1804. rina uns täglich x5 Meilen nach SW zu getrieben hatte. Heute
Februar. Mittag aber zeigten unsere Beobachtungen einen Unterschied
von der Schiffsrechnung nach NNOJ O von 17 Meilen an. Diese
Veränderung des Stroms ist wahrscheinlich der Nähe, des Rio
de la Plata zuzuschreiben, von welchem wir jetzt ungefähr 240
Meilen gerade in Osten entfernt waren; und den folgenden Tag,
während dessen wir die ganze Mündung dieses Stroms vorbey-
segelten, war die Wirkung desselben 3a Meilen in der nämlichen
Richtung, wie den Tag zuvor, das heifst NO 28.° 3o'. Wir
hatten mehrentheils günstige .'Witterung, und nur selten ungünstigen
Wind. In 37 Grad der Breite sahen wir den ersten Al-
batrofs, und mehrere Vögel, die zu der Gattung der Sturmvögel
gehören. Im 4 0 ^ Grade der Breite bemerkten wir häufig grofse
Stücke von Meergrafs, welches gewöhnlich als-ein Zeichen der
Nähe des Landes angesehen wird, von dem wir indefs noch über
600 Meilen entfernt waren. Die Abweichung der Magnetnadel
17■ nahm nach und nach zu, nnd K H U Februar in der Breite
von 44- 15' und 66.° öo' der Länge fanden wir sie aus 4 Reihen,
deren jede aus 6 Beobachtungen bestand, welche mit zwey Com-
pafsen angestellt waren, und von i 5.a n ' bis 20.° 4/ 40" von
einander abwichen, im Mittel 17." 87.' öo" östlich. Die südliche
Inclination der Magnetnadel ward zu gleicher Zeit 6o.° 41'
gefunden. An diesem Tage nahmen wir auch mehrere Monds-
Abstände. Vier Reihen, jede von 5 Beobachtungen, gaben mir
für die Länge im Mittel 56.° 55.' 25". Aus einer gleichen Anzahl
von Beobachtungen fand Dr. Horner öy.S:f;oö.'.. Die Uhren
zeigten iji dem nämlichen. Augenblicke 56.° 4 0 . ' an.
18. Den i8ten und 1 gten Februar hatten wir einen starken Nordwind
mit trübem neblichten Wetter, auf welches ein starkes
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Gewitter und ein dicker Nebel folgte, so dafs wir einige Stunden
lang die Newa, nicht sehen konnten. Um 9 Uhr Abends zer-
theilte er sich,. Und wir hatten eine schöne helle Nacht. Da
ich einige Veränderungen in den Nebel-Signalen gemacht hatte,
so legte ich bey, und schickte unsern Steuermann an Bord der
Newa. Während dieser Zeit warfen wir das Senkbiey, und fanden
mit 85 Faden Grund, grauen Sand mit schwarzen Flecken.
Capitain Lisianskoy berichtete mir A dafs er in dem nämlichen
Augenblicke 5o Faden gefunden habe. Um 12 Uhr in der Nacht
konnten wir schon mit 70 Faden keinen Grund erreichen. Da
wir am Mittage keine Sonnenhöhen hatten, so bestimmte" Dr.
Horner aus der Cuhnination des Sirius und des « Orionis die
Breite um 8 Uhr auf 46* o3 ; unsere Länge, von der gestrigen
Beobachtung der Uhren reducirt auf diesen Augenblick nach
der Schiffsrechnung, betrug 6a.° 33'; von den letzten Monds-
Distanzen 62.°] 60'. Um 10 Uhr Abends berechnete Dr. Horner
aus einigen Höhen des Aldebarans die Länge nach unsern
Uhren 62.°: 44/-
Ich kann nicht umhin, bey dieser Gelegenheit Dr, Ii o r n e r ’ s
unermüdeten Fleifses zu erwähnen, zu jeder Zeit die Breite und
Länge des Schiffs zu bestimmen, wenn die gewöhnlichen Beobachtungen
fehlten. Liefs sich die Sonne am Tage nicht sehen,
so konnten wir gewifs seyn, bey Nacht eine Längen- und Breiten-
Bestimmung von ihm zu erhalten. Oft habe ich ihn, besonders
bey "Cap Horn bey der kältesten und unangenehmsten Witterung
mit einer nicht zu ermüdenden Geduld mit dem Sextanten in
der Hand warten sehen, die Sonne zwischen den Wolken zu
erhaschen, und meine Bitten, von diesen oft ganz fruchtlosen
Versuchen abzulafsen, fanden selten Gehör. Es sind nur wenige
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Februar«