und die Wafserfäfser ausbefsem könnten. Der dazu gewählte
Ort St. Miguel, ein kleiner Flecken in einer malerisch schönen
Gegend, konnte zu diesem Endzwecke nicht bequemer seyn.
"Von einer schönen Cascade wird das "Wasser, welches von vorzüglicher
Güte ist, durch Röhren nach einer Reismühle, die aber
nur selten im Gange ist, geleitet. Mit der gröfsten Leichtigkeit
kann man in 3 Tagen seinen Vorrath, wenn er auch über 100
Tonnen betrüge, machen. Die einzige Unbequemlichkeit ist die
Entfernung vom Schiffe, da sie 5 Meilen beträgt; wenn man
indefs eine grofse Barkafse hat, so fühlt man auch diese nicht
sehr. Dr. Horner richtete sein Observatorium noch am nämlichen
Tage an dem ihm angemefsenen Orte auf. - Die Arbeit
auf dem Schiffe ging ebenfalls mit dem gröfsten Fleifse vor
sich, und ich hatte die gewifse Aussicht, nach io Tagen meine
Reise fortsetzen zu können, als .ein Bericht, von Capitain Lisi-
anskoy mir diese angenehme Hofnung raubte. Die Mittel- und
Fock-Masten-auf der N ew a wurden so schlecht befunden, dafs
Capitain L is ian sk o y sich entschliefsen mufste, ganz neue hier
machen zu lafsen. An einem Orte, wo gar kein Handel, statt
hat, wo es folglich nicht Leute giebt, die für die Bedürfnifse der
ankommenden Schiffe sorgen, schien dieses mit unendlichen
Schwierigkeiten verknüpft zu seyn, und ohne den gefälligen Eifer
des Gouverneurs hätte dieses unangenehme Ereignifs die .N ew a
mehrere Monate aufhalten können. Da Masten hier nie vorrä-
thig sind, so schickte der Gouverneur’'sogleich in den umliegenden
Wald, in welchem man zwar ohne Mühe die schönsten
Mastbäume finden kann; die Hauptschwierigkeit sie zu erhalten,
lag aber in dem Transporte dieser schweren Massen aus dem
Walde ans Ufer. Aller Unterstützung von Seiten des Gouverneurs
ungeachtet, verzögerte •: dieser verdrüfsliche, so ganz
unerwartete Umstand unsere Abreise über 5 Wochen.
Unangenehme Umstände machten meinen fast beständigen
Aufenthalt auf dem Schiffe nothwendig, es war mir daher unmöglich,
einige genaue Nachrichten über den Zustand dieser
Gölonie einzuziehen. Indefs kann es niemandes Bemerkung entgehen,
wenn er auch selbst des Vortheils mündlicher Unterhaltung
mit dem aufgeklärteren Theil der hier residirenden Portugiesen
beraubt ist, dafs das Lissäboner Cabinet entweder aus
Politik, die, unstreitig falsch, oder aus Indolenz, die noch unverzeihlicher
ist, diese Besitzung sehr vernachläfsigt. Wie sehr
Portugal überhaupt den Nutzen, den es von seinen Besitzungen
in diesem Theile der Welt ziehen könnte, verkennt, ist eine zu
bekannte Wahrheit., als dafs sie einer Wiederholung bedürfte.
Von ganz Brasilien ist vielleicht die Insel St. Catharina mit dem
daran stofsenden Bezirke des festen Landes derjenige Theil, der
die besondere Aufmerksamkeit der portugiesischen Regierung
nicht im geringsten auf sich gezogen hat, so sehr sie auch ihrer
Lage, - ihres ■ gesunden Climas,’ ihres fruchtbaren Bodens, und
ihrer kostbaren Produkte wegen dieselbe verdiente.
Diese Insel, durch eine, nicht über aoo Faden breite Meerenge
von dem festen Lande getrennt, ist. in einer Richtug von
NNO und SSW 26 Meilen lang, und 8 bis 9 Meilen breit; doch
beträgt an einigen Stellen die Breite nur 3 bis 4 Meilen. Die
NNO Spitze liegt nach unsern Beobachtungen in 27.0 19.' 10"
südlicher Breite, und 47*»*? 49*/ 20"-westlicher Länge von Greenwich.
Von Frezier glaube ich, haben wir die ersten Nachrichten
von dieser Insel, und auch die erste Charte, die ziemlich
genau ist. Eine Vergleichung seiner Charte mit der unsrigen