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May.
lagen, war der höchste Thermometerstand auf dem Schiffe 26°,
gewöhnlich aber 23 und 24°- Auf dem Lande mag es indefs
wohl um zwey Grad höher gestanden haben. Dieser grofsen
Hitze ungeachtet soll das Klima sehr gesund seyn. Die Europäer,
die wir hier vorfanden, versicherten, dafs man sieh kein
gesunderes denken könne, und das frische Aussehen aller Einwohner
scheint diesem nicht zu- widersprechen. So wie überall
zwischen den Wendekreisen, sind auch hier die Wintermonate
die Regenzeit, nur soll sie hier seltener und weniger anhaltend
seyn. Es vergehen oft zehn Monate und mehr,-wo kein Tropfen
Regen fällt, und ist unglücklicherweise diefs der Fall, so erfolgt
eine allgemeine Hungersnoth, die hier die fürchterlichsten Folgen
hat, indem sie die Bewohner zu. Abscheulichkeiten veran-
lafst, von welchen kein Volk auf der Erde ein ähnliches Bey-
spiel giebt.
Die herrschenden Winde zwischen diesen Inseln - ist ' der
Südost Passat, welcher einige Striche nach Osten nnd Süden
abweicht; doch wehen hier auch Südwest Winde und zwar
ziemlich anhaltend *); die Bewohner dieser Inseln machen Sich
die Südwestwinde zu nutze, um ihre südöstlichen Nachbaren zu
besuchen. In Port Anna Maria wechselten zwar die Land und
Seewinde jeden Tag und jede Nacht ab, doch nicht sehr regel-
mäfsig, auch waren sie immer sehr schwach, einige heftige
Windstöfse abgerechnet, die dann und wann von den Bergen
und aus den Höhlungen zwischen denselben .hervorstürmten.
Ich habe schon im vorigen Capitel erwähnt, dafs keine
astronomische Instrumente ans Land gebracht werden konnten.
') Die Insulaner haben für diese Winde einen ganz eigenen Namen.
Aus den Beobachtungen, die Dr. Horner am Tage unsers Ein- 1804
und Ausgehens machte, bestimmte er indefs einen néüen Gang Ma)’
für unsere Uhren.
- Den 18le“ May war N° 128 später als die mittlere
Zeit zu Greenwich - -■ - - . _ „st. 5x.' 24".
Ihre tägliche Retardation . . . == _L 2x." 3.
N9 i 856 war später als die mittlere Zeit zu
G r e e n w i c h .............................................' = 10St. j5 .' 08".
Ihre tägliche Acceleration r - . — _ 2/ " 50_
Da der kleine Chronometer von Pennington sich als solchen
gänzlich unbrauchbar gezeigt hatte, so gab mir Capitain Lisi-
anskoy einen Box T im e K e ep e r von dem nämlichen Künstler.
Der tägliche Gang dieser Uhr, die am i8ten May zu spät für
mittlere Zeit in Greenwich - - - = i ,St. Qg" war> -
betrug - - - - — iß ." 40!
Die Breite des Eingangs in Port Anna Maria zwischen den
Inseln Mattau und Mutonoe ist - - - 8.° 56.' 32" S.
Die Breite des Wafserplatzes am nördlichen
Ufer - - - - ....................................8.0 ß j , 3ß" g.
Die Länge von Port Anna Maria aus 42 Reihen von Monds-
Abständen, die von Dr. Horner und mir von dem 2gsten April
bis zum 4ten May beobachtet, und vom 4ten bis zum yten May
Mittags, das ist bis zum Eingänge der Bay, vermittelst des Chronometers
N° 128, nach defsen neu bestimmtem Gange reducirt
sind, ist - . . . . . !3 9.° 3g.' 45" w
-*) Diese Bestimmung der Länge von Port Anna Maria kömmt bis auf eine
Minute mit der Länge überein, die Lieutenant Hergest und der Astronom
Gooch gefunden baben, ist aber beynalie um einen Kalben Grad
östlicher, als Marckand sie angiebt.