Um 2 Uhr erreichten wir mit 75 Faden Grund, der ausgrauem
Sande mit schwarzen gelben Flecken, und gebrochenen
Muschelschalen bestand. Der Wind erstarb jetzt allmählig, und
wir geriethen dabey in eine Stauung, oder ein starkes Brechen
der Wellen, welche vom Wechsel der Ebbe und Fluth entstand.
Sie kam in einer ganz geraden Linie auf uns zu, und führte sehr
viel Gras, Bimstein, abgebrochene Holzstämme und Bretter, mit
sich. Das Schiff gehorchte dem Steuer nicht, und trieb nach
Norden dem Lande zu. Um 4j Uhr hatte die Stärke der Strömung
sö sehr nachgelafsen, dafs das Schiff wieder lenkbar ward,
worauf ich unsern, Curs parallel der Küste, das heilst, nach SW
zu nahm. Eine kleine, aber hohe Insel mit einem doppelten
breiten Gipfel, die wir sogleich für die Insel Volcano erkannten,
zeigte sich bald darauf. Von der Spitze des Masts sah man
einige kleine Inseln, so wie auch die Südspitze von Satzuma.
Da die Nacht heiter, und der Wind schwach war, so legte ich
während der Nacht nicht hey, sondern setzte meinen Lauf unter
geringen Segeln fort. Man brannte sowohl auf Satzuma als auch
auf Jakono-sima an mehrern Stellen Feuer, so dafs unsere Navigation
während der Nacht mit einiger Aufmerksamkeit vollkommen
sicher war. Das Bleyloth, welches ich jede halbe Stunde
senken liefe, zeigte von 5o bis zu 60 Faden Tiefe an, und der
Boden war von der nämlichen Beschaffenheit, wie wir ihn im
Eingänge der Strafee gefunden hatten. Die vielen Feuer dienten
wahrscheinlich zu, Signalen, denn die Erscheinung eines grofeen
europäischen Schiffes mufete bey diesem furchtsamen Volke die
gröfete Sensation gemacht haben. Bey Tages Anbruch sahen
wir eine kleine Insel> die ich S e r i p h o s genannt hahe. Sie besteht
aus einem nackten Felsen, und hat ungefähr eine Meile
im Durchmefeer. Genau im Westen von dieser Insel, in einer 1804.
Entfernung von 24 Meilen, liegt die Insel V o lc a n o mit einer an- Oktober,
dern sehr nahe in Osten von ihr, von ziemlicher und zwar ganz
gleicher Höhe, die den Namen A pol los erhielt. Eine vierte, i 5
Meilen im Süden von der Volcan-Insel, welche ungefähr 6 Meilen
im Umfange hat, habe ich J u l ie genannt. Wir sahen ferner
in Westen feine Insel, die an Gröfee allé diese angeführten übertraf,
und die ich-auf unserer Charte unter dem Namen St. C laire
aufgenommen habe, da auf einigen Charten an der Südost Küste
von Japan sich eine Insel dieses Namens befindet *). Ich habe
es für nützlich gehalten, die übrigen in der Van Diemens Strafee
liegenden Inseln durch Namen zu unterscheiden, da es mir trotz
meinen Nachforschungen in Nangasaky unmöglich ward, die
eigentümlichen japanischen Namen derselben zu erfahren. Folgendes
ist die Länge und Breite dieser 5 Inseln, die sowohl durch
astronomische Beobachtungen, als auch durch eine Menge mit
einem Sextanten gemefeener Winkel bestimmt sind:
Die Insel Volcano
CO
0
.0
43.' 0 0 " N. 2 2 9 . 0 43.' 2 0 " W.
Die Insel Seriphos -
CO p
d
43.' 3o" N. 2 2 9 . ° i 5.' 3o" W.
Die Insel Apollos
0, ..
6
CO
43-' 45" N. 2 2 9 . ° 36.' 00" W.
Die Insel Julie -
Q '
6
CO
27.' 0 0 " N. 2 2 9 . ° 46.' 3o" w.
Die Insel St. Claire - 3d.° 45/ i 5" N. 23o.° o5.' 45" w.
Um 7 Uhr Morgens hatten wir die Südspitze von Satzuma
genau im Norden. Dieses Vorgebirge, welches in 3o.° 56/ 45"
der Breite und 229.0 23/ 3o" der Länge liegt, besteht aus einer
*) Auf der neuern Cliarte von Arrowsmith ist auch die Insel St. Claire
weggelafsen.
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