1804. den drey daran stofsenden Häfen mit einer Genauigkeit verfer-
Sepi- tigt ist, die nicht übertroffen werden kann.
7. Am 7ten Morgens erhob' sich ein schwacher Wind aus Norden,
der bald frischer ward, und mit welchem wir aus der- Strafse
segelten. Um 9 Uhr hatten wir sie schon ganz im Rücken. Ich
steuerte zuerst SO, dann SSO und StO. Starke Wellen aus SO
hielten unsern Lauf etwas auf. *i Der Wind wehete sehr frisch,
das Wetter war wie vorhin heblicht mit beständigem Regen. Um
11 Uhr lag uns die kleine Insel S ta r its ch k o ff *) in NW 8o°,
und das östliche Vorgebirge der Einfahrt in die Strafse NW 20°.
Ein dicker Nebel entzog uns bald nach diesen Peilungen die’ Ansicht
des Landes, und um 12 Uhr hatten wir es ganz aus dem
Gesichte verloren. Um 6 Uhr Abends zeigte sich Cap Poworotnoy
in WtN, des dicken Nebels wegen aber nur auf einige Augenblicke.
Der Wind wehete die Nacht hindurch ziemlich stark
mit hohen Wellen aus Osten. Am folgenden Morgen’ war zwar
der, Wind um vieles schwächer, .die Wellen aber noch stärker,
als vorhin. Die späte Jahrszeit sowohl, als der besondere Ge-'
genstand dieser Fahrt, erlaubte mir nicht, an etwas anders zu
denken, als die Südost-Küste von Japan sobald als möglich zu
erreichen; ich nahm indefs, meiner alten Regel gemäfs, einen
Curs, der zwischen denen von Capitain Clerke und Gore in der
Mitte lag. Die Curslinie des letztem durchschnitten wir erst im
36sten Grade der Breite, und in 214° der Länge, als wir, uns der
Küste von Japan zu nähern anfingen.
*) Dieser Name leitet sich von einer Gattung Vögel her, die diese Insel
m ihrem Haupt-Aufenthalte gewählt haben, und die. im Rufsischen
■ Staritschki genannt werdén.
Die ganze Zeit, während welcher wir auf der Rhede des 1804.
Hafens von St. Peter und Paul lagen, hatten wir, wie ich schon ° ePt-
erwähnt habe, einen anhaltenden feinen Regen mit dickem Nebel.
Dieses Wetter verliefs uns auch in den ersten Tagen unserer
Abfahrt nicht. Endlich, nachdem wir die Sonne über 10 Tage
vermifst hatten, zeigte sie sich, wenn gleich nur auf einige Stunden.
Schon längst hatten wir uns nach ihr gesehnt, um die
durchnäfsten Betten und Kleidungsstücke zu trocknen. Am ijten IIi
des Morgens bekamen wir mit einem heftigen Regen einen starken
Wind aus Osten, der bald zu einem Sturm anwuchs. Um 5 Uhr
Nachmittags war er am heftigsten, die Wellen gingen aufseror-
dentlich hoch. Um Mitternacht liefs der Sturm zwar etwas nach,
er legte sich aber erst am folgenden Morgen, und um Mittagszeit
hatten wir Windstille. Bald darauf erhob sich ein schwacher 1Bf
Wind aus Norden, der nach und nach frischer ward. Wir konnten
indefs den erwünschten, Gebrauch nicht sogleich davon machen,
da der starken Wellen aus Osten wegen, nicht, alle Segel beyge-
setzt werden durften. Während des letzten Sturms hatte das ■ ,
Schiff so viel Wafser gemacht, dafs die Pumpen im beständigen
Gange erhalten werden mufsten. Das Schiff war in Kamtschatka
sehr sorgfältig kalfatert worden. Der entstandene Leck schien
also seinen Sitz unter dem Kupfer zu haben: eine Vermuthung,
welche sich späterhin hey genauerer Untersuchung in
Nangasaky bestätigte. An diesem Tage sahen wir sehr viele
Wallfische, und eine grofse Menge sowohl See- als Landvögel,
von welchen sich einige ganz ermüdet auf das Schiff setzten,
und mit den Händen ergriffen wurden. Auch Capitain Gore
hatte in der Parallele von 45°, in welcher wir uns jetzt befanden,
nur dem Lande etwas näher, mehrere Landvögel
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