Gefolge des Gesandten mitmachen sollten, zurück zu lassen.
Der Enthusiasmus, die Reise zu unternehmen, ging zwar bey
diesen Herren so weit, dafs sie allen Bequemlichkeiten entsagten,
und keinen Unterschied zwischen sich und den Matrosen gemacht
wissen wollten; es wäre seihst für uns hart gewesen, junge
Leute von guter Erziehung aus unserer Mitte auszuschliefsen.
Die Matrosen waren aufserdem so übel logirt, dals, wenn nicht
die Zahl meiner Mannschaft ohnehin so geringe gewesen wäre,
ich gern noch einige. zurück gelassen hätte, um den übrigen
mein Bequemlichkeit zu verschaffen. Nach diesen getroffenen
Veränderungen der Herren Minister konnte ich endlich alle Vorbereitungen
zur Reise als vollendet ansehen. Ich übergab daher
dem Capitain-Lieutenant Lisianskoy meine Signale, meine Verhaltungs
Vorschriften während unserer Reise, und im Fall einer
Trennung, die Orte unserer Wiedervereinigung, und wartete nur
auf einen günstigen Wind, um in See zu gehen.
Den aosten Juli hatte ich meine Seeuhren an Bord genommen.
Sie waren 4 Wochen auf der Sternwarte der Academie
gewesen, wo Herr Staatsrath Schubert ihren Gang täglich durch
Culmination der Sonne und mehrerer Sterne verglichen hatte.
Am i8ten Juli am Mittag war N° 128 eine grofse Uhr
(Box time keeper) von Arnold später , als die. mittlere Zeit zu
Petersburg um 2.St. g.' 40.” , und verlor nach ihrer damaligen
Retardation -(- 9." 376.
N° i 856 ein Taschen-Chronometer von Arnold, war später
als die mittlere Zeit zu Petersburg um 1. St. 55.' 42." 97, und
gewann täglich — 7." 5i 3.
Die dritte Uhr, ein Taschen-Chronometer von Pennington 1
war früher als die mittlere Zeit zu Petersburg o.St. 0/ 22." 63, ^
und verlor täglich -j- 5." 215.
Die Sternwarte liegt östlich-gegen Greenwich 2.St. 01/ 1.
Der Gang dieser Uhren hatte sich in einer Zeit von zwey
Monaten sehr geändert; denn bey ihrer Abgabe in London an
Capitain Lisianskoy war ihr Gang folgendere
N° 128 - . - + ,4 . " 88-
N° .1866 - > — 2," .60.
Pennington - ( -|- o." 7g.
Ich halte es für meine Pflicht, die Namen derer anzuführen,
die zum erstenmal unter rufsischer Flagge es wagten, eine so
grofse Reise zu unternehmen. In Rufsland, wo ähnliche Reisen
noch nie waren ausgeführt worden, mufste .eine solche Unternehmung
mehr Enthusiasmus, bey vielen aber auch mehr Furcht
einflöfsen, als in solchen Ländern, wo Reisen um die Welt, und
Abwesenheit von mehrern Jahren schon gewöhnlich geworden
sind. Die äufserste Gränze der rüfsischen Schiffahrt im Atlantischen
Ocean hatte sich nie bis zu den Wendekreisen erstreckt.
Jetzt stand es uns bevor, uns von dem 8osten Grade nördlicher
Breite der einen Hemisphäre herab, bis zu dem nämlichen Grade
südlicher Breite der andern Hemisphäre herauf zu schwingen.
Das stürmische Cap Horn, die brennende Hitze des Aequators
konnten wohl Leute, die keine richtige.Idee sich davon zu machen
vermögen., abschrecken; .es waren aber dennoch der Liebhaber
zu dieser Reise so viele, dafs es mir ein leichtes gewesen
wäre, mehrere und gröfsere Schiffe mit den ausgesuchtesten Matrosen
der rüfsischen Flotte zu bemannen. Man hatte mir zwar
den Rath gegeben, auch einige Ausländer unter meine Equipage
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