1804. des Gesandten im Hause des Gouverneurs getrunken halsen, soll
Decemb. den }jefserrl Gattungen von chinesischem Thee weit nachstehen *).
Die Ausfuhr der Chinesen aus Japan besteht in etwas Kupfer,
Kampfer, laquirten Waaren, Regenschirmen, vorzüglich aber in
dem Tintenfisch, den man in China als Arzney braucht; ferner
in einer Seepflanze, und getrockneten grofsen Muscheln, welche
letztere zwey Artikel zu Nahrungsmitteln dienen sollen. Die
getrockneten Muscheln, die man in Japan A w a b y nennt, sollen
in China für eine grofse Delicatesse gehalten werden. Sie sind,
wie wir selbst die Erfahrung gemacht haben, keine üble Speise,,
und können sehr wohl einen Theil der Seeprovision ausmachen,
da sie sich mehrere Jahre erhalten sollen. Obgleich es sich
nach der Zahl der chinesischen Jonken erwarten liefse, dafs ihre
Ladungen beträchtlich seyn müfsten, indem eine Jonke einem
Schiffe von 400 Tonnen Gröfse nicht viel nachgiebt, wenn sie
gleich nicht so tief geht: so würden dennoch, glaube ich, zwey
Schiffe von 5oo Tonnen leicht das laden können, was zwölf
Jonken einnehmen. Eine Jonke ist in Zeit von zwölf Stunden
ausgeladen, wobey Jfreylich die gröfste Unordnung herrscht. Da
die ganze Ladung aus Säcken und kleinen Kisten besteht, so
werden diese vom Schiffe hinunter geworfen, ohne die' geringste
Schonung für Waare nnd Boot. Die Takelage einer Jonke
besteht fast aus nichts anderm, als einigen Wandtauen; daher können
auch Sachen von einigem Gewichte nicht mit Vorsicht hin-
üntergelafsen, oder ins Schiff heraufgezogen werden. Eine andere
Ursaehe dieser unerhörten Nachläfsigkeit beym Ausladen ist>
*) Die Japaner trinken nur grünen Tliee, die Chinesen hingegen immer
schwarzen.
dafs dafselbe nicht von den Chinesen selbst geschieht; denn
gleich den folgenden Morgen , nach der Ankunft wird die ganze
Mannschaft, und selbst der Capitain, nach der Factorey geführt,
die Japaner aber nehmen von dem Fahrzeuge sogleich
Besitz. Die Chineser dürfen ihr Schiff nicht eher wieder betreten,
als einige Tage bevor sie in See gehen. Sobald das Schiff ganz
ausgeladen ist, wird es beym ersten Neu oder Vollmonde, wenn
die Fluthen hoch sind, ans Ufer gezogen, wo es während der
Ebbe ganz auf dem Trocknen bleibt. Ihre Bauart ist von der
Art, I dafs ihnen dieses nicht viel schadet, und ein etwaniger
Schaden möchte ihre unfreundlichen Wirthe nicht viel kümmern.
Aufser den zwölf jährlich hier ankommenden Schiffen, sind noch
zwey hier , welche zum Unterpfande in Nangasaky bleiben
müfsen. Dafs die Japaner diese zurückbleibenden Jonken ziemlich
als ihr Eigenthum ansehen, bewies,die leichte Art, mit welcher
sie über eine derselben zu unserm Gebrauche disponirten. Wir
hatten noch einen andern Beweis, wie wenig man die Chinesen
schonte. Da die Packhäuser, welche das Haus des Gesandten
umgaben, nicht hinreichten, um auch die leeren Wafsertonnen
des Schiffs zu bergen, so wurden sogleich zwey grofse den Chinesen
zugehörige Packhäuser in der Nähe von Megasaky zu
diesem Gebrauche ausgeräumt.
Während der ganzen Zeit unsers Aufenthalts haben wir aus
Corea oder den Likeo Inseln, ungeachtet ihrer Nähe, nicht ein
einziges Schiff hier ankommen sehen. Auch soll die Gemeinschaft
zwischen diesen Ländern und Japan seit einiger Zeit ganz
aufgehört haben, wie dieses auch in den Briefen, die man dem
Gesandten bey seiner Abfertigung einhändigte, erwähnt wird.
Wie vortheilhaft würde es nicht seyn, wenn es irgend einer
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