mal ohne Erfolg. Im Jahre 1687 kamen vier Schiffe unter Führung
des Admirals Lord Woddel aus Macao, wo man sie nicht
hatte aufnehmen wollen, nach Nangasaky, ohne indefs hier glücklicher
zu seyn, als in Macao f|s Im Jahre 1673. kam wiederum
ein englisches Schiff nach Nangasaky, wurde aber unter
dem Vorwände abgewiesen, weil man erfahren hätte, dafs der
König von England, Carl I, eine portugiesische Prinzefsin zur
Gemahlin habe., Im Jahre i 8o3, also demselben, als wir Rufsland
verliefsen, hatte man abermals einen Versuch gemacht;
aber auch dieser mifslang. Eine Gesellschrft' von englischen
Kaufleuten'in Calcutta, hatte ein Schiff unter dem Commando
des Capitains Torey nach Nangasaky mit einer sehr kostbaren
Ladung abgeschickt; es mufste aber schon nach 24 Stunden die
japanischen Küsten wieder verlafsen. Auch den Amerikanern
war im Jahre 1801 oder 1802 ein ähnliches Handels-Projekt
fehlgeschlagen. Die Franzosen haben nie einen Versuch
gewagt.-
Man sieht also, i dafs schon seit mehr als drittehalb hundert
Jahren Japan von verschiedenen europäischen Nationen besucht
worden ist, und Nangasaky seit beynahe zweyhundert Jahren
jährlich besücht wird. Dennoch hat man noch keine genaue
Bestimmung der Breite und Länge, und noch weniger einen Plan
dieses Hafens, der einer der besten in der Welt ist, und in den
Händen einer europäischen Nation noch vorzüglicher werden
würde. Kaempfer, Charlevoix, Thunberg, haben zwar die Länge
*) Voyage de Hagenaar aux Indes, dans le Recueil des voyages qui ont
servi a 1''établissement, et aux progrès de la Compagnie desv Indes
orientales. T o m . IX. pag 4 7 1- Der Expedition von Lord Woddel im
Jalir 1687 ist in Enticks" Geschichte keine Erwähnung geschehen.
und Breite von Nangasaky angeführt; ihre Angaben sind aber i 8o5.
insgesammt unrichtig, so wie der Plan des Hafens, den man bey
Kaempfer findet, sehr fehlerhaft, ist. Im vierten Bande von
Dalrymple’s vortreflicher Sammlung von Charten, findet man
mehrere Pläne des Hafens von Nangasaky, sowohl nach englischen
als nach -holländischen Manuseripten ; sie sind aber alle
nicht befser als Kaempfer’s Plan, ausgenommen N° 27, welche eine
Charte der» Südwqst Küste von Japan enthält, auf der die Breite
von Cap Nomo, der-Stadt Nangasaky, und der Eingang des Hafens!
wirklich mit vieler -iGenauigkeit, besonders für die damalige
Zeit angegeben ist. Die genaueste Bestimmung yon Nangasaky
befindet sich indefs auf der Generalcharte, die der französische
Geograph Barbier du Bocage zu Dentrecasteaux’s Reise, welche
von Labillardière, dem Naturforscher dieser Expedition, herausgegeben
worden ist, geliefert hat. Sowohl in der Länge als in
der Breite, haben wir nur einen sehr geringen, kaum merkbaren
Unterschied gefunden: ich glaube jedoch, dafs diese Ueberein-
stimmung nur einem Ungefähr zuzuschreiben ist; denn astronomische
Beobachtungen sind wohl nie vor uns in Nangasaky gemacht
worden, wenn man allenfalls die im Jahre 1612 beobachtete
Mondfinsternifs ausnimmt; diese wurde zu gleicher Zeit in
Nangasaky und in Macao beobachtet, und gab für die Meridian-
Differenz beyder Städte, 1 Stunde. Da nun die Länge von Macao
n 3.1 37.' 19" *) ist: so folgt hieraus die Länge von Nangasaky
128.0 37.' 19” , welches um ï i Grad von der wahren
Lange abweicht. Neuere in Nangasaky angestellte astronomische
Beobachtungen sind mir nicht bekannt.
#) Dafs ich für die. Langé von Macao i i 3.° 37.' 19" angenommen habe, davon
wird man den fJewei-s Inl-iaten Lapitel des folg-enden bandes iinden.
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