1804. sie 6o.° 09'. Diefs war die höchste Breite, welche die West-
-----winde uns zu erreichen zwangen. Nach unsern Uhren betrug
die Länge aus diesen nämlichen Höhen hergeleitet = 70.0 i 5\
7, Am 7len März waren wir so glücklich, die Sonne im Mittage zu haben.
Die Beobachtungen zeigten wiederum, dafs der Strom uns fast
direct nach Osten zu, im Durchschnitt i 3 bis 14 Meilen täglich
g. getrieben hatte. Den 9fcen März war die See so ruhig, dafs wir
die Haiesche Maschine senken liefsen. In einer Tiefe von 100
Faden zeigte das Thermometer ¥§ Grad, in 60 Faden 2J Grad, auf
der Oberfläche des Wassers 2| Grad. Die Temperatur der Luft
war zu eben derZeit 4 Grad. An diesem Tage wurde im Mittel
aus mehrern Azimuthen die Abweichung der Magnetnadel 27.°
4o' östlich beobachtet: die gröfste Abweichung, die wir in diesen
hohen südlichen Breiten fanden. Die Breite des Schiffs war in
dem Augenblicke 69.° 20' und seine Länge nach den Uhren
7 2 . 0 45'.
11. Den n ten März rechnete ich mich schon einen halben Grad
westlicher als Cap Victoria; ich steuerte indefs immer noch
einen westlichen Curs, da ich der Dauer des Südwindes, des
ersten, den wir seit Cap San Juan bekommen hatten, nicht
trauen durfte, und ich mich gegen die Westwinde, die bis zu
den Wendekreisen die berschenden in diesem Meere sind, ganz
in Sicherheit setzen wollte, um nöthigenfalls ohne Gefahr einen
nördlichen Curs nehmen zu können, was nur bey einer gröfsern
westlichen Länge möglich war. Aus dieser Ursache wollte ich
mich nicht früher nach Norden wenden, als bis wir den 8o6ten
Grad der Länge erreicht hätten. Das Beyspiel von Capitain
B ligh bewog mich zu dieser Vorsicht; denn dieser konnte, nachdem
er schon bis zum 77sten Grad der Länge gekommen war,
dennoch das Feuerland nicht umschiffen, und war genöthigt, 1804.
nach dem Vorgebirge der guten Hofnung zu segeln. März.
Deiy r4teu März befanden wir uns in 56.° 13' südlicher i4-
Breite-und 82.0 56' westlicher Länge. Nach der Schiffsrechnung
War die, Länge 86.° 27'. Wir waren jetzt 8 Grad westlicher
als Cap Pillar, das westlichste Vorgebirge von Terra del Fuego,
und ich konnte jetzt selbst bey der ungünstigsten Witterung
keinen Zweifel haben, es zu umschiffen; ich steuerte daher,
wenn es der Wind erlaubte, einen Nordwest Curs, den ich jedoch
so modificirte, dafs er zwischen den zwey Curslinien vön Cooks
erster und zweyter Reise führte. Ich erwartete hier mehrentheils
südliche Winde zu finden, statt ihrer hatten wir aber fast beständig
Nordwind, der am i6 ten sehr stark wehete. Die Wellen lSgingen
sehr hoch, und kreuzten sich in so verschiedenen Richtungen,
dafs daS Schiff heftiger als bey irgend einem Sturme bewegt'
ward. Der aufserordentlich niedrige Barometerstand, welcher
mehrere Tage anhielt, und am iyten in der Nacht 28 z- 45. 17-
war, der niedrigste, den wir während der ganzen Reise (den
1sten Oktober dieses Jahres ausgenommen) gehabt haben, die
starken Wellen von NW, und die Wolken, die am i8ten schnell
von dort herkamen, liefsen uns an diesem Tage einen starken
nordwestlichen Sturm erwarten, gegen welchen wir uns ganz
zubereiteten. Das Wetter war aber am i8ten sehr schön, und 18.
wir hatten fast Windstille. Die Nacht vorher bemerkten wir
einen sehr starken Thau. Man pflegt wohl sonst den Thau als
ein sicheres Kennzeichen von der Nähe des Landes anzusehen,
es ist indefs nicht wahrscheinlich, dafs irgend wo Land in dieser
Gegend seyn könne. Die Breite des Schiffs war 55.° 46', seine
Länge 89.° 00'. Hier fanden wir die Abweichung der Magnetnadel
★