1804. Den 23slen September in 3i.° i 3' der Breite und 2 2 i a der
Sept. a3. Länge fanden wir die Abweichung der Magnetnadel 1." 02' östl
ic h ; am folgenden Morgen war sie o.° 02' w e s t lich , und noch
am nämlichen Abend in 3r.° 20' N und 226.° oo' W, war diese
westliche Abweichung schon zu 2.° 4g' angewachsen. Nimmt
man also das Mittel aus diesen drey Beobachtungen, so durchschnitten
wir den magnetischen Meridian in 3i.° i 5' der Breite
und 222.° 20' westlicher Länge.
24. Der 24ste September war der schönste Tag, seit unserer Abfahrt
aus Kamtschatka, ich und Dr. Horner liefsen ihn nicht
ungenutzt verstreichen, um unsere Uhren zu prüfen. Zwey Reihen
Abstände des Monds von der Venus, die ein jeder von uns
um 5j Uhr Morgens nahm, gaben auf den Mittag reducirt
= 223.° 21'. Sieben Reihen von Abständen des Monds von
der Sonne, unter welchen die gröfste Differenz nur 6.' 45" betrug,
gaben auf die nämliche Stunde des Tags reducirt == '223.°
28'. Der Arnoldsche Chronometer N° 128, und der von Pennington,
welche an diesem Tage um keine Secunde von einander
abwichen, zeigten für die Länge = 223.° 16', und die kleine
Arnoldsche Uhr N° 1866 = 223.?:3o.' 45"- Das Mittel aus 20
Abständen des Monds von der Sonne, die wir am'folgenden Tage
beobachteten,, gaben ebenfalls für den Fehler von N° 128 nur
zwey Minuten. Diese genaue Uebereinstimmung - liefs uns gar
keinen Zweifel über den richtigen Gang - aller unserer Uhren,
und ich erwartete mit Ungeduld, die Küste von Japan zu sehen,
welche wir jetzt so äufserst genau bestimmen konnten. , Eine
Menge Schmetterlinge, Wafsernymphen, Landvögel, abgebrochene
Baumzweige und Grafs überzeugten uns indefs, dafs wir nicht
weit davon entfernt seyn konnten.
Um 10 Uhr des Morgens am 288ten September zeigte sich 1S04.
endlich die Küste von Japan in NW, als wir eben beschäftigt ®ePt- a8-
waren, Monds - Abstände zu nehmen, die, wie die Beobachtungen
der vorigen Tage,; nur um einige Minuten von N° 128 abwichen.
Ich veränderte sogleich den Curs/ und mit einem schwachen
WSW Winde steuerte ich NW. Unsere Breite im Mittag,
welche mit mehrern Sextanten sehr genau beobachtet ward, betrug
32.;° o5.' 64", die Länge nach N° 128 = 226.° 22/ i 5".
Ein hohes Vorgebirge, vor welchem einige kleine Inseln zu liegen
schienen, lag uns in eben dem Augenblicke NW 28°, in einer
Entfernung von ungefähr 36 Meilen. Der Wind, welcher bis dahin
sehr schwach gewehet hatte,: ward um 4 Uhr etwas frischer,, und
erlaubte uns, dem Lande näher zu kommen, und mehrere Winkel
mefsen zu können; doch waren wir bey Sonnenuntergang noch
immer über 2o M'eilen vom nächsten Lande entfernt, wo mit 120 Faden
keine Tiefe zu ergründen war. Das Land erstreckte sich von NW
20.° 3o' bis NW 4 i°. Das vorhin erwähnte Vorgebirge war das südöstlichste
Land, was wir sahen. Wenn gleich defsen Lage nicht die
günstigste war, um Fehler in der Bestimmung seiner Länge, und
noch mehr seiner Breite, ganz zu vermeiden, so glaube ich doch,
dafs die etwa begangenen Fehler nicht viel über einige wenige
Minuten betragen können. Es liegt nach unsern Beobachtungen
in 3a.0 38/ 3o" der Breite, und. 226.° 43.' r5" der Länge, und
ist wahrscheinlich die Südspitze von Sikokf. Von diesem Vorgebirge
nimmt das Land eine stark nördliche Richtung, und scheint
eine kleine Bay zu bilden, von welcher wir die nördlichen und
westlichen Ufer sehen konnten. Von der Bay läuft die Küste
nach WNW zu, in welcher Richtung noch ein kleiner Einschnitt
im Lande zu seyn schien. Das Land, welches in der Nähe des
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