i8o3. wo sie verschwand. Die lichte Materie war so stark, dafs ein
Oktober. beller breiter Streif/in der nämlichen Richtung, noch eine ganze
Stunde hindurch sichtbar war. Die Höhe dieses Streifs über
dem Horizont, mit einem Sextanten von Dr. Horner gemessen,
betrug i 5 Grad, seine Breite ungefähr I Grad. Es war nahe
beym Sternbilde des Schützen, wo Dr. Homer die Feuerkugel
erscheinen sah. Sie verschwand bey der nördlichen Krone. Man
sieht dergleichen feurige Meteore zwar sehr häufig, dafs aber
ein lichter Streif in der Richtung der Bewegung des Meteors so
lange sichtbar bleibt, ist vielleicht seltener bemerkt worden.
Die Breite des Schiffs war in dem Augenblick 37.0 j\o', und die
Länge 14.0 o5'.
u. Am folgenden Tage verloren wir unsern schönen Ostwind,
welcher, unserer Hofnung gemäfs , uns bis zu den Passatwinden
treu bleiben sollte. Gegen Abend entstand eine völlige
Windstille. Die Wolken hingen sehr dunkel über dem Horizont.
Ein entferntes Gewitter und starke Blitze kündigten uns einen
Gewitterstnrm an, der sich auch um 1 Uhr in der Nacht einstellte.
Er war indessen von keiner Dauer. Nach einer Stunde
klärte es sich wieder auf, und ein frischer Wind wehete aus
WSW, der einige Tage anhielt, und mit hohen Wellen aus SW
i3, begleitet war. Am i 3ten hatten wir wieder eine Windstille; ich
benutzte diese Gelegenheit und liefs ein Boot herunter. Dr.
Horner und Dr. Langsdorff fuhren ab, um mit der Hkleschen
Maschine die Wärme des Meerwassers zu untersuchen. Die
Temperatur der Luft war 18 Grad, an der Oberfläche des Wassers
19', und in einer Tiefe von gä Faden, wo das Thermometer
18 Minuten blieb, ig Grad. Das Wasser in dieser Tiefe, mit
einem Mikroskop untersucht, war ganz klar.
Da wir seit einigen Tagen sehr feuchte Witterung gehabt
hatten,, so liefs ich fast täglich in der Wohnung der Matrosen
Feuer anmachen, und bey dem geringsten Sonnenschein ihre
Kleidung und Betten trocknen. Am lóten in der Nacht und
den folgenden Tag wurde das Schiff durch eine hohe See merklich
beunruhigt. Die Wellen wälzten sich von NW; der Wind
war aber ganz schwach. Wir sahen eine Menge grofser Fische
von der Art .der Delphine, 12 bis i 5 Fufs lang, um das Schiff
schwimmen; einige schwammen nach SW, andere in einer entgegengesetzten
Richtung, Üm 5 Uhr Abends änderte sich der
Wind nach NO und wehete ziemlich frisch, doch war die Bewegung
der Wellen aus NW so stark, dafs wir nur vier Knoten
machten. Diese starke Bewegung legte sich erst am andern
Tage, • . ' : : ^ y ■ ' *
Da wir uns Jetzt dem' Orte unserer Bestimmung näherten,
so liefs ich den Leuten ein Fafs frisches Wasser geben, um ihre
Wäsche zu waschen. Ich erwähne dieses sonst so geringfügigen
Umstandes nur, um zu bemerken, wie sehr haushälterisch man
mit dem Trinkwasser auf den Schiffen , umgehen mufs. . Jeder
konnte auf meinem Schiffe trinken, so viel er wollte, aber nie
durfte ein Tropfen ohne meine Erlaubnifs zu irgend einem andern
Gebrauche, angewandt werden.
Den 18ten Mittags beobachteten wir in 3o.° o8( i 5" der Breite
und ió.° 01' der Länge. Um- 5 Uhr Nachmittags, sahen wir
die- Inseln Salvages vom Mastkorbe. Sie lagen uns in NNO,
in einer Entfernung von ungefähr 22 Meilen. Um halb sechs
Uhr.deä folgenden Morgens sahen wir die Insel T e n e r if f a ganz
deutlich, und nach einer halben Stunde enfblölste sich auch der
Pik von den Wolken, in die ér bis jetzt eingehüllt rvar, und
ÊÊSÊÊÊÊÊÊ^éi^ LTi f ' I . v.
15.
18.