welcher während der Verfolgung der Christen in Japan so
merkwürdig geworden ist; denn zu diesem Berge führte man die
unglücklichen Verblendeten, denen die Jesuiten ihren Heiligkeits-
Schwindel imitgetheilt hatten, und stürzte sie', wenn sie sich
weigerten, zu der Religion ihrer Vorfahren zurückzukehren, in
den Crater dieses Volcans. ; Er liegt in 3r.° 43' der Breite und
229.0 46' der Länge. Das Vorgebirge, welches die Nordspitze
von Satzuma bildet, habe' ich Cap K a g u i , genannt, zum Andenken
des glorreichen Sieges, welchen der Feldmarschall R om an zo f f
über eine weit überlegene türkische Armee. 'erföchte. Es liegt
in 3i.° 42/ 20" der Breite und 22g.9 53' der Länge. Zwischen
Cap Kagui und der NO Seite von Meäc-sima zeigte sich eine
Durchfahrt, die über ro Meilen breit zu'seyn schien. Auf diese zu
nahm ich jetzt meinen Gurs. Als wir uns der NO Spitze von
Meac-sima näherten, sahen wir, dafs die Küste von Gap Kagui
zuerst eine ganz nördliche Richtung’ nahm, nachher aber mehr
nach Westen sich streckte, und dafs von der NO Spitze von
MeaC-sima eine Menge kleiner felsichter Inseln, ganz in der Richtung
der Insel Meac-sima selbst, das heifst NO und SW sich ausdehnte,
welche, so weit das Auge reichte, eine Kette bildeten.
Unter diesen Felsen, die fast alle ganz weifs sind, zeichnet sich
einer vorzüglich aus, welcher die Gestalt eines Thurms hat, und
auf defsen Gipfel zwey hohe Bäume standen. Die Hofnung, hier
eine Durchfahrt zu finden, ward sehr. verringert. So lange indefs
der Wind, der ziemlich frisch aus OSO wehete, uns nicht ver-
liefs, gab ich meinen Vorsatz nicht, auf, diese Einfahrt genauer
zu untersuchen. Um Mittag ward der Wind schwach und veränderlich,
und um 2 Uhr, da wir nicht hoffen konnten, vor
der Nacht eine richtigere Kenntnifs dieser Gegend zu erlangen,
und folglich gezwungen gewesen wären, den folgendenMorgen abzuwarten,
gab ich endlich diesen Vorsatz auf und richtete, meinen Lauf
nach Süden, um die SW Spitze von Meac-sima zu umsegeln. Unsere
Entfernung von der NO Spitze von Meac-sima betrug 3 Meilen,
wo wir beym Sondiren 4° Faden Tiefe auf einem Grunde von
Thon mit Sand und Korallen fanden. Wir segelten jetzt zum zwey-
tenmale dieser Küste parallel, und hatten folglich die beste Gelegenheit,
diese Seite der Insel mit aller Genauigkeit aufzunehmen.
Die Insel Meac-sima ist auf allen Charten höchst unrichtig,
sowohl in ihrer Lage, als in ihrer Richtung verzeichnet. Auf
einigen findet sie sich gar nicht; auf andern ist sie als eine kleine
Insel, und zwar in einer Entfernung von ]5 Meilen von der
Küste von Japan angezeigt. Wir fanden sie aus mehrern Inseln
bestehend, die aber alle so nahe an einander liegen, dafs
man nur in einer sehr geringen Entfernung die verschiedenen
Canäle gewahr wird, welche sie von einander trennen, und zwischen
welchen sehr gute Häfen für kleine Fahrzeuge seyn müfsen,
nach der Menge derselben zu urtheilen, die nach den verschiedenen
Theilen der Inseln zusegelten, und sowohl in den Canälen,
als hinter den Felsen, plötzlich verschwanden. Obgleich diese
ganze Insel nur aus Felsen besteht, so verläugnet sich dennoch
auch hier die japanische Industrie nicht. Allenthalben erblickt
man grünende Felder und Pflanzungen von Bäumen, und auch
hier wie auf Satzuma sieht man eine lange Allee von Bäumen,
die über einige ziemlich hohe Berge weggeführt -ist. Die gröfste
Länge dieser Insel in einer NO und SWRichtung beträgt 18 Meilen,
ohne die Felseninseln und Klippen mitzurechnen, die von der
NO Spitze sich weiter nach NO, so weit das Auge reichte, er-,
strecken. Die Breite der Insel ist in keinem Verhältnifse mit ihrer
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Oktober.
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