i 8 o 3. bley fallen. Wir fanden 5o Faden felsichten Grund. Rey Tages
Decemb. Anbruch sahen wir die Insel F r io , die nahe vor dem Cap F rio
liegt, und selir leicht durch ein tiefes Thal, welches die Insel in
zwey ungleiche Theile theilt, zu erkennen ist. In der Entfernung
hält man sie für zwey Inseln. Um Mittag lag die Mitte der
Insel Frio, so wie ich es mir gewünscht hatte, gerade in Westen,
allein der Himmel hatte sich umwölkt, die Sonne liefs sich nicht
sehen, und meine Absicht war folglich vereitelt. Nachmittags
heiterte sich das Wetter auf, das Schiff hatte fast gar keine Bewegung.
Unter diesen günstigen Umständen wurden für die Abweichung
der Magnetnadel zwölf Azimutlie der Sonne beobachtet,
die von 2.° 21' bis 3.° -ob'' abwichen, im Mittel also 2.° 49'
östlich.
i3. Den i 3teh December Mittags beobachteten wir in a3.° 11.'
45". Cap Frio lag uns NjW 53.?: 20' in einer Entfernung, von
26 bis 3o Meilen. Nach dieser estimirten Entfernung wäre die
Breite von Cap Frio 22.0 67.' 3o" Süd. Ich halte sie aber nicht
für zuverläfsig, da sie auf so unsichere Data sich gründet, Für
heiser halte ich die Bestimmung der Länge von Cap Frio.' Nach
dem in Sta Catharina gefundenen Gange der’ grofsen Arnoldschen
Uhr N° 128, reducirt von Sta Catharina zurück bis .auf den
i 3ten December, wird die Länge, dieses Caps 4l -° 32.' 00" West
seyn. Nach der an diesem Tage angenommenen wahren Länge
4i.° 36.' 3o" *). -
Abends um 7 Uhr nahm ich meinen Punkt der Abreise
von- Cap Frio, es lag uns dann NW 10.° 18 bis 20 Meilen
*) Worauf die Berechnung dieser wahren Länge beruht, wird man in
einer eigenen Abhandlung über diesen Gegenstand im dritten' Bande
sehen.
weit. Ich nahm jetzt meinen Curs gerade auf St. Catharina
zu. Wir hatten schönes helles Wetter mit einem frischen NO
Wind, so dafs wir schon den i6 ten Abends um 8 Uhr in
4&- Faden I sondirten. Ich lavirte die Nacht über, und den
folgenden Morgen erblickten wir die. Inseln Alvared'o und
G a l. Das Wetter war trübe und dunkel, und wir sahen
daher die Insel Catharina nicht. Da es mir an einer detaillirten
Charte dieser Küste, so wie auch an einer Ansicht der vor dem
Eingänge in St. Catharina liegenden Inseln fehlte, und ich mich
folglich nicht genau überzeugen konnte, ob das, was ich sah,
wirklich Alvaredo und Gal war, so wagte ich mich nicht
zwischen diese felsigten Inseln, sondern steuerte jetzt, in der
Ilofnung, 'dafs mich die Mittagshöhe der Sonne aus meiner U11-
gewifsheit bringen .würde, nach Norden zu. Die Mittagsbeobachtung
fehlte aber, und das Wetter war fortdauernd trübe mit
heftigem Regen und frischem Winde. - Ich war daher gezwungen,
mich in der Nähe der Küste aufzuhalten, um helleres
Wetter abzuwarten.
Den i8ten beobachteten wir in 26.0 53/ 3g" S. Ich steuerte
also jetzt einen südlichen Curs, doch ganz in der Nähe des
Landes, um eine deutliche Ansicht von den Einbuchten und
den darin liegenden Felseninseln zu haben, welche unstreitig
die schönsten Häfen bilden müfsen, und den Portugiesen nicht
unbekannt seyn können, wenn ich gleich daran zweifle, dafs die
Küsten von Brasilien je vön ihnen mit Schärfe aufgenommen
worden sind. Die von uns in St. Catharina gesehene
Charten von dieser Insel, und nördlich von der Küste von
St. Catharina, konnten keinen Anspruch auf grofse Genauigkeit
machen, obgleich eine davon von dem Portugisischen Geo-
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