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3. nicht anders als sehr gewählt seyn. Die astronomischen Bücher
st' derselben nehmen ein eigenes kleines an die grofse Bibliothek
' anstofsendes Zimmer ein, welches zu gleicher Zeit sein Studierzimmer
ist*).
Die Copenhagener Sternwarte ist wie bekannt ganz das-Werk
ihres jetzigen würdigen Directors; vor ihm war sie nur dem Namen
nach vorhanden. Ihre Lage auf dem sogenannten runden
Thurme, dessen Höhe 120 Fui's beträgt, ist vortreflich. Die
Aussicht von diesem Thurme ist sehr schön: man übersieht die
ganze Stadt, den Hafen und die Rhede. Die gegenüberliegende
schwedische Küste erblickt man ganz deutlich, und durch ein
mittelmäfsiges Fernrohr kann man in Malmoe und Landskrone
die Häuser zählen. Dieser Thurm ward .unter Christian IV erbaut,
und von Christian Longomontanus, einem Schüler des berühmten
Tycho de Brahe im Jahre i 656 zur Sternwarte eingerichtet,
Die wichtigsten Instrumente dieser Sternwarte sind:
ein Mauer-Quadrant von 6 Fufs Radius von Ahl\ ein Zenith-
Sector von n Fufs; ein Passagen-Instrument, und ein ganzer
Kreis, welcher der erste ganze Kreis ist, der je gebraucht worden;
ein Herschelsches Telescop von 7 Fufs; ein zehnfüfsiges Achromat;
ein dreyfüfsiges von Nairne und Blunt und einige Quadranten.
Neben der Sternwarte sind vier bequeme Zimmer, in welchen
Herrn Bugge’s Gehülfen Sjöberg und sein Sohn wohnen. Ich
sah auch hier mehrere Längen-Uhren von einem in Copenhagen
wohnenden Künstler Armand verfertigt,, die, eine ausgenommen,
Durch das Bombardement von Copenbagen im September 1807 bat
Professor Bugge seine ganze Bibliothek, sein physikalisches Cabinet,
und eine sehr kostbare Sammlung von Charten verloren.
sehr schlecht seyn sollen. Schon vor mehrern Jahren ward der
Capitain Löwenorn zur Prüfung dieser Uhren nach West-Indien
'geschickt. Sein Urtheil fiel ungünstig für sie aus, und wahrscheinlich
werden sie nie in Gebrauch kommen.
In Dännemark ist das Amt eines Oberlootsen mit der Aufsicht
über die Erhaltung und Anlegung der Leuchtthürme verknüpft.
Herr von Löwenörn, der diesen Posten seit dem Tode
des Admirals Lous bekleidet, arbeitet mit rastlosem Eifer, diesen
der gefährlichen dänischen und norwegischen Küsten wegen, so
äufserst wichtigen • Theil seines mühsamen Amts zur Sicherheit
der Schiffahrt aufs beste zu erfüllen. Es ist fast kein Leuchtthurm,
der, seitdem er diese Direction hat, nfcht umgebaut worden
wäre, oder eine Verbesserung erhalten hätte. Die Zahl der
ganz neuen, welche er seit dem Jahre 1797 erbaut hat, beläuft
sieh schon auf viere. Die Erbauung eines neuen Leuchtthurms
auf der Insel Christians-Oe, nahe bey Bornholm, beschäftigte
ihn damals vorzüglich. Da wegen der Nähe des neuen Leuchtthurms
auf der nördlichen Spitze von Bornholm, welcher durch
Kohlenfeuer erleuchtet wird, der Leuchtthurm auf Christians-Oe
ein verschiedenes sogleich zu erkennendes Feuer erfordert: so
hatte er beschlossen, diesen durch parabolische Reflectoren zu
erleuchten, welche durch eine Maschinerie hernmgeführt werden.
Er hatte die Güte, mir sowohl die Reflectoren, als auch das
Uhrwerk zu zeigen. Es sind 9 Reflectoren von Mefsing geschmiedet,
mit Sandstein geschliffen, und zweymal im Feuer
vérgoldet. Die 6 Seitenspiegel sind 4 Fufs im Diameter, und
die 3 mittlern davon etwas schmäler als die übrigen. Sie sind
wenig concav. Der Brennpunkt ist in einer Entfernung von 4L
Fuis. Eine wichtige Verbessèrung derselben, die ganz Erfindung
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