Meer geführt, als das Wafser während der Ebbe zurücktrat; damit
die Böte vom Schiffe nur zwischen' den Bambuswänden fahren
könnten, wenn sie ans Land kämen, eine Vorsicht, die kaum
einen Zweck haben konnte. _ Eine grofse- Pforte mit doppelten
Schlöfsern bildete den Eingang von der Wafserseite. Von dem
Schlofse aufserhalb hatte ein wachthabender Offizier, defsen Posten
in der Nähe des Schiffs war, den Schlüfsel; und von dem Schlofse
der inwendigen Seite ein anderer Offizier, der in Megasaky wohnte.
Fuhr nun ein Boot ans Land, so mufste erstlich der Verwahrer des
auswendigen SchlüfseJs mitfahren, um seine Seite aufzuschliefsen,
und darauf ward die innere Seite geöfnet. Eben so mufste, fuhr
jemand, vom Lande an Bord des Schiffs, nachdem der Pförtner
von Megasaky sein Schlofs aufgeschlolsen hatte, das beym Schiff
liegende Fahrzeug an Land kommen, um ebenfalls das äulsere
Schlofs zu öfnen. Die Pforte selbst blieb nie über fünf Minuten
offen, und wufste man gleich, dafs man nach einigen Minuten zurückfahren
würde, so gaben sich die Pförtner lieber die Mühe, z weymal
zu verschliefsen und zu öfne.n, als die Pforte so lange offen
zu lafsen. Die Landseite war mit der nämlichen Vorsicht verwahrt.
Eine stark verschlofsene Pforte war die Gränze eines
Sehr kleinen, zum Hofe des Gesandten gehörigen Hofes- Da
•uns aber Packhäuser eingeräumt wurden, die jenseit dieses Hofes
lagen, so fiel den Wächtern das beständige Auf und Zuschliefsen
zu beschwerlich, und sie blieb zuletzt ganz offen, eine Reihe
von Wachthäusern umgab indel’s diesen. zweyten Hof vor den
Packhäusern. Zwölf Offiziere mit ihren Mannschaften lösten
sich täglich ab, um diese Wachen zu besetzen. Drey ganz neue
Gebäude wurden aufgeführt, die zu den Wohnungen anderer
Offiziere dienten, welche kein anderes Geschäft, haben konnten,
als ein wachsames Auge auf uns, oder auch auf ihre eigenen 1804.
Offiziere zu haben. In geringen Entfernungen auf dem Wege Oktober,
nach der Stadt zu waren Pforten, die nicht nur verschlofsen
waren, sondern auch noch durch Wachen gehütet wurden. Zuletzt
liefs man zwar die ersten zwey Pforten offen, allein die Wachen
verliefsen sie nicht auf einen Augenblick. Man überzählte
jedesmal die Personen, welche ans Land kamen, und das Boot
durfte nicht eher wieder abfahren, als bis es die nämliche Anzahl
wieder, eingenommen hatte. Wollte einer von den Offizieren
des Schiffs die Nacht über in Megasaky bleiben, so mufste jemand
von den am Lande wohnenden'an seiner Stelle an Bord gehen,
und eben .so, wenn einer von den Offizieren, die zur Suite des
Gesandten gehörten, am Bord des Schiffs schlafen .wollte, so
mufste einer von den Matrosen an seiner Stelle ans Land geschickt
werden; denn die 1 bestimmte Menge der am Lande wohnenden
durfte weder vermindert noch vermehrt w e rd en u n d
man sah in dieser Rücksicht nie auf den Rang, sondern nur auf
die Anzahl.
Da alle Böte des Schiffs eine Reparatur nöthig hatten, und
ich auf der Barkafse ein Verdeck machen und sie mit Kupfer
beschlagen lafsen wollte, so bat ich um einen Platz, wo man
sie ans Land ziehen konnte. Dieser Platz wurde zwar zugestanden,
der, den sie uns anwiesen, war aber so wenig geräumig,
dafs zu Zeiten der hohen Fluthen nicht gearbeitet werden konnte.
Ueberdem war. er so wie Kibatsch ganz mit Bambus eingezäunt,
und zwey Böte hielten beständig die' Wacher so lange die Zimmerleute
sich dort aufhielten. Nie ward es jemanden erlaubt,
den geringsten Spaziergang zu machen. Eine Stelle zum Observatorium
ward ebenfalls abgeschlagen, und man konnte selbst