1804. welches wir sahen, machte eine Ausnahme, da es in keiner sehr
MaT- grofsen Entfernung vom Ufer lag.
Nachdem Dr. T ile s iu s eine Ansicht des Morays gezeichnet
hatte, traten wir den Rückweg nach unsern Böten an. Wir
kennten indefs der Bitte unsers dienstfertigen Roberts nicht widerstehen,
auch ihn in seinem Hause zu besuchen, und bereueten
den kleinen Umweg nicht. Sein Haus, das nach hiesiger Art
gebaut und noch ganz neu war, lag in der Mitte eines Cöcos-
Waldes. Auf der einen Seite flofs ein kleiner Bach, und auf
der andern befand sich in der Mitte von Felsen eine Quelle von
mineralischem Wafser. Wir hatten uns alle um sein Haus auf
die Felsen, welche die Ufer des Bachs begränzten, niedergesetzt,
und erholten uns im Schatten der hohen Cocos Bäume von unserer
Promenade, v.on der wir, der grofsen Hitze wegen, sehr ermüdet
waren. Ueber 20 Insulaner waren damit beschäftigt,-Cocosnüfse
von den Bäumen zu werfen', während andere sie reinigten und
zerschlugen, nnd sich mit grofser Geschicklichkeit dabey benahmen,
Der Kern stillte den Hunger, der sich bey uns einzustellen
anfing, während die schöne kalte Milch des Kerns unsern
Durst löschte, und uns aufserordentlich erquickte. Roberts Frau,
ein junges hübsches Weib von 18 Jahren, schien emigermafsen
von den Gebräuchen ihres Landes abzugehen, und nach unserm
Geschmack gereichte diefs sehr zu ihrem Vorth eil. Siä hatte
nämlich ihren Körper nicht mit Cocosöl eingerieben, welches
ihm zwar einen starken Glanz, aber auch zugleich einen strengen
Geruch giebt.
Um 1 Uhr kamen wir von unserer Excursion sehr zufrieden
zurück. Die Nachricht von unserm Besuche beym Könige hatte
sich wahrscheinlich sogleich verbreitet, denn wir fanden nun das
Ufer wie vormals mit vielen Menschen besetzt, und bey unserer 1804
Ankunft am Bord, hatte auch der Tauschhandel wieder seinen Ma7
gewöhnlichen Fortgang.
Den nte^May hatte ich den Lieutenant L öw en s te rn ab- n-
geschickt, um die südliche Küste von Nukahiwa im Westen von
der Bay Tayo-Hoae zu untersuchen. Auf dieser Fahrt hatte er
drey Meilen von jener Bay einen Hafen entdeckt, wovon er mir
eine so vortheilhafte Beschreibung machte, dafs ich mich ent-
schlofs, ihn zu besuchen. Den i 5tenMay fuhr ich in Begleitung i5.
von Capitain L is ia n s k o y , Lieutenant L ow e n s te rn , den
Herren H o rn e r , T ile s iu s und L an g sd o r ff, und einigen Offi- J
zieren der Newa in zwey Böten dahin ab. Wir hofften auch in
dieser neuen Bay einen Vorrath von Lebensmitteln zu bekommen,
und nahmen daher mehrere Sachen zum Handel und zu
Geschenken mit uns. Nach einer Fahrt von anderthalb Stunden
kamen wir um 10 Uhr Morgens dort an. In der Einfahrt
der Bay fanden wir eine Tiefe von 20 Faden über einem Boden
von feinem Sande mit Thon. Die Westseite der Einfahrt besteht
aus sehr hohen ganz senkrechten Felsen, die einen wilden
aber schönen Anblick gewähren. Im Innern der Einfahrt auf
der östlichen Seite liegt noch eine Bay, die mit Felsen besäet
zu seyn schien, und nach Westen ganz offen ist, so dafs daher
die Brandung hier sehr stark war. Sobald man die westliche
Spitze dieser felsichten Bay vprbey gefahren ist, eröfnet sich in
Osten eins der schönsten Bafsins, die es nur geben kann. Der
beyfolgende Plan (Taf. XIII des Atlafses) giebt einen anschaulichen
Begriff von diesem kleinen schönen Hafen. Er hat in
einer NO und SW Richtung, 200 Faden in seiner gröfsten Länge,
und etwas über 100 in der Breite. Am tiefsten Ende ist ein