichen Batterien, die auf der Südost und Nordwest
Seite" des Eingangs liegen, in i 3 Faden Tiefe über einem
Boden von grünem Thone. Der Curs war ,NOtN fOst. Die
Tiefe nahm bey wenigem von 18 bis 13 Faden ab. Der andere
Anker ward nach SO ausgeführt. Unsere Entfernung von der
Stadt betrug zwey Meilen.
Es war mir sehr daran gelegen, den Schaden des Schiffs sobald
als möglich zu repariren; da aber die Erlaubnifs für den Gesandten,
mit seinen Geschenken ans Land zu gehen, nicht angekommen
war, folglich das Schiff auch nicht ausgeladen werden konnte:
so schickte der Gouverneur uns eine chinesische Jonke, auf
welcher der Gesandte mit den Geschenken so lange wohnen
könne, bis die Erlaubnifs aus Jeddo, in Betreff seiner Residenz
am Lande; ankäme. Da die chinesischen Anker von Holz sind,
,so gaben wir der gröfsern Sicherheit wegen einen von den unsrigen.
Die Cajüte der Jonke war aber so aufserordentlich schlecht, dafs
der Gesandte nicht einwilligen konnte, eine solche. Wohnung
anzunehmen. Ueberdein erklärte e r , dafs er da seyn müfse,
wo sich die Geschenke befänden. Das chinesische Schiff wurde hierauf
zurück nach Nangasaky. gebracht, und alles blieb beym Alten.
Wir hatten indefs bey dieser Gelegenheit , diefs Ungeheuer der
Scliiffsbaukunst- genauer irr Augenschein genommen.
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