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ebenes Sandufer, und hinter , diesem liegt ein grüner Platz, der
mit dem schönsten englischén Bowling-green verglichen werden
kann. Hier befindet sibh an einigen Stellen trinkbares Wasser,
welches von den Bergen, die das flache Ufer und den dahinter
liegenden grünen Platz begränzen, herabfliefst. Aufser diesem in
der Bay befindlichen Wafser fliefst in einem sehr schönen bewohnten
Thale, welches genau in Norden von der Einfahrt liegt,
und von den Eingebornen Schegua genannt wird, ein Bach, der
in Betracht der Gröfse von Nukahiwa eben nicht klein genannt
werdén kann, und sich in die nördliche Bay ergiefst. Da
aber diese Bay vor Winden nicht geschützt liegt, so ist hier
das Landen der Brandung wegen schon beschwerlicher; doch
glaube ich, dafs bey hohem Wafser ein nicht sehr grofses Boot
in den Bach hineingehen kann. Wafser einnehmen ist hier
überhaupt mit keiner Schwierigkeit verknüpft, da man nur mit
dem Boote bey, der Brandung zu ankern braucht, und die Wilden,
wie ich schon erwähnt habe, für. einige Stücke Eisen nicht
nur die Wafserfäfser füllen, sondern mit ihnen auch durch die
Brandung schwimmen.
Das Bafsin ist vom Lande dermafsen eingeschlofsen, dafs
sich das Wafser beym stärksten Sturme kaum bewegen würde.
Ein Schiff, das einiger Reparatur bedarf, 'kann sich zu diesem
Endzwecke keinen schönem Hafen wünschen. Nicht völlig 5o
Faden vom östlichen Ufer ist die Tiefe 5 Faden, und io Faden
vom Ufer findet man poch i o bis 12 Fufs. Das Ausladen des
Schiffs würde hier mit der gröfsten Bequemlichkeit geschehen
können. Selbst wenn man keiner Reparatur bedarf, würde ich
diesen Hafen der Bay, in welcher wir lagen, vorziehen. Cocos-
nüfse, Bananen, und Brodtfrüchte giebt es auch hier im
Ueberflufs. Nur an animalischer Provision ist der Mangel vielleicht
hier eben so grofs als in Tayo-Hoae. Der grofse Vorzug
aber, den dieser neu entdeckte Hafen vor jenem hat, ist, dafs
man sich in einer Entfernung von 100 Faden vom Lande befindet,
und die Wohnung des Königs und aller Bewohner des
Thals unter den Kanonen des Schiffs liegen, so dafs also ein
Angriff von Seiten dér Einwohner unmöglich wird. Es ist daher
auch nicht nöthig, wie in, Tayo-Hoae, wo das Schiff über eine
halbe Meile vom Ufer liegen mufs, einem jeden ans Land gehenden
Boote eine Bedeckung mitzugeben. Aufserdem ist dort
das ganze Ufer entweder Sumpf, oder mit grofsen Steinen bedeckt,
und man mufs erst tief ins Land gehen, um des wohl-
thätigen Einflufses einer gesunden Landluft zu geniefsen. Auch
würde es sehr schwer halten, in der Nähe eine vortheilhafte
Stelle für ein Hospital ausfündig zu machen-; und wollte man
ein Observatorium aufrichten, so würde man Gefahr laufen, die
Instrumente zu verderben, da das Landen, der starken Brandung
wegen, so beschwerlich ist. In der neuen Bay hingegen, könnte
auf der grünen Wiese, gleich am Ufer, sowohl ein Observatorium,
als auch ein Hospital sehr zweckmäfsig errichtet werden, und
man kann sich keinen schönem Spatziergang denken, als im Thal
Schegua an den Ufern des Bachs. Vor jedém Ueberfalle, wenn
irgend einer bey der Nähe des Schiffs vom Lande zu befürchten
wäre, ist .man vollkommen gesichert, da der Weg aus Schegua
nach diesem grünen Platze .entweder über Felsen, die das nördliche
Ufer begränzen, oder über mehrere Berge führt, und die
Angreifenden also lange vor ihrer: Ankunft in der Nähe dés
Schiffs bemerkt, werden müfsen. Der einzige Fehler, den dieser
Hafen hat, ist seine enge Einfahrt von der See von nur 120 Faden,
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