iRo3. Ich gab; da ich mich entschliefsen mufste in einen engli-
Sepiemb. sc].leM Hafen einzulaufen, Falmouth vor Portsmouth und Plymouth
den Vorzug, und hatte Ursache mit meinem Entschlüsse
zufrieden zu seyn, da wir alles, was wir brauchten, reichlich daselbst
erhalten konnten. Dem dortigen Kaufmanne Fox verdanken
wir besonders unsere gute Versorgung, und ich muis ihm
die Gerechtigkeit wiederfahren lassen, dafs er uns sehr uneigennützig
behandelte. Auch erzeigte uns der General Cowell, der
die Truppen des Distrikts commandirte, so wie der Lord Rowle,
Chef eines Miliz Regiments, viele Artigkeiten, die ich nicht genug
loben kann. Beyde hatten, während der damaligen unruhigen
Zeiten, da England ernstlich mit einer Invasion bedroht zu
werden schien, Falmouth zu ihrem Aufenthalt gewählt.
Falmouth hat, ungeachtet seiner geringen Gröfse und seiner
schlechten Bauart, zwar das eigenthümliche einer englischen
Stadt, welches auf einen jeden Fremden einen angenehmen Eindruck
macht; indefs war der Unterschied zwischen Falmouth
und den Städten des nordöstlichen Englands, die ich zu sehen
Gelegenheit gehabt hatte, doch sehr auffallend; besonders “scheint
der Wohlstand der niedern Glasse von Einwohnern, wodurch
sich England .so sehr vor andern europäischen Ländern auszeichnet,
hier einigermafsen zu fehlen. Es scheint mir, dafs die
Beschäftigungen der niedern Volksklasse, welche hauptsächlich
in der Bearbeitung der Bergwerke bestehen, der Grund dieses.
Mangels an Wohlstand sind; denn Viehzucht wird in Cornwall
nicht stark betrieben, und zum Handel sind auch wenige andère
Producte als Mineralien vorhanden. Da ich indessen im Lande
selbst nicht gewesen bin, und nur von dem, was ich in Falmouth
sähe, aufs allgemeine schliefse, so kann mein Urtheil vielleicht
nicht ganz treffend seyn.
Der Hafen von Falmouth ist vortreflich und geräumig. Gröf-
sere Schiffe liegen auf der Carreger Rhede, eine englische Meile
weit von der Stadt; die. Paquetböte, welche, wie bekannt, von
hier nach Amerika, Westindien und Lissabon alle Monate absegeln,
liegen vor der Stadt. Ihre Lage ist, überall sicher, und
man hat kein Beyspiel, dafs je ein Schiff von seinen Ankern gerissen
worden wäre.t Der Ankergrund ist Sand, unter welchem
ein fester Lehm liegt. Nur mufs man sogleich mit Versieht,
und zwar mit der Fluth, die hier aus SSO kommt, zwey Anker
auswerfen, um nicht auf eine steile Bank, die nördlich von der
Spitze St. Maws liegt, getrieben zu werden; denn nahe bey derselben
mufs der westliche Anker in 7 Faden Wasser zu liegen
kommen.
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Septemb.