i8o5.. neuern Zeiten haben die Spanier nie wieder einen Versuch gemacht,
--- diese Verbindungen, die so sehr nützlich für beyde Theile seyn
mufsten, wieder anzuknüpfen. Die .Holländer, welche in dieser
Periode ein eigenes Reich gebildet hatten, das durch eine freye
Staatsverfafsung, und einen unternehmenden Handelsgeist reich
und mächtig ward, konnten nicht anders, als wünschen, an dem
Handel, nach Japan Theil zu nehmen; wenn sie ihn gleich, ohne
eigene Besitzungen in Indien zu haben; wie diefs damals noch
der Fall mit ihnen war, nicht mit dem Vortheile, ,wie die Spanier
und Portugiesen, führen: konnten. Ein Zufall begünstigte ihre
Absichten. Im Jahre 1600 wurde ein holländisches Schiff an
die Ostküste von Japan verschlagen. Es gehörte zu einer Flotte
von fünf Schiffen, welche im Jahre 15g8 aus dem Texel nach
Ostindien, unter dem Commando der Admirale Ma-hu und Simon
de Corde s, geschickt war. Der erste Lootse dieser Flotte
war ein Engländer: William Adams; diesem Engländer Adams
haben die Holländer ihren Handel nach Japan zu verdanken.
Die ganze holländische Flotte ging auf der Fahrt durch die
Strafse von Magellan und in der Südsee verloren, bis auf das
eine von Adams geführte Schiff, das den 19t®“ April 1600 in
den Hafen von Bungo in 35.° 3o' einlief. Adams hatte das Glück,
dem Kaiser von Japan sehr zu gefallen;, er überhäufte ihn mit
Gnadenbezeugungen, erlaubte ihm aber nicht, nach seinem 'Vaterlande
zurückzukehren. Die Nachrichten, welche Adams den
Holländern in Batavia von seinem Aufenthalt ein Japan, nnd von
der Möglichkeit eines Handels dorthin ertheilte, bewog die holländische
Ostindische Compagnie, im Jahre 1609 ein Schiff nach
Japan abzufertigen. Durch Vermittelung des kaiserlichen Günstlinge
Adams wurde der Handel ’ sogleich eingerichtet, und den
Holländern im Jahre 16x3 r erlaubt, ein Comtoir in Firando anzulegen
*). Bis jetzt sind sie die einzigen, denen es gelungen
ist, sich die Gunst der Japaner zu erhalten; das heifst, sie haben
die Erlaubnifs, unter sehr demüthigenden Einschränkungen ihren
Handel von Batavia, aus, der sich jetzt jährlich nur auf zwey
kleine Schiffe reducirt, fortzusetzen. Im Jahre 1641 wurden sie
von Firando vertrieben, und in Dezima eingeschlofsen, nachdem
drey Jahre früher, die-Portugiesen, nicht'ohne thätige Mitwirkung
der Holländer, gänzlich aus Japan verjagt 'waren. Auch die
Engländer erhielten fast zur nämlichen Zeit, wie die Plolländer,
das .heilst, im Jahre i 6r3, durch Vermittelung ihres Landsmanns
Adams, die Erlaubnifs, jeine Factorey auf der Insel Firando an-
zülegen; der Handel ward aber bald wiederaufgegeben, obgleich
man die Engländer in Japan sehr, gut, aufgenommen, und ihnen
die vorteilhaftesten Bedingungen, den Handel fortzusetzen, bewilligt
hatte **); Was die Engländer bewog, Japan zu verlafsen,
ist nicht bekannt. Vertrieben wurden sie wohl von den Japanern
nicht, .sonst wäre dieser Umstand von den zurückgebliebenen
Holländern igewifs bekannt j gemacht worden. Nach dieser
Periode haben die Engländer mehreremale einen Versuch gemacht,
den Handel mit Japan wieder anzuknüpfen, allein jedes*)
Enticks Naval Hisstory, in Folio, pag. 38g— 3ga. In der Angabe der
Jäbrszahlen hat sieb Entick um xa Jahre geirrt. Die Flotte des Admirals
Mahu segelte, nacb Entick, im Jabre i 586 aus, undAdams lief
in Bungo im Jabre i 588 ein. Alan sehe aueb Burney’s chronologische
Geschichte der Entdeckungen in der Südsee, ater Band, pag. 186_198,
und Harris Sammlung von Reisen, erster Band, Seite.2ä6,. in.._der Ausgabe
voll. 1600.
**) Brief des Kaisers von Japan an den König Jakob von England,
iirid. den Handelstraktak, welchen. Capitain j oiin S a r is mit der japani-
, seken Regierung im Namen der Ostindiscken Compagnie scklois, findet
man in Enticks Naval History pag. 3y5.
E R S T E R T H E I L . / j
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